Für ihre im Fachmagazin Science erschienene Studie über die genetischen Grundlagen der Biosynthese von Gramin, einem giftigen Alkaloid aus der Gerste, erhalten die drei Erstautorinnen und -autoren den diesjährigen Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Veröffentlichung. Der von der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) vergebene und mit 1.000 Euro dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an:
- Sara Leite Dias vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung in Gatersleben (IPK), an
- Dr. Ling Chuang während der Studie an der Leibniz Universität Hannover (jetzt Max-Planck-Institut für chemische Ökologie, Jena) und an
- Shenyu Liu, ebenfalls Leibniz Universität Hannover.
"Die Entdeckung des Schlüssel-Enzyms zur Herstellung von Gramin vervollständigt unser Wissen über den Biosyntheseweg und birgt das Potential für zahlreiche Anwendungen in Pflanzenzucht und Landwirtschaft. Zudem ist auch der enzymatische Mechanismus zur Knüpfung einer neuen Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung ziemlich ungewöhnlich", erläutert Prof. Severin Sasso, Präsident der Wilhelm-Pfeffer-Stiftung, die Auszeichnung dieser Science-Studie mit dem Titel „Biosynthesis of the allelopathic alkaloid gramine in barley by a cryptic oxidative rearrangement“. Die Aufklärung der Gramin-Biosynthese ermöglicht zudem dessen Produktion in anderen Organismen, die Gramin nicht selbst synthetisieren können, was die Autorinnen und Autoren etwa für die Modellpflanze Arabidopsis thaliana oder die Hefe Saccharomyces cerevisiae gezeigt haben. Die neuen Ergebnisse liefern darüber hinaus auch eine Grundlage für die züchterische Verbesserung von Gerste, um ihre Resistenz gegen Pflanzenfresser, Pilze und Bakterien künftig zu erhöhen und damit einen Beitrag zur nachhaltigen Schädlingsbekämpfung zu leisten. Gleichzeitig kann die bestehende Toxizität von Gerste für Wiederkäuer in Zukunft verringert werden.
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