News · Forschungsergebnis

Trocken- und Regernwälder regenerieren unterschiedlich

Die vom Menschen dominierte Landschaft im Zentrum Panamas zeigt das Fortschreiten der Regeneration von Wäldern auf Rinderweiden (Vordergrund) zu älteren Sekundärwäldern (Hintergrund). Foto: Dylan Craven

Die Wälder in den Tropen werden in alarmierender Geschwindigkeit abgeholzt, um Platz für Landwirtschaft und Weideland zu schaffen. Die gute Nachricht ist, dass sie auf natürliche Weise nachwachsen können, wenn die Felder verlassen werden. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung der Uni Göttingen hat herausgefunden, dass verschiedene Regenwaldtypen sich auf unterschiedliche Art regenerieren. Dies hat Folgen für die Wiederherstellung der Wälder, die Artenvielfalt und die Ökologie. Dazu hatten 85 Forscherinnen und Forscher aus 16 Ländern Originaldaten von 50 Standorten, 1400 Parzellen und mehr als 16000 Bäumen in tropischen Wäldern in ganz Lateinamerika gesammelt. Ihre Ergebnisse publizierte das internationale Team im Fachjournal Nature Ecology and Evolution (DOI: http://dx.doi.org/10.1038/s41559-019-0882-6).

Quelle: Uni Göttingen

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News · Forschungsergebnis

Neues Petersilien-Virus identifiziert

Infizierte Petersilienpflanze. Foto: DSMZ

Forschende haben ein neues Pflanzenvirus beschrieben: Es wurde aus Petersilienpflanzen in einem Garten in Weddel, einem Ortsteil von Cremlingen, in der Nähe der niedersächsischen Großstadt Braunschweig isoliert. Die infizierte Petersilie zeigte Zwergwuchs im Vergleich zu gesunden Pflanzen, was bei einer Verbreitung des Virus zu wirtschaftlichen Einbußen durch Ernteverlust führen könnte. Mithilfe der Next-Generation-Sequenzierung am Leibniz-Institut Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen (DSMZ) konnten die Forschenden den neu identifizierten Virus als Nanovirus klassifizieren. Dessen Genomsequenz zeigt, dass es ein neues Mitglied der Familie der Nanoviridae ist. Das sind multipartite Einzelstrang-DNA Viren, die sonst nur Hülsenfrüchte wie zum Beispiel Bohnen, Erbsen oder Linsen befallen. Der Wirtskreis der Nanoviren hat sich also erweitert, so Pflanzenvirenforscher Björn Krenz. Das Virus trägt den Namen „parsley severe stunt-associated virus“ (PSSaV) und wurde mittlerweile auch schon in anderen Teilen Deutschlands gefunden. Die Publikation erschien im Fachjournal Archives of Virology (https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00705-019-04280-3).

Quelle: DSMZ

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News · Politik

FDP und Grüne zum Gentechnikrecht und Freisetzungsrichtlinie

Wie der Biologen-Dachverband VBIO zusammenfasst, hat die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag einen Antrag vorgelegt, der die Bundesregierung unter anderem dazu auffordert, auf europäischer Ebene für eine grundsätzliche Überarbeitung des EU-Gentechnikrechts einzutreten und das deutsche Gentechnikrecht entsprechend anzupassen. Ein  Antrag von Bündnis 90/Die Grünen fordert, dass sich die Bundesregierung in der EU für die Stärkung des Vorsorgeprinzips einsetzt, indem auch neue gentechnische Methoden unter dem Rechtsrahmen der Freisetzungsrichtlinie verbleiben.

mehr beim VBIO

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News · Forschungsergebnis

Pflanzliche Stammzellen halten die Luft an

Ein Baum kann die Erdatmosphäre mittels der Photosynthese mit über 120 Kilogramm Sauerstoff jährlich anreichern. Allerdings benötigen Pflanzen auch selber Sauerstoff für ihre Energieversorgung. Pflanzenorgane wie Wurzeln oder verholzte Sprosse, die keine Photosynthese betreiben, sind darum anfällig für ungenügende Sauerstoffversorgung, die zu eingeschränkter Produktivität oder gar Ernteausfällen führen kann. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (RWTH), der Scuola Superiore Sant'Anna in Pisa, der Universität Kopenhagen sowie der Universität Heidelberg haben jetzt im Fachjournal Nature (DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-019-1203-6) nachgewiesen, dass niedrige Sauerstoffkonzentrationen nicht ausschließlich eine Belastung für Pflanzen sind, sondern zu den Schlüsselbedingungen für die Regulation des Wachstums zählen. Die verminderte Sauerstoffverfügbarkeit trägt also zur Pflanzenentwicklung bei.

Quelle: RWTH

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News · Politik

Artenvielfalt auf der Agenda

Vom BMBF-Forum für Nachhaltigkeit, dessen 15. Ausgabe vom 13. bis 14. Mai in Berlin stattfand, berichtet das Portal Bioökonomie. Dieses Jahr im Fokus: Digitalisierung und Biodiversitätsforschung. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek eröffnete das Forum mit einem Vereis auf den vor Kurzem veröffentlichten IPBES-Bericht zum Artensterben: „Der Bericht des Weltbiodiversitätsrates ist ein klares Signal: Wir müssen neu denken, um die Artenvielfalt zu schützen. Wir brauchen Lösungswege, die eine praktische Umsetzung ermöglichen“, sagte Karliczek. Sie stellte die neue Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt vor, für die in den kommenden fünf Jahren 200 Mio. Euro bereitgestellt werden.

Quelle: Bioökonomie

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News · Projekt

Deutsch-französische Initiative zu pestizidarmer Landwirtschaft

Ist eine Landwirtschaft ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel möglich? Um diese Frage zu beantworten, gehen deutsche und französische Forscherinnen und Forscher jetzt gemeinsam voran: Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. hat mit dem französischen Nationalen Institut für Agrarwissenschaften (INRA) sowie dem Julius Kühn-Institut (JKI) eine in dieser Form einzigartige europaweite Forschungsinitiative ins Leben gerufen. Das erklärte Ziel: den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln bis 2050 auf ein Minimum zu reduzieren.

Quelle: ZALF

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News · Forschungsergebnis

Wälder tragen weniger zum Klimaschutz bei als vermutet

Dieser Stumpf im Russischen Altai Gebirge ist der Überrest einer Lärche, die bereits im ersten Jahrtausend nach Christus wuchs. Foto: U. Büntgen, WSL

Wenn das Erdklima wärmer wird, wachsen zwar die Bäume schneller. Aber die Zeitspanne, in der sie Kohlenstoff speichern, die so genannte Kohlenstoff-Verweilzeit, wird sich verringern. Das zeigen Forschende mit Beteiligung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einer im Fachjournal Nature Communications (DOI: https://doi.org/10.1038/s41467-019-10174-4) veröffentlichten Studie. Das könnte ein Dämpfer für den Klimaschutz sein: Mit zunehmenden Temperaturen wachsen Bäume zwar schneller, sie sterben aber auch jünger. Dabei wird der in ihnen gespeicherte Kohlenstoff wieder in den Kohlenstoffkreislauf – und letztlich in die Atmosphäre – zurückgeführt. "Wenn sich der Planet erwärmt, wachsen die Pflanzen schneller. Das legt den Schluss nahe, dass man mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen könnte, indem man mehr Bäume pflanzt", sagt Erstautor Professor Ulf Büntgen von der University of Cambridge und der WSL. Tatsächlich setzen zahlreiche Klimaschutz-Programme wie beispielsweise die Bonn Challenge darauf, dass durch Aufforstung Klimagase aus der Atmosphäre gebunden werden und der Klimawandel gebremst wird. "Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte wurde bisher kaum berücksichtigt: dass schnell wachsende Bäume Kohlenstoff über kürzere Zeiträume speichern."

Quelle: WSL

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News · Forschungsergebnis

Lebensmittel produzieren und Artenvielfalt erhalten

Eine strukturreiche Agrarlandschaft wie hier in Rumänien kann die Artenvielfalt fördern. Foto: Laura Sutcliffe

In Naturschutz und Landwirtschaft gibt es zwei gegensätzliche Konzepte, wie eine hohe Artenvielfalt und eine nachhaltige Nahrungsmittelproduktion zu verbinden sei: Naturschutz soll in Produktionslandschaften integriert oder in Form von reinen Schutzgebieten segregiert werden, um auf den Produktionsflächen maximale Erträge zu ermöglichen. Forscherinnen und Forscher der Universität Göttingen plädieren für integrative Lösungsansätze, die Naturschutz und landwirtschaftliche Produktion in nachhaltig bewirtschafteten Agrarlandschaften vereinbaren. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift People and Nature (DOI: https://doi.org/10.1002/pan3.21) erschienen.

Quelle: Uni Göttingen

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News · Ausbildung · Förderung

Neues GRK: Angewandte Evolutionsforschung

Vergangenen Freitag fiel die Entscheidung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Unterstützung des neuen Graduiertenkollegs (GRK) Translational Evolutionary Research (TransEvo), also „Angewandte Evolutionsforschung“. Dieser erforscht, wie sehr menschengemachte Faktoren in evolutionäre Prozesse eingreifen, etwa der Einsatz von Antibiotika in der Medizin, von Pestiziden in der Landwirtschaft oder die Störung der Ökosysteme der Erde. An der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) werden die beiden Sprecher, der Zoologe Prof. Hinrich Schulenburg und die Pflanzenforscherin Prof. Eva H. Stukenbrock dabei neue Wege gehen: Die individuellen Forschungsprojekte sind so geplant, dass die Doktorandinnen und Doktoranden in explizit interdisziplinären Forschungstandems arbeiten. Das bedeutet, dass sie sich in jeweils zwei Teilprojekten mit thematisch verwandten und gleichzeitig in der Anwendung komplementären Forschungsansätze beschäftigen.

Quelle: CAU

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News · Köpfe und Karrieren

Neue Vertreter*innen der Pflanzenforschung in der Leopoldina

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina hat neue Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ernannt. Unter den 14 Neuberufenen Expert*innen sind vier in den Pflanzen- und Agrarwissenschaften Forschende genannt:

  • Claudia Köhler, Swedish University of Agricultural Sciences, Uppsala Biocenter, Uppsala, Schweden, Expertin für Epigenetik, Artbildung
  • Matin Qaim, Georg-August-Universität Göttingen, Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung, Göttingen, Experte für Welternährung, nachhaltige Landwirtschaft, Landnutzungswandel, Ernährungsökonomie, Armut, ländliche Entwicklung
  • Chris-Carolin Schön, Technische Universität München, Lehrstuhl Pflanzenzüchtung, Freising-Weihenstephan, Expertin für Agrarwissenschaften, Pflanzengenetik, resistente Nutzpflanzen, Genanalysen von Getreide, genetische Vielfalt, C4-Photosynthese
  • Johannes Lehmann, Cornell University, School of Integrative Plant Science, Section of Soil and Crop Sciences, Ithaca, USA, Experte für Biogeochemie, Nährstoffzyklen, nachhaltige Entwicklung und nachhaltige Landnutzung

Quelle: Leoplodina

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News · Forschungsergebnis

Rotalge kann Freunde anlocken und Feinde abwehren

Biolog*innen des Plymouth Marine Laboratory (UK) und des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel zeigen bei der Rotalge Agarophyton vermiculophyllum, dass sie mittels chemischer Stoffe auf ihrer Oberfläche gezielt Mikroben ansiedelt, die sie gegen Krankheiten schützen. Sie schildern dies in der Fachzeitschrift Journal of Ecology (DOI: https://doi.org/10.1111/1365-2745.13193).

Quelle: GEOMAR

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News · Veranstaltung

Zukunftskonzepte für die globale Ernährung

Das Portal Bioökonomie fasst die „World Food Convention“, ein Format des Berliner Tagesspiegels, der Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringt, um eines der drängendsten Probleme unserer Zeit zu diskutieren: die Zukunft unser Ernährung in einer Welt mit neun Milliarden Menschen.

Quelle: Bioökonomie.de

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