News · Forschungsergebnis

Wie Lärchen den hohen Norden Sibiriens erobern

Seen liegen zwischen den lichten Lärchenwäldern in Sibirien. Foto: Stefan Kruse, AWI

Forschenden des Alfred-Wegener-Institutes (AWI), Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung ist es erstmals gelungen, die historische Entwicklung nordsibirischer Lärchenwälder in den zurückliegenden 9000 Jahren zu rekonstruieren. So konnten sie bestimmen, welche Faktoren die Verbreitungsgrenzen verschiedener Lärchenarten und damit auch die Kohlendioxid-Aufnahmekapazität der Wälder ausmachen - eine Frage mit unmittelbarer Relevanz für mögliche zukünftige Verschiebungen der Verbreitungsgebiete der Lärchen. Demnach entscheidet nicht die Lufttemperatur allein darüber, welche der drei sibirischen Lärchenarten in einer Region dominiert. Ausschlaggebender ist der biologische Wettbewerb zwischen den Arten, sowie die Frage, welche Art diese Fläche historisch als erste besiedelt hat. Die neue Studie erscheint heute im Fachmagazin Scientific Reports.
Quelle: AWI

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News · Förderung · Politik

Europäischer Strategieprozess zur Pflanzenforschung

Prof. Dr. Andreas Weber (l.) und Prof. Dr. Peter Westhoff arbeiten an einer europäischen Roadmap zur Pflanzenzüchtungsforschung. Foto: Jörg Reich, HHU

Um die Ernährung der massiv wachsenden Weltbevölkerung angesichts des Klimawandels sicherstellen zu können, steht auch die Pflanzenforschung vor großen Herausforderungen. Im Rahmen des EU-geförderten Projekts CropBooster-P wollen Forschende eine Roadmap dafür erstellen. Dazu haben sich unter Federführung der niederländischen Universität Wageningen Institute aus acht europäischen Ländern zusammengeschlossen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Rumänien, Vereinigtes Königreich. Die zu formulierende europaweite Forschungsstrategie für die nachhaltige Sicherung der Ernährung soll vielversprechende Forschungsansätze und Methoden eruieren. In Deutschland sind Prof. Dr. Andreas Weber und Prof. Dr. Peter Westhoff von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) beteiligt. „Die HHU gestaltet damit eine EU-weite Blaupause für die zukünftige Forschungsförderung der Gemeinschaft in den Bereichen Pflanzen- und Agrarwissenschaften mit“, so Professor Westhoff. „Ziel ist es, daraus ein europäisches Flaggschiffprojekt für unser Forschungsgebiet zu entwickeln, so wie es etwa das Human Brain Project ist“, ergänzt Professor Weber. An der HHU sollen konkret aktuelle und zukünftige Methoden und Techniken zur Ertrags- und Nährwertsteigerung von Pflanzen wie Mais, Raps und Weizen untersucht werden.
Quelle: HHU

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News · In den Medien

Blog CRISPR-Whisper interviewt Gerstenforscher

Das Wissenschafts-Blog CRISPR-Whisper ist heute gestartet und berichtet über Aktivitäten und Ergebnisse aus dem Schwerpunktprogramm „Mehr als Verteidigung“ (SPP 2141) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), um aktuelle Forschung zu CRISPR-Cas begreifbar machen. Gestaltet wird der Blog vom Verein Science Bridge e.V. an der Universität Kassel, der seit mehr als 20 Jahren Schüler- und Bürger-Laborkurse anbietet. Das Konzept sieht vor, Molekularbiologie über persönliche Berichte von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu vermitteln sowie zusätzliche Informationen in leicht verständlicher Weise über Comic-Einlagen darzustellen. Im Beitrag „Pflanzenzüchtung ist ein ständiger Wettlauf“ befragt das Blog Robert Hoffie, Doktorand am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben. Das Blog wollte dabei über den eigenen Tellerrand hinaus schauen. Hoffie berichtet, wie er in seiner Arbeit CRISPR-Cas bei Gerste einsetzt, um sie virusresistent zu machen und welche Vorteile CRISPR-Cas gegenüber anderen Verfahren hat.
Quelle: CRISPR-Whisper

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News · Forschungsergebnis

Düngung und Schmetterlingssterben

Der Braune Feuerfalter (Lycaena tityrus) ist eine der Schmetterlingsarten, bei der eine Stickstoffdüngung der Wirtspflanzen zu erhöhter Sterblichkeit bei den Raupen führt. Foto: T. Fartmann

Eine im Fachmagazin Oecologia veröffentlichte Studie macht hohe Stickstoffkonzentration in Wirtspflanzen für den Rückgang der Falter verantwortlich. Gemeinsam mit seinen Co-Autoren Susanne Kunze von der Universität Bayreuth und PD Dr. Thilo Heinken von der Universität Postdam hat apl. Prof. Dr. Thomas Fartmann von der Uni Osnabrück darin erstmals belegt, dass die aktuellen Düngeraten in der Landwirtschaft den physiologischen Toleranzbereich der meisten Schmetterlingsarten überschreiten. Somit trägt die Düngung direkt zum flächendeckenden Rückgang vieler Schmetterlingsarten bei. Das meldet die Universität heute beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).  
Quelle: idw

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News · Anwendung

Pflanzenproteine für Fleischfreunde

Der Fleischtextur auf der Spur: Die Mikrocomputertomographie (µCT) macht die Produktstruktur sichtbar. Abb.: Patrick Wittek, KIT

Damit sich pflanzliche Eiweiße bei Verzehr wie Fleisch-Eiweiße anfühlen, habe Forschende bislang oft mit Versuch und Irrtum herauszufinden versucht, wie diese möglichst fleischänhlich werden. Nun haben Forschende vom Institutsteil Lebensmittelverfahrenstechnik (LVT) des Instituts für Bio- und Lebensmitteltechnik des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gemeinsam mit Kolleg*innen der TU Berlin für die Herstellung pflanzlicher Ersatzprodukte für Hähnchenschnitzel und Rindersteaks einen Ansatz und eine Methode entwickelt, die es ermöglichen, den Prozess mit Fokus auf Strukturveränderungen zu untersuchen und zu kontrollieren. Sie erforschen dies für proteinreiche Lebensmittel, etwa auf der Grundlage von Sojabohnen oder Erbsen.
Quelle: KIT

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News · Köpfe und Karrieren

Vielzitierte Pflanzenforscher*innen

Viele Mitglieder der DBG zählen zu den meistgenannten Wissenschaftler*innen ihrer Forschungsdisziplin. Sie haben laut der Analyse von Clarivate Analytics (Web of Science) die meisten, hoch-zitierten wissenschaftlichen Veröffentlichungen publiziert. Clarivate hat die Liste für das Jahr 2018 heute publiziert. Wir gratulieren allen Genannten ganz herzlich und freuen uns sehr, sie in unseren Reihen zu wissen. Unter ihnen ist auch unser Präsident, Prof. Dr. Karl-Josef Dietz! Die Analyse, die Clarivate Analytics nun zum fünften Mal publiziert hat, nennt neben den Forschungsgebieten („Plant & Animal Science“) auch die Institutionen, an denen die Forschenden arbeiten.
Quelle: Clarivate

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News · Forschungsergebnis

Hohe Baum-Mortalität in Mitteleuropa

Baummortalität durch Borkenkäfer und Windwurf im Nationalpark Berchtesgaden. Foto: Cornelius Senf

In letzter Zeit häufen sich Meldungen über tote Bäume in den Wäldern Mitteleuropas. Eine soeben in der Fachzeitschrift Nature Communications publizierte Studie der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) dokumentiert stark steigende Baummortalität in Mitteleuropas Wäldern in den letzten 30 Jahren. Dazu hatten Forschende der HU und der Universität für Bodenkultur in Wien die Baummortalität in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien, der Slowakei und der Schweiz untersucht. Die Wissenschaftler*innen um Cornelius Senf und Rupert Seidl konnten anhand von 720. 000 manuell interpretierten Satellitenbildern zeigen, dass sich die Mortalität in Mitteleuropas Wäldern in den letzten dreißig Jahren verdoppelt hat. War 1985 im Schnitt noch ein halbes Prozent der Waldfläche pro Jahr von Mortalität betroffen, so waren es 2015 bereits ein Prozent pro Jahr. Insgesamt ist somit jährlich eine Waldfläche von rund 3. 000 km2 betroffen, das entspricht in etwa der Fläche des Saarlands. Basierend auf den nun vorliegenden Daten ist erstmals klar, dass die aktuelle Welle der Baummortalität jene des „Waldsterbens“ vor 30 Jahren deutlich übersteigt, mahnen die Forschenden.
Quelle: HU Berlin

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News · Politik

Beim Genome Editing muss nun die Politik ran

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland sind besorgt über die pauschale Einstufung von Techniken des Genome Editing als gentechnische Methoden durch den Europäischen Gerichtshof (wir berichteten). Auf Initiative des Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik (WGG e. V.) und des Dachverbandes der Biowissenschaften (VBIO e. V.) haben sich über 130 Akteure der akademischen Pflanzenforschung in einem Offenen Brief (pdf) an die Bundesministerinnen für Bildung und Forschung, Anja Karliczek, sowie Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, gewandt. Sie fordern die Politik zu einer differenzierten Bewertung, verantwortungsbewusstem Handeln und einem ergebnisorientierten Dialog auf.
Quelle: VBIO

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