News · Forschungsergebnis

Neuartiges Antibiotikum auf Ackerschmalwand entdeckt

Forschende haben eine neuartige, antibiotisch wirksame chemische Substanzen entdeckt – an einem für diese Zwecke bisher kaum erforschten Ort: der Blattoberfläche eines weit verbreiteten Ackerunkrauts. Dazu untersuchten sie mehr als zweihundert Bakterienstämme, die sich alle auf der in Europa häufig vorkommenden Wildpflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis) finden. Ihre Ergebnisse zeigen, dass sich in diesem Mikrokosmos viele noch unbekannte Naturstoffe verbergen, die neue Medikamente ermöglichen könnten, berichten die Forschenden eines Projektes des Schweizer Nationalfonds (SNF) im Fachjoutnal Nature Microbioloy.
Quelle: SNF

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News · Forschungsergebnis

Marine Algen-Sedimente als riesige Quecksilberspeicher

Die Schlämme im Sedimentkern enthalten zahlreiche Kieselalgen (Diatomeen). Foto: Sara Zaferani, TU Braunschweig

Quecksilber spielt seit Jahrhunderten vor allem bei der Gold- und Silbergewinnung, aber auch bei der Kohleverbrennung eine Rolle. Diese Prozesse haben zu einer starken Anreicherung des Quecksilbers in der Umwelt geführt. Der Verbleib des Elements im Meer ist bisher kaum verstanden. Wissenschaftler der TU Braunschweig haben Sedimentablagerungen durch Algen in der Antarktis auf Quecksilberablagerungen untersucht. Sie haben herausgefunden, dass diese Mikroalgen hohe Konzentrationen des Umweltgiftes speichern und damit gleichzeitig Auskunft über das Ausmaß und den Beginn der globalen Quecksilberemission geben können. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin Science veröffentlicht.
Quelle: TU Braunschweig

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News · Politik

EuGH-Urteil: Stellungnahmen des Exzellenzclusters für Pflanzenwissenschaften

Am 25. Juli 2018 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg über die rechtliche Einordnung von neuen Methoden und Verfahren der Genome Editierung wie der „Genschere“ Crispr/Cas9 in der Pflanzenzüchtung entschieden. Wie der Gerichtshof entschied fallen die durch Mutationen im Erbgut von Lebewesen (Mutagenese) gewonnenen Organismen unter die strenge EU-Gesetzgebung zur Regulierung von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und unterliegen grundsätzlich den hier vorgesehenen Verpflichtungen. Pflanzen, die durch Genome Editing wie CRISPR/Cas erzeugt wurden, müssen vor Zulassung auf Sicherheit geprüft werden und unterliegen der Kennzeichnungspflicht. Zwei Forscher des Exzellenzclusters Pflanzenwissenschaften, CEPLAS Sprecher Professor Andreas Weber sowie Humboldt Professor Wolf B. Frommer äußerten sich dazu. Die Folgen des Urteils, sowie die Methode an sich und deren Perspektiven wird das CEPLAS bei einer öffentlichen Veranstaltung am 30. Oktober in Düsseldorf diskutieren. Gäste sind herzlich eingeladen!
Quelle: CEPLAS

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News · Publikation · Reputation

Der Handel mit Wissenschaft in Zeiten von Fake-News

Open Access ist wichtig und schafft Transparenz. Predatory Journals und die aktuelle Berichterstattung darüber mehren Zweifel an der Integrität von Wissenschaft. Sie bergen aber noch eine viel größere Gefahr: wirkliche Fake Science, die gezielt lanciert werden kann und die Reputation der Wissenschaft beschädigt. Daher emfiehlt die Direktorin des Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation (NaWik) Beatrice Lugger mehrere Quellen, wie man sich als WIssenschaftlerIn davor schützt und beschreibt was die schwarzen Schafe unter den Journals anrichten in einem Artikel bei Merton Magazin, dem Online-Magazin des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft.
Quelle: Merton Magazin

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News · Veranstaltung

Tagung des Mitochondrien-Netzwerkes

Zum Meeting des Mitochondrien-Netzwerkes Plant Mitochondria in New Light laden die Beteiligten unter der Federführung von PD Veronica Maurino vom 25. bis 26. Oktober 2018 an die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Das Projekt ist Teil einer deutschen Initiative, die untersucht, wie die rasche Anpassung mitochondrialer Funktionen während des Übergangs von Dunkelheit zu Licht in grünen Pflanzengeweben gesteuert wird. Die DBG fördert die Teilnahme angehender Forscherinnen und Forscher.

Tagungsposter (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Blattläuse manipulieren ihren Pflanzensaft

Blattläuse am Knospenstiel von Rainfarn. Foto: Jana Stallmann, Uni Bielefeld

Wissenschaftlerinnen haben herausgefunden, dass Blattläuse die Qualität ihrer Nahrung beeinflussen können und so möglicherweise ihre eigene Nische auf ihrer Wirtspflanze konstruieren. Wie Professorin Dr. Caroline Müller von der Uni Bielefeld und Ruth Jakobs nun erstmals im Fachjournal New Phytologist (DOI: 10.1111/nph.15335) beschreiben, ändert sich der Pflanzensaft bei Blattlausbefall je nach Blattlausart und je nach dem Pflanzenteil, an dem die Blattläuse saugten. Dazu setzten die Biologinnen Blattläuse an den Knospenstiel sowie an alte und junge Blätter des Rainfarns (Tanacetum vulgare). Anschließend bestimmten sie das Populationswachstum der Tiere sowie die chemische Zusammensetzung des Pflanzensaftes. Je nach Blattlausart und Pflanzenteil enthielt dieser anschließend mehr Zucker oder mehr Aminosäuren. „Wir können davon ausgehen, dass sich Blattläuse ähnlich verhalten wie beispielsweise Biber, die sich in ihren selbstgebauten Dämmen niederlassen“, erklärt Müller.
Quelle: Uni Bielefeld 

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News · Forschungsergebnis

Bodenmikroben bauen Mulch-Folien aus PBAT-Kunststoff ab

Pilzfäden besiedeln die Oberfläche der PBAT-Folie und nutzen deren Kohlenstoff für den eigenen Stoffwechsel. Elektronenmikroskopische Aufnahme der Gruppe Umweltchemie, ETH Zürich

Dünne Mulch-Folien aus Polyethylen werden in vielen Ländern im Ackerbau eingesetzt und verschmutzen dort Böden massiv. Nun zeigen Forschende der Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH Zürich) vom Institut für Biogeochemie und Schadstoffdynamik und der Eawag im Fachmagazin Science Advances auf, dass es Alternativen gibt: Folien aus dem Kunststoff PBAT werden im Boden biologisch abgebaut. Nach Aussage der ETH Zürich sei es den Forschenden damit zum ersten Mal gelungen, einen wissenschaftlich stringenten Beweis zu führen, dass ein Kunststoff im Boden biologisch abgebaut werden kann.
Quelle: ETH Zürich

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News · Politik

Europäischer Gerichtshof entschied zum Genome Editing

Heute hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) über die Techniken des Genome Editings wie beispielsweise die Gen-Schere CRISPR/Cas entschieden: "Durch Mutagenese gewonnene Organismen sind genetisch veränderte Organismen (GVO) und unterliegen grundsätzlich den in der GVO-Richtlinie vorgesehenen Verpflichtungen", schreibt die Pressestelle des EuGH. "Von diesen Verpflichtungen ausgenommen sind aber die mit Mutagenese-Verfahren, die herkömmlich bei einer Reihe von Anwendungen verwendet wurden und seit langem als sicher gelten, gewonnenen Organismen, wo bei es den Mitgliedstaaten freisteht, diese Organismen unter Beachtung des Unionsrechts den in der GVO-
Richtlinie vorgesehenen oder anderen Verpflichtungen zu unterwerfen." Es entschied damit anders als das Schlussplädoyer seines Generalanwaltes Bobek empfahl zu entscheiden. Viele WissenschaftlerInnen und Forschungsorganisationen sind von diesem Urteil sehr enttäuscht - siehe Posts auf Twitter, gesammelt unter https://twitter.com/PlantScienceDBG/ (deutsche) und https://twitter.com/PlantSciDBG_en/ (englische).
zur Pressemitteilung des EuGH (pdf)

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News · Publikation · Reputation

Wissenschafts-Organisationen verurteilen Predatory Publishing

Anläßlich der Medien-Berichte über Raubverleger (s.u.) hat sich eine Allianz aus neun Wissenschaftsorganisationen zur Qualitätssicherung von wissenschaftlichen Veröffentlichungen geäußert. Die Mitglieder der Allianz treten den unlauteren Praktiken der Raubverleger, die betrügerisch vorgehen und die Involvierten täuschen, entschlossen entgegen und verurteilen diese. Dabei sei es entscheidend, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über diese unseriösen Geschäftsmodelle weiter aufzuklären und gleichzeitig die Gesellschaft über diese Praktiken zu informieren. Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand beruhen zu einem großen Teil auf den Ergebnissen von Forschung und Wissenschaft und dem Vertrauen, das von der Gesellschaft in sie gesetzt werden. Die Einhaltung der hohen Standards der Qualitätssicherung als Element der guten wissenschaftlichen Praxis ist eine unverzichtbare Voraussetzung, um dieses Vertrauen aufrechtzuerhalten.
Quelle: Leopoldina

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News · Forschungsergebnis

An Land vor unserer Zeit

Quirl einer Armleuchteralge mit Reproduktionsorganen. Der für Algen komplizierte Körperbau deutet die relativ nahe Verwandtschaft zu den Landpflanzen an. Foto: Florian Rümpler, Uni Jena

Wie weit muss man in der Evolutionsgeschichte zurückgehen, um herauszufinden, wann die Weichen für die Besiedlung des Festlandes durch Pflanzen gestellt wurden? Die Antwort darauf fand ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, welches das Genom der Armleuchteralge Chara braunii entschlüsselte - deren Vorfahren bereits vor 500 Millionen Jahren lebten. An der Deutung der Genomsequenz der Grünalge, die viel näher mit den Landpflanzen verwandt ist als die meisten anderen Algen, beteiligten sich mehr als 30 Forschende und steuerten unter der Leitung des Marburger Biologen Prof. Dr. Stefan Rensing ihre je eigene Expertise bei (die DBG berichtete über die Publikation in Cell), darunter Prof. Dr. Günter Theißen und Dr. Florian Rümpler von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. "Alle Landpflanzen, wie Moose, Farne, Nacktsamer und Blütenpflanzen, stammen von einem gemeinsamen Vorfahren ab. Das Festland wurde also von Pflanzen nur einmal erfolgreich besiedelt", erklärt Genetiker Theißen. "Das Landleben bedeutet verglichen mit dem im Wasser mehr Stress, zum Beispiel durch die Gefahr auszutrocknen, schwerer an Nährstoffe zu kommen und stark erhöhte Strahlenbelastung, insbesondere durch UV-Licht. Dass die entsprechenden genetischen Merkmale, das zu überstehen, schon bei Chara braunii vorlagen, ist eine weitreichende Erkenntnis."
Quelle: Uni Jena

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News · Forschungsergebnis

Flechten und Moose tragen zum globalen Wasserkreislauf bei

Flechten und Moose auf Bäumen. Foto: Hartmut Thiel

Forschende der Uni Potsdam, des Max-Planck-Institutes für Biogeochemie Jena und der amerikanischen Georgia Southern University haben herausgefunden, dass diese ehr unscheinbaren Organismen einen bedeutenden Teil des Niederschlags aufnehmen, der danach direkt wieder in die Atmosphäre verdunstet. Mithilfe eines Computermodells haben die Forschenden herausgefunden, dass Flechten und Moose einen großen Anteil an der globalen Interzeption haben, also an der Verdunstung des Niederschlages noch vor dem Versickern in den Boden. Damit tragen Flechten und Moose nicht nur entscheidend zum globalen Wasserkreislauf bei, sondern haben auch einen kühlenden Effekt auf die regionale Temperatur der Landoberfläche. Die Ergebnisse ihrer Studie haben sie in der Fachzeitschrift Nature Geoscience veröffentlicht.
Quelle: Uni Potsdam

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News · Publikation · Reputation

Raubverleger und Pseudo-Zeitschriften

Aus Anlass einer investigativen Recherche zum Thema der sogenannten Raubverleger (Predatory Publisher), die Journalisten des NDR (FAQ), WDR und der Süddeutschen Zeitung (€) veröffentlicht haben, hat der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) einige Hintergrundinformationen zusammengestellt. Darunter Fakten des

Quelle: VBIO

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