In Grünalgen gibt es sehr viele sogenannten Octotricopeptid Repeat Proteine (OPRs) - eine erst kürzlich entdeckte Familie von Chloroplasten-Proteinen - wohingegen die meisten Landpflanzen nur ein einziges derartiges Protein haben. „Für uns war es deshalb spannend heraus zu finden, was dieses Protein in Landpflanzen macht“, sagt Alexandra-Viola Bohne aus der Arbeitsgruppe um Professor Jörg Nickelsen vom Biozentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). „Dazu haben wir exemplarisch das OPR-Protein RAP aus der Modellpflanze Arabidopsis thaliana untersucht“. Die Wissenschaftler untersuchten genetisch modifizierte Pflanzen, die kein RAP bilden konnten. Dabei zeigte sich, dass das Protein wichtig ist, damit die genetische Information der Chloroplasten in Proteine übersetzt werden kann. RAP ist an der Reifung der sogenannten 16S rRNA beteiligt, die bei diesem Prozess eine wichtige Rolle spielt. „Der Verlust von RAP führt zu einer verringerten Proteinsynthese in den Chloroplasten und somit zu einer weniger effizienten Photosynthese“, sagt Nickelsen. „Darüber hinaus konnten wir zum ersten Mal experimentell bestätigen, dass die rRNA-Prozessierung im Nukleoid stattfindet, einem DNA-RNA-Protein Komplex im Chloroplasten. Bisher wurde dies lediglich vermutet“. Die Ergebnisse haben die Forschenden in der Zeitschrift Plant Cell publiziert.
Quelle: LMU