Mechanismus gefährlicher Pflanzen-Krankheiten entschlüsselt
Wie ein Giftstoff wirkt, der bei den am meisten gefürchteten Pflanzenkrankheiten der Landwirtschaft involviert ist, hat ein Forschungsteam aufgeklärt. Der toxische Stoff, ein Cytolysin, wird von Krankheitserregern wie Bakterien oder Pilzen produziert und kann zur Vernichtung ganzer Ernten führen, wenn nicht mit Pflanzenschutzmitteln gegengehalten wird. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten nun zeigen, dass die Empfindlichkeit gegenüber dem Cytolysin von einem Rezeptor der Pflanzenzelle abhängt, der sich bei verschiedenen Pflanzengruppen deutlich voneinander unterscheidet. Dabei handelt es sich um eine Molekülkette aus Kohlehydraten und Fetten, doch während Pflanzen wie Kartoffeln oder Tomaten nur über eine kurze Molekülkette verfügen, ist diese bei Getreidepflanzen deutlich länger. „Dieser längere Rezeptor führt offensichtlich dazu, dass das Cytolysin bei Weizen oder Gerste zwar andocken kann, aber nicht an die Membran der Pflanzenzellen herankommt und so auch seine tödliche Wirkung nicht entfalten kann“, berichtet Dr. Isabell Albert vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) an der Universität Tübingen. Die Studie wurde im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht.
Quelle: Uni Tübingen