Geschickt gepfropft und transformiert
Forschenden ist es gelungen, den Stoffwechselweg für den Farbstoff Astaxanthin erst in Tabakpflanzen zu integrieren und anschließend mittels horizontalem Gentransfer auf Baumtabak zu übertragen. Dazu brachte die Gruppe um Prof. Dr. Ralph Bock vom MPI für molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm die Gene des Stoffwechselweges in das Chloroplastengenom einer Tabakpflanze ein. Anschließend propften die Forschenden den transgenen Tabak auf den verwandten Baumtabak. Baumtabak enthält kein giftiges Nikotin, ist aber nicht transformierbar. Nach der Pfropfung wurden aus den Pfropfungsstellen neue vollständige Pflanzen mit Gewebekulturen erzeugt. Aus einzelnen Baumtabakzellen, welche die neue Chloroplasten-DNA aus dem Tabak erhalten hatten, wurden so wieder ganze Pflanzen mit den gewünschten Eigenschaften. Dieses Experiment zeigt, dass allein durch einen horizontalen Austausch von Chloroplasten-Genen die Einführung von fremden Genen in nicht-transformierbare Arten möglich ist. Das Team veröffentlichte seine Ergebnisse im Fachjournal Current Biology.
Quelle: MPI für molekulare Pflanzenphysiologie