Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekannt gab, thematisieren drei der 17 neu von ihr geförderten Graduiertenkollegs Pflanzenforschung.
(1) Das erste hinterfragt, wie Wasser von den Pflanzen effizient genutzt wird und wie Pflanzen mit Trockenheitsstress umgehen. Unter dem Titel „Wasserschutzeffizienz und Trockenstressreaktionen: Von Arabidopsis zu Gerste“ untersuchen Nachwuchsforscher anhand der Modellpflanze Arabidopsis thaliana (Ackerschmalwand) und der Kulturpflanze Gerste, wie Trockenstress auf die Regulation des Primärstoffwechsels wirkt und welche molekularen Mechanismen zur pflanzlichen Trockenheitstoleranz beitragen. Ziel ist es, genetische und biochemische Schlüsselfaktoren zu finden, die für die Züchtung trockentoleranter Gerste von Bedeutung sind. Sprecherhochschule ist die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und deren Sprecherin Professor Dr. Dorothea Bartels.
(2) Das zweite Graduiertenkolleg mit dem Titel „Verknüpfung von Biodiversitätsforschung und Bewegungsökologie in dynamischen Agrarlandschaften (BioMove)“ bringt zwei bisher getrennt verfolgte Forschungsansätze zusammen, um die Bedeutung der Bewegungsökologie für die Biodiversität von Lebensräumen zu identifizieren. In welcher Weise beeinflussen individuelle Bewegungsmuster Dynamiken der Biodiversität? Eine Reihe von Feldstudien, Experimenten und Modellierungsansätzen soll ein mechanistisches Verständnis von individuellen Bewegungsmustern schaffen, damit bessere Vorhersagen in der Biodiversität höherer Organisationsstufen wie Agrarlandschaften gelingen. Sprecherhochschule ist die Uni Potsdam und der Sprecher Professor Dr. Florian Jeltsch.
(3) Das dritte Kolleg forscht, wo Land und Meer ineinander übergehen. Denn dort findet ein wechselseitiger Austausch von Nährstoffen statt, der auf einem reichen Spektrum physikalischer, chemischer und biologischer Prozesse beruht. Zu verstehen, wie das System Küste als terrestrisch-mariner Übergangsbereich funktioniert, ist auch für künftige Nutzungsstrategien entscheidend, denn Küstenbereiche sind stark vom Menschen gestaltet. Das Graduiertenkolleg „Die deutsche Ostseeküste als terrestrisch-marine Schnittstelle für Wasser- und Stoffflüsse (Baltic Transcoast)“ untersucht am Modellsystem des Hütelmoors bei Rostock, wie Wasser und Stoffe im strandnahen Küstenmoor und im angrenzenden Flachwasser der Ostsee umgesetzt werden. Sprecherhochschule ist die Uni Rostock, Sprecher ist Professor Dr. Bernd Lennartz.
Um eine weitere Förderperiode von viereinhalb Jahren verlängert wurde das Graduiertenkolleg „Transformation of Global Agri-Food Systems – GlobalFood“ an der Schnittstelle zwischen Agrarökonomie und den Wirtschaftswissenschaften, das die Globalisierung im Lebensmittelsektor untersucht. Sprecher ist Professor Dr. Matin Qaim vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Uni Göttingen.
Quelle: Uni Göttingen
alle 17 Graduiertenkollegs bei der DFG