Wie zelleigene Redakteure genetische Fehler korrigieren
Fast alle Landpflanzen beschäftigen ein Heer von molekularen Redakteuren, die Fehler in ihrer Erbinformation berichtigen. Forschende haben nun Teile dieser Maschinerie des sog. RNA-Editing in das Bakterium E. coli übertragen, um sie genauer zu untersuchen. Die Redakteure (sog. PPR-Proteine) erkennen den Fehler. Um ihn zu beheben, rufen sie dann eine Art RNA-Tippex zu Hilfe – ein Enzym namens Cytidin-Desaminase. Die Forschenden zeigten, "dass diese Gruppe von PPR-Proteinen die RNA des Bakteriums editieren kann“, sagt Dr. Mareike Schallenberg-Rüdinger vom Institut für Zelluläre und Molekulare Botanik der Uni Bonn. „Sie benötigt dazu also keine separate Desaminase," erklärt Schallenberg-Rüdinger, Senior-Autorin der Studie und Mitarbeiterin bei Professor Dr. Volker Knoop. Wenn die Forschenden dagegen auch nur eine der wichtigen Tippex-Aminosäuren veränderten, büßte das PPR-Protein seine Korrekturfähigkeit ein. Ihre Ergebnisse bestätigen eine These zur Funktionsweise dieses verbreiteten und komplexen Reparatur-Mechanismus. Ihre Ergebnisse publizierten sie in der Zeitschrift Communications Biology (DOI: https://doi.org/10.1038/s42003-019-0328-3). Das meldet die Uni Bonn beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw