News · Politik

Die gute Seite der Gentechnik

Unter dem Titel „Die gute Seite der Gentechnik“ postuliert ein Essay im Wirtschaftsteil der Süddeutschen Zeitung einen anstehenden Perspektivenwechsel. Denn mit Mehrheit haben sich Forschende und Fachleute aus der Pflanzenbiologie, Rechtsprechung, Wirtschaft und Philosophie vor kurzem für eine neue Definition ausgesprochen (die DBG berichtete). Es gilt, zwischen der alten Gentechnik, und den neuen Möglichkeiten des präzisen Genome Editing etwa mittels CRISPR-Cas klar zu unterscheiden. Um dem drohenden weltweiten Nahrungsmangel entgegenzuwirken und um eine erneute Vormachtstellung reicher Firmen wie bei der alten Gentechnik zu vermeiden, muss die Politik sich nun schnellstens über eine neue Gesetzeslage und die Lizenzverteilung einigen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung

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News · Politik · Publikation

HRK und Elsevier im Clinch

Um die Kosten für teure Fachjournale zu senken und Open Access zu ermöglichen, sollen bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage abgeschlossen werden, was sich als langer Streit entpuppt. Bei dem gestrigen Verhandlungstermin mit dem Projekt DEAL der deutschen Wissenschaftsorganisationen habe der Verlag Elsevier zum wiederholten Mal kein Angebot vorgelegt, das auf die Forderungen der Wissenschaft ansatzweise einginge, berichtet die Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Der Elsevier-Verlag beschuldigt dagegen die HRK beim Treffen keine Gelegenheit erhalten zu haben, Vorschläge vorzustellen.
Quelle: HRK

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News · Anwendung

Digitaler Assistent zur Bestimmung

Das Smartphone in der Hand erspart das Bestimmungsbuch im Gepäck. Tiere und Pflanzen lassen sich heute auch digital bestimmen. Möglich macht’s "Naturblick", eine neue App des Museums für Naturkunde in Berlin, die mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) entwickelt wurde. Mit Hilfe des integrierten Bestimmungsschlüssels lassen sich Bäume, Kräuter, Wildblumen, Säugetiere, Amphibien und Reptilien intuitiv bestimmen. Die App ist Teil des Projektes "Stadtnatur entdecken" und ist für Android und iOS kostenfrei verfügbar.
Quelle: BUMB

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News · Karriere

Chancen auf eine Professur

Bei Spektrum hat man nachgerechnet, wie gut die Chancen auf eine Professur stehen und stellt die Frage: befindet sich die wissenschaftliche Karriere in der Sackgasse? René Krempkow rechnet nach und betont, dass man erstens die einzelnen Fächer auseinanderhalten sollte und zweitens die Zahlen der Vergangenheit nicht in die Zukunft übertragen kann, ohne zu beachten, wie viele Professoren demnächst in Ruhestand gehen werden.
Quelle: Spektrum 

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News · Forschungsergebnis

Wenn Sauerstoff knapp wird

Überflutungen rücken mehr und mehr in den Fokus der Herausforderungen, denn Kultur- und Wildpflanzen erleiden durch den Sauerstoffmangel großen Schaden. Hochwasser 2013 in Halle / Saale. Foto und © Luft & Liebe Ballonfahrten, Björn Dankze

Forschende haben die pflanzliche Stressreaktion auf Sauerstoffmangel aufgeklärt. Bei Staunässe und Überflutungen wird Sauerstoff für Pflanzen knapp, den sie vor allem nachts und in besonderen Entwicklungsphasen benötigen. Dann kommt es zu einer bedrohlichen Mangelsituation (Hypoxie), worauf die Pflanze mit dem Anschalten eines speziellen Überlebensprogramms reagiert. Während bei Tieren und Bakterien dieses Stressprogramm schon lange bekannt ist, war das Wissen um die pflanzliche Reaktion auf Hypoxie bisher weitgehend unklar. Dr. Nico Dissmeyer vom Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle und Dr. Emily Flashman der Universität Oxford beschreiben mit ihren Teams die enzymatischen Mechanismen der Pflanzen nun im Fachjournal Nature Communications. Demnach sind daran pflanzliche Cysteinoxidasen und eine Arginyltransferase involviert. Die entdeckten auch die ersten pflanzlichen Cysteindioxigenasen und konnten vor allem die Frage klären, wie der Sauerstoffsensor funktioniert, mit dem die Pflanze den Sauerstoffmangel wahrnimmt.
Quelle: IPB Halle

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News · Politik

EASAC empfiehlt evidenzbasierte Entscheidungen zum Genome Editing

Der Zusammenschluss der nationalen Wissenschaftsakademien von Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (European Academies' Science Advisory Council, EASAC) empfiehlt den Politikern Europas, alle Entscheidungen über die neuen Genom-Editierungs-Techniken nur evidenzbasiert zu treffen. Der Report “Genome Editing: Scientific opportunities, public interests, and policy options in the EU” ermuntert dazu sowohl die Vorteile der neuen Techniken für Pflanzen, Tiere, Mikroben und Patienten als auch hypothetische Risiken abzubilden und gleichzeitig flexibel genug zu bleiben, um auf zukünftige Fortschritte in der Wissenschaft reagieren zu können.
Quelle: EASAC

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News · Forschungsergebnis

Über tausend Gene helfen Mais bei Umwelt-Anpassungen

Seit etwa 10.000 Jahren züchten die Menschen Mais. Dennoch schlummert in seinem Erbgut viel ungenutztes Potenzial. Forschende in aller Welt wollen das ändern. Aktuell hat ein internationales Wissenschaftlerteam jetzt über 1.000 Gene identifiziert, die wichtig für die Anpassung an Umweltbedingungen sind. Über die im Fachjournal Nature Genetics erschienene Studie berichtet das Portal Pflanzenforshcung. Diese publizierten Informationen werden Züchtern helfen, schneller zu neuen Sorten zu gelangen.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Politik

Bundestag: Taxonomische Forschung stärken

Die Regierungsparteien legen einen Antrag zur Förderung der taxonomischen Forschung vor. Denn "der Schutz der biologischen Vielfalt auf unserem Planeten ist eine große und schwierige Zukunftsaufgabe." Die genetische Vielfalt, wie auch die Vielfalt an Ökosystemen und Lebensräumen seien ein großer Schatz, den man schützen müsse, sagte eine Vertreterin der CDU/CSU-Fraktion am Mittwoch im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung bei der Vorstellung eines Antrags ihrer Fraktion und der SPD-Fraktion zum Schutz der Biodiversität (18/10971). Ein großes Problem in der Taxonomie stellt die schiere Anzahl der zu bestimmenden Spezies dar. So geht die Zahl der noch nicht taxonomisch beschriebenen Organismen in die Millionen.
Quelle: Bundestag

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News · Projekt

Konzept für die Grüne Infrastruktur in Deutschland

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat das erstmals aufgestellte „Bundeskonzept Grüne Infrastruktur“ der Öffentlichkeit präsentiert. Grüne Infrastruktur ist das Pendant zur grauen, technischen Infrastruktur. Das neue Konzept bündelt Datengrundlagen, Informationen und Fachkonzepte zur grünen Infrastruktur, damit diese zukünftig bei Planungen des Bundes berücksichtigt werden können.
Quelle: BfN

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News · Forschungsergebnis

EU-Forscher sehen den Wald trotz lauter Bäume

Das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission hat ein hochauflösendes Datenset der Baumbestände Europas im Fachjournal Nature frei zugänglich veröffentlicht. Das bislang umfangreichste Set enthält die Daten von mehr als einer halben Million Bäume mit mehr als 200 Arten.
Quelle: EU Science hub

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News · Forschungsergebnis

Trend: Vernachlässigte Wildpflanzen sollen Kulturpflanzen werden

Von den über 300.000 bekannten Pflanzenarten werden nur etwa 200 kommerziell genutzt. Viel zu wenig, meinen einige Forschende. Sie fordern mehr Vielfalt auf den Äckern der Welt. Eine größere Diversität auf Feldern und Tellern soll die schädlichen Effekte des Klimawandels abfedern und genug Nahrung für eine wachsende Weltbevölkerung sicherstellen. Über den im Fachjournal Trends in Plant Science veröffentlichten Artikel berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Artenvielfalt von Pflanzenfressern und Pflanzen in starker Wechselwirkung

In den letzten Jahrzehnten ist ein dramatischer weltweiter Biodiversitätsverlust zu verzeichnen. Täglich gehen in bisher nicht gesehenen Ausmaß Arten unwiederbringlich verloren, was auch die Stabilität und Produktivität von Ökosystemen beeinträchtigt. Daher ist es wichtig, die Mechanismen zu verstehen, die die Artenvielfalt beeinflussen. Dies gilt insbesondere für Primärproduzenten wie Algen und Pflanzen, die die Basis nahezu aller natürlichen Nahrungsnetze und Ökosysteme bilden. Forschende der Uni Köln haben in einer experimentellen Studie an Algen aus Süßwasserbiofilmen gezeigt, dass nicht nur die Nährstoffverfügbarkeit, sondern auch die Diversität an pflanzenfressenden Konsumenten (Herbivoren) einen starken positiven Einfluss auf die Artenvielfalt Photosynthese betreibender Organismen hat, wie sie im Fachjournal Scientific Reports schreiben. Dies bedeutet, dass sich eine hohe Artenvielfalt auf einer Ebene der Nahrungskette positiv auf die Artenvielfalt der darunterliegenden Ebene der Nahrungskette auswirkt.
Quelle: Uni Köln

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News · Forschungsorte

Zentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung (FLF) etabliert

Infrarotaufnahme aus dem All (Vegetation = Rottöne, Zuckerrüben und Zwischenfrüchte = orangefarben, offener Boden = bläulich). Quelle: Sentinel 2-Satellit, ESA

Mit dem erfolgreichen Start des Sentinel-2B Satelliten am 7. März 2017 um 2:49 Uhr MEZ ist das Quartett der hochauflösenden Fernerkundungssatelliten des Europäischen Weltraumprogramms „Copernicus“ jetzt komplett. Mit den Sentinels verfügt die landwirtschaftliche Forschung und Praxis über eine völlig neuartige Datenquelle und diese in einer bisher ungeahnten Präzision. Daher hat sich das Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, entschlossen, ein Forschungszentrum für landwirtschaftliche Fernerkundung (FLF) als institutsübergreifende Einrichtung zu etablieren.
Quelle: JKI

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News · Forschungsorte

Teil des European Forest Institutes startet

Zum internationalen Tag des Waldes am 21. März freut sich die Stadt Bonn über eine weitere internationale Organisation am UN Campus: das European Forest Institute (EFI). Dieses europäische Waldinstitut wird von dort aus internationale Forschung zu allen Fragen des Waldes in Europa koordinieren und europäische Politik beraten. Es sollen intelligente Konzepte entwickelt werden, wie Wälder auch in Zukunft bewahrt und zugleich nachhaltig genutzt werden können. In Bonn wird es dabei schwerpunktmäßig um die Widerstandsfähigkeit von Wäldern gehen.
Quelle: Stadt Bonn

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News · Anwendung

Neue App: Pflanzenentwicklung im Zeitraffer

Die Smartphone Anwendung „GrowApp“ macht den jährlichen Entwicklungszyklus von Pflanzen durch regelmäßiges fotografieren von Bäumen, Gärten oder ganzen Landschaften sichtbar. Die Fotos werden in eine Website geladen und in eine Animation umgewandelt. Damit kann die Pflanzenentwicklung in ihrer Umgebung mit der Entwicklung in der Nachbarschaft, in Deutschland und in ganz Europa verglichen werden. Dies macht Klimaeffekte auf das Pflanzenwachstum sichtbar. Forschende geben regelmäßig Rückmeldung zur beobachteten Entwicklung der Pflanzen und helfen dabei diese zu verstehen. Sechszehn europäische Länder wollen an der GLOBE (Global Learning and Observations to Benefit the Environment) Phänologie-Kampagne mit GrowApp teilnehmen. Professor Dr. Karl Schneider vom Geographischen Institut der Universität zu Köln ist Leiter des GLOBE Projekts in Köln.
Quelle: Uni Köln

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News · Forschungsergebnis

Geschlechtsbezogene Verzerrungseffekte beim peer-review

Die Wissenschaft hat den Anspruch objektiv zu sein; ihre Gültigkeit ist überpersönlich, ihre Erkenntnisse erworben ohne Ansehen der Person. Ein Forscherteam geht in einer jetzt in der Zeitschrift eLife erschienenen Studie der Frage nach, ob die Wirklichkeit des Wissenschaftsbetriebs diesem Idealbild gerecht wird. Zur Beantwortung der Frage nahmen die Forschenden, unter ihnen auch Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation, erstmalig einen großen Datensatz von über 40.000 repräsentativen Fachartikeln der vergangenen 10 Jahre als Grundlage. Ihr Fazit: Während des für die Wissenschaft höchst bedeutsamen Publikationsprozesses wählen besonders männliche Editoren bevorzugt männliche Gutachter zur Qualitätssicherung der Fachartikel aus. Dadurch sind Wissenschaftlerinnen noch weniger am Publikationsprozess beteiligt als durch ihren ohnehin schon geringeren Anteil zu erwarten ist.
Quelle: MPI für Dynamik und Selbstorganisation

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News · Publikation

Mehr Selbstbestimmung

Fünf Wissenschaftler plädieren in einem White Paper dafür, wissenschaftliche Artikel in Zukunft nur noch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der wissenschaftlichen Gesellschaften ohne Zugangsbeschränkungen und ohne Publisher herausgeben zu lassen. Dies berichtet das Magazin LabTimes.
Quelle: LabTimes 

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News · Politik

Was die Genom-Editierung ermöglicht

Die Berliner Morgenpost berichtet ausführlich über den Artikel zweier australischer Forscher im Science-Magazin. Sie diskutieren, inwiefern mit den neuen Methoden des Genome Editing erzeugte Pflanzen dazu beitragen können, Lebensmittelknappheit zu überwinden und auf den Klimawandel zu reagieren. Zur Einordnung ihres Artikels mit der Überschrift „Können Superpflanzen den Hunger besiegen?“ befragten die Berliner auch den Agrarökonomen Matin Qaim von der Universität Göttingen.
Quelle: Berliner Morgenpost

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News · Politik

Wissenschaft darf sich nicht auf Fakten reduzieren

Nur ein umfassendes Wissenschaftsverständnis könne die Antwort auf den aktuellen Populismus sein, meint Kolumnist Uwe Schneidewind in Merton, dem Digitalmagazin des Stifterverbandes für Bildung, Wissenschaft und Innovation. Wissenschaft sei in einer erweiterten Rolle gefragt: Sie muss sich mit der Kraft guter Argumente in gesellschaftliche Prozesse einbringen. Es gelte, die Orientierungsfunktion von Wissenschaft neu zu verstehen, statt lediglich nach einer verbesserten Wissenschaftskommunikation zu rufen.
Quelle: Merton

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News · Politik

ASPB: Wie sich Pflanzenforscher für Wissenschaft einsetzen können

Auch die American Society of Plant Biologists (ASPB) überlegt, wie sie sich für den March for Science engagiert, für den sich auch die DBG einsetzt. Noch wird aber in der ASPB darüber diskutiert, sich am 22. April 2017 den weltweit stattfindenden Demonstrationen für die Wissenschaft als Organisation anzuschließen, wie deren Präsidentin Sally Mackenzie schreibt. Wie auch immer die Diskussion ausgehen wird, sie fordert ihre Mitglieder auf, sich an allen Stellen für die Wissenschaft stark zu machen und auf Regierungsmitglieder und Laien zuzugehen.
Quelle: ASPB Presidents Letter

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