News · Forschungsergebnis

Mechanismus gefährlicher Pflanzen-Krankheiten entschlüsselt

Wie ein Giftstoff wirkt, der bei den am meisten gefürchteten Pflanzenkrankheiten der Landwirtschaft involviert ist, hat ein Forschungsteam aufgeklärt. Der toxische Stoff, ein Cytolysin, wird von Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilzen produziert und kann zur Vernichtung ganzer Ernten führen, wenn nicht mit Pflanzenschutzmitteln gegengehalten wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass die Empfindlichkeit gegenüber dem Cytolysin von einem Rezeptor der Pflanzenzelle abhängt, der sich bei verschiedenen Pflanzengruppen deutlich voneinander unterscheidet. Dabei handelt es sich um eine Molekülkette aus Kohlehydraten und Fetten, doch während Pflanzen wie Kartoffeln oder Tomaten nur über eine kurze Molekülkette verfügen, ist diese bei Getreidepflanzen deutlich länger. „Dieser längere Rezeptor führt offensichtlich dazu, dass das Cytolysin bei Weizen oder Gerste zwar andocken kann, aber nicht an die Membran der Pflanzenzellen herankommt und so auch seine tödliche Wirkung nicht entfalten kann“, berichtet Dr. Isabell Albert vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) an der Universität Tübingen. Die Studie wurde im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht.
Quelle: Uni Tübingen

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News · Forschungsergebnis

Moos verdoppelte mehrmals sein Genom

Moose vermehren sich durch mikroskopisch kleine Sporen wie diese rotbraunen, aus denen die neue Pflanze auskeimt. Foto: Rabea Meyberg, AG Rensing, Uni Marburg

Endlich komplett! Zehn Jahre, nachdem ein Forschungsverbund das Genom des Kleinen Blasenmützenmooses (Physcomitrella patens) entschlüsselte, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nunmehr die verbliebenen Lücken geschlossen. Damit haben sie erstmals die Chromosomenarchitektur einer samenlosen Pflanze entschlüsselt und berichten darüber im Fachblatt The Plant Journal. „Das Moosgenom liegt zwischen dem der Algen und dem der Blütenpflanzen, die durch 800 Millionen Jahre Evolution getrennt sind“, erklärt Dr. Daniel Lang vom Helmholtz-Zentrum München, einer der beiden Erstautoren, der zuvor an der Uni Freiburg forschte. Projektleiter Professor Dr. Stefan Rensing von der Philipps-Universität Marburg ergänzt: „Mit der vervollständigten Genomsequenz ist Physcomitrella endgültig zur Modellpflanze geworden.“ Wie das Team herausfand, hat das Kleine Blasenmützenmoos seinen gesamten Genbestand zweimal komplett verdoppelt. Die Autorinnen und Autoren erhoffen sich davon weitere Erkenntnisse über die Evolution der Landpflanzen, aber auch Anwendungsmöglichkeiten, etwa für den Pflanzenschutz.
Quelle: Uni Marburg

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News · Förderung · Politik

BMUB gründet Gesellschaft für Projektförderung

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) hat eine bundeseigene Dienstleistungs-GmbH zur Förderung von Umwelt-, Natur- und Klimaschutz gegründet. Die Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH unterstützt das Ministerium dabei, seine förderpolitischen Zielsetzungen zu verwirklichen. Die ZUG wird zunächst vor allem Förderprogramme im Auftrag des BMUB administrativ und inhaltlich begleiten und so eine Vielzahl politischer Schwerpunktthemen im Bereich des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes in Maßnahmen umsetzen helfen.
Quelle: BMUB

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News

Ausgezeichnet: Pflanzen-Bestimmung mit dem Smartphone

Flora Incognita - Pflanzenbestimmung mit Smartphone. © TU Ilmenau

Das Projekt „Flora Incognita – Pflanzenbestimmung mit dem Smartphone“ der Technischen Universität Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena wurde als offizielles Projekt der „UN-Dekade Biologische Vielfalt” ausgezeichnet. Die Ehrung wird an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt auf der Welt einsetzen. Die teilautomatische Erkennung von wildwachsenden Blütenpflanzen in Thüringen mit einem Smartphone soll das Bewusstsein für Artenvielfalt in der Bevölkerung stärken und letztlich zu deren Erhaltung beitragen.
Quelle: TU Illmenau

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News · Projekt

DFG fördert neue Forschergruppen

Der Bergregenwald im Tal des Rio San Francisco in den Anden Süd-Ecuadors steht im Fokus der neuen Forschergruppe. Foto: Jörg Bendix

Eine der insgesamt acht neuen Forschergruppen der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) untersucht Biodiversität. Klima- und Landnutzungswandel bedrohen die hohe Biodiversität und die Ökosysteme der Bergregen- und Trockenwälder in den Anden Süd-Ecuadors. Die Forschergruppe „Umweltveränderungen in Biodiversitäts-Hotspot-Ökosystemen Süd-Ecuadors: Systemantwort und Rückkopplungseffekte (RESPECT)“ will deshalb untersuchen, inwieweit zwei zentrale Ökosystemfunktionen – Biomasseproduktion und Wasserflüsse – durch Änderungen von Antwort- und Rückkopplungsmerkmalen verschiedener Pflanzen und Tiere betroffen sind. Langfristig wollen die Forscherinnen und Forscher der Bio- und Geowissenschaft dazu beitragen, mithilfe optimierter Landnutzungssysteme die Widerstandsfähigkeit der Ökosystemfunktionen gegenüber der aktuellen Nutzung zu erhöhen. Die Gruppe erhält rund 3,5 Millionen Euro. Sprecher ist Prof. Dr. Jörg Bendix von der Philipps-Universität Marburg.
Quelle: DFG

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News · Forschungsergebnis

CRISPR/Cas ist kein Gen zu klein

Eine Kollektion neuer Mutanten vereinfacht die Erforschung pflanzlicher Signal-Peptide, insbesondere von die Funktion von CLE-Peptiden. Peptidhormone sind wichtige Wachstumsregulatoren, deren exakte Funktion bislang aber noch unbekannt ist. Mit den neuen Mutanten der Pflanze Arabidopsis, deren Publikation im Fachjournal Plant & Cell Physiology das Portal Pflanzenforschung vorstellt, kann dies nun gelingen.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · In den Medien

Die innere Uhr der Pflanzen

Die Biochemikerin Professorin Dr. Dorothee Staiger von der Universität Bielefeld forscht seit zwanzig Jahren an der inneren Uhr der Pflanzen. Screenshot: research_tv/Universität Bielefeld

Die Amerikaner Jeffrey C. Hall, Michael Rosbash und Michael W. Young haben vergangenen Sonntag den Nobelpreis für ihre Forschung zur inneren Uhr erhalten. Sie entdeckten den molekularen Mechanismus, der den Biorhythmen zugrunde liegt. Wie Bielefelder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Forschung zur inneren Uhr mit vorantreiben, stellt ein neuer „research_tv“-Beitrag vor. Die Biochemikerin Professorin Dr. Dorothee Staiger von der Universität Bielefeld erklärt in dem Video, worin die Leistung der drei Nobelpreisträger besteht und sie berichtet, welche Erkenntnisse ihre Forschungsgruppe gemeinsam mit Kooperationspartnern gewonnen hat.
Quelle: Uni Bielefeld

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News · Köpfe und Karrieren

Ausgezeichnet: Einfluss der Baumdiversität auf trophische Interaktionen

Michael Staab. Foto: privat

Für seine Arbeiten zum Thema „Einfluss von Baumdiversität auf trophische Interaktionen“ erhält der Ökologe Dr. Michael Staab von der Uni Freiburg den mit 1.500 Euro dotierten Horst-Wiehe-Nachwuchspreis der „Gesellschaft für Ökologie“. Der Preis gilt im deutschsprachigen Raum als wichtigste Auszeichnung für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, die zu ökologischen Themen forschen. Staab hat verschiedene Typen von Interaktionen, die teilweise mehrere trophische Ebenen übergreifen, in natürlichen Wäldern und auf Versuchsflächen unterschiedlicher Baumvielfalt untersucht. Gemeinsam mit seinem Team hat er beispielsweise gezeigt, dass solche Interaktionen stabiler und damit sehr wahrscheinlich widerstandsfähiger gegen Störungen und den Verlust einzelner Arten sind, wenn auf einer Fläche viele Baumarten vorkommen.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Veranstaltung

Wie Brände die Tundra langfristig verändern

Wie diese Sumpfdotterblume (Caltha palustris) schätzen viele Blütenpflanzen die verbrannten Flecken im Feuchtgebiet sehr. Foto: Arend Heim, Gesellschaft für Ökologie

In der vom Klimawandel besonders betroffenen Tundra werden Brände in Wäldern, Mooren und sogar Feuchtgebieten von Jahr zu Jahr häufiger, denn es kommt häufiger zu extremer Trockenheit. Zusätzlich wurden auch die nördlichen Bereiche der Tundra in den letzten Jahren zunehmend erschlossen, wodurch Brände öfter auch menschliche Ursachen haben. Welche gravierenden Konsequenzen Brände für Vegetation, Böden und für teils gefährdete Vogelarten haben können, haben zwei junge Ökologen der Universität Münster untersucht. Auch Jahrzehnte nach den letzten Bränden waren z.B. deutliche Auswirkungen auf die Pflanzengemeinschaften sichtbar. Ihre Ergebnisse werden sie diese Woche auf der Konferenz Ecology Across Borders in Gent, Belgien vorstellen, meldet die Gesellschaft für Ökologie e.V. beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw

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News · Forscheralltag · Politik

Akademien veröffentlichen Prinzipien zur Evaluation von Forschung

Die wachsende internationale Wissenschaftsgemeinschaft möchte eine angemessene und effiziente Nutzung der erheblichen Finanzmittel für wissenschaftliche Forschung gewährleisten. Dies hat zu einer verstärkten Betonung der Rechenschaftspflicht und der Bewertung sowohl der Forscherinnen und Forscher, der Forschungsaktivitäten als auch der Forschungsprojekte geführt. Dazu veröffentlichten die Leopoldina, die französische Académie des sciences und die britische Royal Society eine gemeinsame Stellungnahme.
Quelle: Leopoldina

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News · Forschungsergebnis

Vollständiges Genom der Rotbuche entschlüsselt

Die vollständige Erfassung des Genoms der Rotbuche (Fagus sylvatica) zeigt unter anderem, dass es keinen Genaustausch mit den zahlreichen Pilzarten gibt, die in enger Symbiose mit der Buche leben. Die von Senckenberg-Wissenschaftlern erstellte Genomsequenz gibt ihnen nun ein Werkzeug in die Hand, das für nachfolgende naturschutzgenetische Untersuchungen wichtig ist. Mittelfristig ermöglicht es, trockenresistente Genotypen zu identifizieren und für die Forstwirtschaft in Anpassung an den Klimawandel zu verwenden. Das Genom haben die Senckenberg-Wissenschaftler nun auf der Webseite http://thines-lab.senckenberg.de/beechgenome/ für die Fachwelt zugänglich gemacht, eine Fachpublikation ist in Vorbereitung, meldet Senckenberg beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw

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