News · Forschungsergebnis

Schnelle Wundheilung mit Birken

Seit Jahrhunderten gelten aus der Birke gewonnene Extrakte als traditionelle Heilmittel, die dafür sorgen, dass sich verletzte Haut schneller wiederherstellt. Prof. Dr. Irmgard Merfort vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften der Albert-Ludwigs-Universität und ihr Team haben auf molekularer Ebene geklärt, wie die wundheilende Wirkung eines Extraktes aus der äußeren, weißen Schicht der Rinde des Baumes zustande kommt. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftlerinnen in der Fachzeitschrift Plos One veröffentlicht.

Quellen: Uni Freiburg

Pflanzenforschung.de

News

Globaler Landnutzungsbericht empfiehlt gesündere Ernährung und Ausstieg aus Biokraftstoffen

Der Internationale Ressourcenrat befürchtet die weltweite Übernutzung natürlicher Flächen. Am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Davos hat der Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP), Achim Steiner, einen Bericht des International Resource Panel (IRP) zur globalen Landnutzung abgegeben und Vorschläge für ein nachhaltiges Management vorgestellt. Der Bericht stellt einen steigenden Druck auf die natürlichen Ressourcen durch die Nachfrage an Nahrung, Biokraftstoffen und nachwachsenden Rohstoffen fest. Zugleich gehen fruchtbare Böden durch Erosion und Überbauung verloren. Diese dramatische Entwicklung dürfte nicht nur zu weiter steigenden Preisen für Lebensmittel und wachsender Bodenspekulation führen. Wenn nicht gegengesteuert wird, erwartet der Bericht eine Ausweitung der Ackerfläche um 320 bis 850 Mio. Hektar bis zum Jahr 2050 (ausgehend von 1.530 Mio. Hektar 2005). Diese Ausdehnung geht zu Lasten von Grasländern, Savannen und Wäldern vorwiegend in den Tropen. Die Folgen sind zusätzliche Treibhausgasemissionen und erhebliche Verluste an Biodiversität. Damit werden die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen von Ökosystemen und letztlich auch eine nachhaltige Sicherung der weltweiten Versorgung mit Nahrungsmitteln gefährdet, analysiert der Bericht wie das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH beim Informationsdienst Wissenschaft (idw) meldet.

Quellen: idw

UNEP

News · Projekt

Elf neue Ansätze sollen ertragreiche und umweltstabile Weizensorten liefern

Um den Ertragsfortschritt von Weizen zu fördern, sollen internationale Forschungsprojekte zur Züchtung von Weizen stärker gebündelt und vernetzt werden, meldet die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Dazu fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium 2014 elf Verbundprojekte. Beispiele erfolgreicher Getreideforschung gab es auf der Messe „Internationale Grüne Woche“ in Berlin. Dort ging es um die Backqualität von Weizen sowie Ertragssteigerung bei Roggen.
Quelle: BLE

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News · Forscheralltag

Der Alltag von Nachwuchsforschern

Wie steht es um das Wohl der jungen Forschenden der Welt? Sind sie zufrieden mit ihrer beruflichen und privaten Situation? Wie schätzen sie ihre Perspektiven ein? Catherine Beaudry und Irene Friesenhahn von der Global Young Academy (GYA) in Berlin haben 650 beantwortete Fragebögen und 45 geführte Interviews mit Nachwuchsforschern aus aller Welt ausgewertet. Ihren Bericht „The Global State of Young Scientists“ präsentierten sie am 21. Januar in der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Das Ergebnis fasst das Magazin Laborwelt zusammen: darunter Publikationsdruck und eine hohe Arbeitszeitbelastung.

Quellen: Laborwelt

globalyoungacademy.org

News · Projekt

Nachhaltige, feuerfeste Baustoffe aus Sand und Akazien

Das Leibniz-Institut für Neue Materialien (INM) startet eine Kooperation mit Namibia. Darin wollen die Forscher aus dem Saarland und Afrika in einem Pilotprojekt Kleber entwickeln, die sich aus natürlichen Ressourcen gewinnen lassen und die Entwicklung nachhaltiger Baumaterialien ermöglichen. Dazu wollen sie aus den sich stark ausbreitenden Akazien-Arten Acacia mellifera und Dichrostachys cinerea in Zukunft ökologisch zertifizierte Holzgrundstoffe als nachhaltige Baumaterialien gewinnen. Im Detail wollen sie den Sand aus der Wüste Namibias und die natürlichen Inhaltsstoffe der Akazien als Bestandteile eines Klebers nutzen, mit dem sie Akazienholz zu einfachen Bauplatten, ähnlich Spanplatten, verarbeiten können. Das Projekt NaMiBIND ist auf zwei Jahre angelegt und wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 250.000 Euro gefördert.
Quelle: INM

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News

Baustoff aus Rohrkolben punktet

Als Wasserpflanze ist der Rohrkolben (Typha) gegen Feuchtigkeit bestens gewappnet. Gerbstoffe schützen ihn vor Schimmel und der Aufbau der Blätter macht ihn leicht und stabil. Aufgrund der vielen positiven Eigenschaften entwickelte die Firma Typha Technik Naturbaustoffe in enger Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Fraunhofer IBP eine magnesitgebundene Dämmplatte aus Rohrkolben, die alle Qualitäten des Rohrkolbens vereint. Sie ist belastbar, schimmelresistent, hochdämmend, energiearm in der Herstellung, rein biologisch und nachhaltig. Daher hat die Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank den Typha-Baustoff als „Ausgezeichneter Ort im Land der Ideen“ gewürdigt.
Quelle: Fraunhofer

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News · Messe

Lebensmittel-, Kunststoffanalytik sowie Gen- und Bioanalytik stehen im Fokus der Analytica 2014

Das Programm der 24. Analytica, die vom 1. bis 4. April 2014 in München stattfinden wird, thematisiert die drei Themen Lebensmittel- und Kunststoffanalytik sowie Gen- und Bioanalytik. Erwartet werden Besucher aus Wissenschaft und Industrie. Mehr als 1.100 Aussteller präsentieren Produkte und Entwicklungen für den Laborbetrieb. Erstmals im Angebot: eine Sonderschau für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit im Labor.
Quelle: Analytica

News · Forschungsergebnis

Pilze fördern die Pflanzenvielfalt des Regenwalds

Regenwälder sind mit bis zu 300 Pflanzenarten pro Hektar die artenreichsten Flecken der Erde. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) hat herausgefunden, was dominante Arten im Zaum hält und so selteneren Pflanzen eine Chance gibt zu gedeihen. Entgegen bisheriger Annahmen halten nicht Krankheitserreger und Insekten sich rasch vermehrende Pflanzenarten im Zaum sondern Pilze, die es daher als die treibende Kraft hinter der Artenvielfalt ausmachte. Und das obwohl ihnen als „Pflanzenseuche“ sonst ein negatives Image anhafte, schreibt das Team in der Fachzeitschrift Nature.
Quelle: ETH Zürich

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News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt fossiler Kieselalgen an Klima gekoppelt

Winzig kleine Kieselalgen (Diatomeen) absorbieren ein Viertel des Kohlendioxids aus der Atmosphäre. Eine neue Studie von Wissenschaftlern unter Federführung des Museums für Naturkunde Berlin kommt zu dem Schluss, dass globale Erderwärmung das Aussterben vieler Diatomeen-Arten verursachen könnte. Dadurch würde die Absorptionsquelle reduziert und die Erderwärmung noch mehr angeheizt. Die Wissenschaftler beschreiben in einem Artikel in der Fachzeitschrift PLOS One die Diversität von fossilen Diatomeen-Arten. Sie zählten bis zu 30% weniger Arten während früherer Zeitabschnitte mit Klimaten nahe der vorhergesagten zukünftigen Erwärmung. Wie schnell das Aussterben des Planktons stattfinden wird, muss nun untersucht werden.
Quelle: Museum für Naturkunde

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News · Forschungsergebnis

Mehr Wildbienen und Heuschrecken dank verbessertem Mähen von Wiesen

Wiese mit stehen gelassener „Rückzugsfläche“. Foto: Jean-Yves Humbert, Uni Bern.

Biodiversität im Agrarraum wird unter anderem mittels Subventionen gefördert – diese zeigen aber noch nicht die gewünschte Wirkung. Es geht auch anders, wie Ökologen der Universität Bern zeigen: Einfache Maßnahmen, zum Beispiel Wiesen weniger häufig zu mähen, lassen etwa die Population von Wildbienen um über ein Drittel anwachsen. Am Institut für Ökologie und Evolution der Universität Bern hat eine Forschergruppe unter der Leitung von Dr. Jean-Yves Humbert und Prof. Raphaël Arlettaz nun herausgefunden, wie die Biodiversität in extensiv genutzten Wiesen mittels einfach umsetzbarer Massnahmen gesteigert werden kann. Die Studie wurde in zwei Artikeln der Journale Agriculture, Ecosystems & Environment und Plos One publiziert. Quelle: Uni Bern

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News

OPTIMAL - Maiszucht im Schnellverfahren

Auch wenn Mais zu den wichtigsten Energiepflanzen zählt, ist seine Zucht nach wie vor aufwendig und komplex. Forschende arbeiten nun an Verfahren, um die Maiszucht zu beschleunigen und auf das Minimum an Anbaufläche zu reduzieren. Doch kaum gekeimt, sollen Roboter bereits erkennen, ob ein Sämling für die Zucht taugt. Das Verfahren wird im Portal Pflanzenforschung vorgestellt. Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Projekt

Versteinerter Wald des Perms: Zeitsprung um 291 Millionen Jahre zurück

Dr. Dagmar Dietrich (vorn) und Prof. Dr. Thomas Lampke (hinten) von der Professur Oberflächentechnik und Funktionswerkstoffe und der Direktor des Museums für Naturkunde Chemnitz, Dr. Ronny Rößler, untersuchen die Fundstücke. Foto: TU Chemnitz/Wolfgang Thieme

Wissenschaftler der Professur Oberflächentechnik und Funktionswerkstoffe dringen mit dem Elektronenmikroskop tiefer als je zuvor in Fundstücke des Versteinerten Waldes von Chemnitz hinein. Im Boden der gesamten Stadt Chemnitz schlummert seit langer Zeit ein kostbarer Schatz, eine uralte Welt voller Pflanzen und Tiere, die nach einem Vulkanausbruch im Perm von Asche umhüllt und anschließend zu Stein wurden. Der „Versteinerte Wald Chemnitz“ ist das größte und schwerste pflanzliche Fossil Europas. Von 2008 bis 2011 wurden etwa 630 Versteinerungen von Baumstämmen und Verzweigungen sowie 1.200 Pflanzen- und Tierabdrücke, unter anderem auch die ersten Skorpione aus dem Perm entdeckt. Die Forscher analysieren nun das Eindringen der Kieselsäure, vor allem wo und wie sie Kristallite gebildet hat ohne die Zellen zu zerstören. Quelle: TU Chemnitz

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News · Veranstaltung

Biodiversität und Evolutionsbiologie - Ende der Anmeldefrist naht

Die Frist für die günstige Frühbucher-Anmeldung zur kommenden Tagung der Sektion Biodiversität und Evolutionsbiologie läuft am 31. Januar 2014 ab. Treffen Sie die Experten folgender Themen:

  • Phylogenomik
  • Integrative Taxonomie, Phylogenetik und Systematik
  • Biogeographie und molekulare Uhren
  • Morphologie, Entwicklung und Evolution
  • Ethnobotanik
  • Form und Funktion von Pflanzen, Biomechanik und Biomimetik
  • Pflanze-Tier-Interaktionen

Plenarredner sind unter anderen Karl Niklas (UK), Monique Simmonds (UK), Susanne Renner (D), James Leebens-Mack (USA) und Bernard Goffinet (USA). Die Tagung mit dem Kurztitel BioDivEvo2014 ist die 22. Tagung der Sektion und wird gemeinsam mit der 15. Jahrestagung der Gesellschaft für Biologische Systematik (GfBS) stattfinden. Organisiert wird sie in Dresden vom 24. bis 27. März 2014 von den Teams um Prof. Dr. Christoph Neinhuis vom Institut für Botanik der TU Dresden und Prof. Dr. Uwe Fritz von den Senckenberger Naturhistorischen Sammlungen in Dresden. Mitte Januar hatten sich bereits 200 Experten angemeldet.
Quelle: BioDivEvo2014

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News · Forschungsergebnis

Virenbefall in Blaualgen lässt afrikanische Flamingo-Population verschwinden

Sind die Blaualgen im See gesund treten Flamingos in Massen auf, wie hier am Lake Bogoria in Kenia. Copyright: Michael Schagerl

Ein Team um den Virenökologen Peter Peduzzi und den Algenforscher Michael Schagerl von der Universität Wien fand die Ursache für das massenhafte Verschwinden der in den Sodaseen des ostafrikanischen Rift Valley lebenden Flamingo-Populationen. Hauptnahrung der Flamingos sind Cyanobakterien, sogenannten Blaualgen. Werden die Blaualgen von Viren befallen, was von Zeit zu Zeit geschieht, verschwinden damit auch hunderttausende Flamingos. Der Virenökologe und der Phykologe publizierten die Ergebnisse des von ihnen untersuchten Kaskadeneffekts in der Fachzeitschrift The ISME Journal, das zur Nature Publishing Group gehört. Quelle: Uni Wien

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News · Tagungsbericht

Glyphosat-Symposium: Neubewertung rückt Beistoffe in den Fokus

Angesichts der öffentlichen Diskussion um die Einschätzung möglicher gesundheitlicher Risiken von glyphosathaltigen Pflanzenschutzmitteln veranstaltete das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 20. Januar 2014 ein wissenschaftliches Symposium im ICC Berlin. Das BfR hat im Rahmen der EU-Wirkstoffprüfung die gesundheitlichen Risiken von Glyphosat neu bewertet. Zusätzlich zu den bereits in die erste Wirkstoffprüfung eingeflossenen Dokumenten wurden mehr als 1000 neue Studien geprüft und ausgewertet. Diese liefern keine Hinweise auf eine krebserzeugende, reproduktionsschädigende oder fruchtschädigende Wirkung durch Glyphosat bei den Versuchstieren. „Die Daten geben keinen Anlass, die gesundheitlichen Grenzwerte des Wirkstoffs wesentlich zu verändern", sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Aus der großen Anzahl der ausgewerteten Literatur ergibt sich jedoch, dass die Toxizität bestimmter glyphosathaltiger Pflanzenschutzmittel aufgrund der darin enthaltenen Beistoffe höher sein kann als die des Wirkstoffes." Beistoffe sind zum Beispiel Tallowamine, die als Netzmittel eingesetzt werden. Eine toxikologische Bewertung der Tallowamine wurde vom BfR in den Bericht integriert. Quelle: BfR

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News

Welternährung: „Wir brauchen Low-Input-Systeme in der Landwirtschaft"

Wie ist in Zeiten des Klimawandels und wachsender Weltbevölkerung die Ernährung zu sichern? „Weiter wie bisher ist keine Option“, sagt Wilfried Bommert vom Institut für Welternährung in Nümbrecht. Denn trotz immer höherer Erträge und Überproduktionen der industriellen Landwirtschaft sind weltweit 870 Millionen Menschen unterernährt. Damit sei die Landwirtschaft schon heute nicht mehr in der Lage die Bedürfnisse von Millionen zu befriedigen. Gleichzeitig entziehe sie sich mehr und mehr ihrer eigenen Grundlage – durch zunehmende Belastung für Böden, Wasser, Klima und Biodiversität und drohende Engpässe bei ihren Dünger-Essenzen Phosphor, Kalium und Stickstoff. „Wir müssen hin zu Low-Input-Systemen“, fordert der Agrarwissenschaftler Bommert im Interview beim Netzwerkforum zur Biodiversitätsforschung in Deutschland (NeFo). Darin erzählt er auch, wie eine Neuausrichtung von Agrarwirtschaft und Agrarwissenschaft aussehen könnte, welche Rolle dabei die Agrodiversität und kleinbäuerliche Strukturen spielen und warum eine allgemeine Weltformel nicht funktionieren kann. Quelle: NeFo

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News · Politik

Landesregierung in Baden-Württemberg will Biologie in 5. und 6. Klasse abschaffen

Beim Verband der Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO) Baden-Württemberg, in dem viele Biologielehrer aber auch Hochschullehrer und freie Biologen organisiert sind, zeigt man sich entsetzt über das aktuelle Vorhaben der grün-roten Landesregierung, den Biologieunterricht in der Orientierungsstufe des Gymnasiums aufzulösen. Der VBIO Baden-Württemberg lehnt diese Pläne nachdrücklich ab und bittet alle, eine Petition zu unterzeichnen, die das verhindern will. Mit ihrer Unterschrift haben sich schon über 3.700 Personen für die Petition stark gemacht.

Der Landesverband bittet: Unterzeichnen auch Sie für ein solides biologisches Grundlagenwissen zukünftiger Generationen!

Quelle: VBIO

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