Der Trick der Tabakpflanze
Ein interdisziplinäres Team hat ein Gen im Wilden Tabak (Nicotiana attenuata) beschrieben, das der Pflanze bei der Lösung eines Dilemmas hilft: Der Tabakschwärmer ist ein wichtiger Bestäuber des Wilden Tabaks. Gleichzeitig schlüpfen aber hungrige Raupen aus den Eiern, die die Motte auf den Blättern ablegt. Wie die Forschenden herausfanden, steuert das Gen NaTPS38 die Bildung von (E)-α-Bergamoten. Während der Nacht bilden die Blüten diesen Duft und sind so für Tabakschwärmermotten besonders attraktiv. Tagsüber aktiviert das gleiche Gen die Bildung von (E)-α-Bergamoten in den Blättern, das diesmal allerdings Raubwanzen anlockt, die gerne die Raupen und Eier des Tabakschwärmers verspeisen. Das haben die Forschenden vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena im Fachjournal Current Biology publiziert.
Quelle: MPI für Chem. Ökologie