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Nach 7000 Jahren ohne Licht und Luft: Forschende erwecken prähistorische Alge wieder zum Leben

Enfaltete selbst nach rund 7000 Jahren ohne Licht und Luft im Ostseesediment wieder volle Lebensaktivität: Die Kieselalge Skeletonema marinoi. Aufnahme. S. Bolius, IOW

Ein Forschungsteam konnte Ruhestadien einer Alge wiederbeleben, die vor fast 7000 Jahren zum Grund der Ostsee gesunken waren. Trotz jahrtausendelanger Inaktivität im Sediment ohne Licht und Sauerstoff erlangte die untersuchte Kieselalgenart ihre volle Lebensfähigkeit zurück. Die kürzlich unter Federführung des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) im Januar im ISME-Fachjournal publizierte Studie wurde im Rahmen des durch die Leibniz-Gemeinschaft geförderten Verbundprojektes PHYTOARK durchgeführt, das mittels paläoökologischer Untersuchungen der Ostsee-Vergangenheit die Ostsee-Zukunft besser verstehen will.

Quelle: IOW
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Wie Samenpflanzen sich über Jahrmillionen verbreiten

Das Wechselspiel von Umweltbedingungen und geografische Barrieren wie Berge und Seen bestimmen, wo Pflanzen gedeihen – eine internationale Studie zeigt, wie sich diese Muster über Millionen Jahre entwickelt haben. Foto: Holger Kreft

Warum wachsen manche Pflanzen in bestimmten Regionen und in anderen nicht? Eine internationale Studie hat die Faktoren untersucht, welche die Verbreitung von Samenpflanzen beeinflussen und wie sich diese Muster im Laufe der Jahrmillionen verändert haben. Die Forschung unterstreicht, dass Umweltbedingungen und geografische Barrieren verschiedene Pflanzenarten unterschiedlich stark beeinflussen und damit die globale Pflanzenvielfalt zu einem hohen Maß mitgestalten. Die Ergebnisse unter Leitung der Universität Göttingen wurden im November 2024 in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution veröffentlicht und heute der Öffentlichkeit vorgestellt.

Quelle: Uni Göttingen
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Schwindende CO₂-Speicherfunktion der Wälder könnte Klimaziele unerreichbar machen

Bisher haben Wälder jedes Jahr rund 7,8 Milliarden Tonnen CO2 aufgenommen – etwa ein Fünftel der menschengemachten Emissionen. Doch ihre Fähigkeit, Kohlenstoff zu speichern, ist zunehmend durch den Klimawandel und menschliche Eingriffe wie Abholzung gefährdet. Eine neue Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), heute in Nature Communications veröffentlicht, zeigt, dass Klimastrategien die möglicherweise abnehmende Fähigkeit der Wälder CO2 zu binden berücksichtigen müssen. Andernfalls könnte das Erreichen der Pariser Klimaziele erheblich schwieriger, wenn nicht unmöglich werden – und deutlich teurer. 

Quelle: PIK
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Der verheerende Einfluss des Menschen auf die Biodiversität

Intensive Landwirtschaft führt zur Verarmung der Biodiversität – insbesondere im Ackerbau, wo grosse Mengen an Pestiziden und Dünger eingesetzt werden. Oft geht nicht nur die Artenvielfalt zurück, es verschiebt sich auch die Artenzusammensetzung. Foto: Florian Altermatt

Der Mensch beeinträchtigt die Biodiversität weltweit und in hohem Ausmass. Nicht nur die Artenzahlen nehmen ab, auch die Zusammensetzung der Artengemeinschaften verändert sich. Das zeigt eine im Fachmagazin Nature erschienene Studie der Universität Zürich (UZH) und der Eawag. Es handelt sich um eine der grössten je durchgeführten Untersuchungen zu diesem Thema.

Quelle: UZH
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Nachhaltige Landwirtschaft durch Zusammenarbeit

Blühflächen im Landkreis Northeim, die im Rahmen des Pilotprojekts „KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern“ angelegt wurden. Foto: Jule Huber

Um nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, hat die EU im Rahmen ihrer Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKMs) entwickelt. Sie sollen Landwirtinnen und Landwirte anregen, Maßnahmen zu Biodiversität, Ökosystemleistungen und Klimaschutz auf ihren Flächen zu integrieren. Die neue GAP-Gesetzgebung von 2023 hebt die Bedeutung innovativer Ansätze, wie kooperativen AUKMs hervor, doch die Teilnahmebereitschaft dazu ist noch unklar. Deshalb haben Forschende der Universitäten Göttingen und Kassel im Rahmen des Forschungsprojektes „KOOPERATIV – Biodiversität auf der Landschaftsebene fördern“ Faktoren identifiziert, die Landwirtinnen und Landwirte dazu motivieren, sich an kooperativen AUKMs zu beteiligen. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Earth Stewardship veröffentlicht.

Quelle: Uni Göttingen
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Metastudie: mit Zwischenfrüchten Schadstoffe im Ackerboden entfernen

Formen der Phytosanierung. Grafik: UFZ

Nitrat, Pestizide, Metalle, Plastik – Böden in der Landwirtschaft enthalten häufig Schadstoffe. Gibt es nachhaltige und klimaneutrale Lösungen, um die Bodengesundheit von Agrarflächen zu verbessern und zu fördern? Ja, sagt ein Forschungsteam des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Bestimmte Pflanzenarten könnten als Zwischenfrüchte zur Phytosanierung eingesetzt werden zum Entfernen von Schadstoffen aus dem Boden. In ihrem im Fachmagazin Trends in Plant Sciences veröffentlichten Artikel tragen die Forschenden Ergebnisse aus mehr als 100 wissenschaftlichen Studien zusammen und zeigen, welche Pflanzen sich nach bisherigem Kenntnisstand eignen, Schadstoffe zu entfernen oder im Wurzelraum zu fixieren.

Quelle: UFZ
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Hohe Baumarten-Vielfalt mindert Hitze in Wäldern

Unterhalb der Baumkrone ist es während Hitzewellen kühler und während Kältewellen wärmer als in der Umgebung. Diese Temperaturpufferung ist umso stärker, je mehr Baumarten im Wald wachsen. Das Foto zeigt eine Versuchsfläche im BEF-China-Experiment. Foto: iDiv

Ein Wald mit hoher Baumartenvielfalt kann Hitzewellen im Sommer und Kältewellen im Winter besser abpuffern als ein Wald mit weniger Baumarten. Dies ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), der Universität Leipzig und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU). Die Studie wurde in einem großen Freilandexperiment mit gepflanzten Bäumen in China durchgeführt und in der Zeitschrift Ecology Letters veröffentlicht. Sie liefert ein weiteres Argument für die Diversifizierung von Baumarten, insbesondere angesichts des fortschreitenden Klimawandels.

Quelle: iDiv