News · Forschungsergebnis

Der Mythos vom unberührten Amazonaswald

Menschen prägten die Pflanzenwelt im Amazonasbecken, wie etwa im Staatswald in Humaitá im brasilianischen Bundesstaat Amazonas, indem sie etwa Palmen domestizierten und für deren Verbreitung sorgten. Foto: Carolina Levis, MPIC

Die Ureinwohner Amazoniens hinterließen schon in präkolumbianischer Zeit Spuren im Regenwald, indem sie Baumarten domestizierten. Bäume, die von präkolumbianischen Völkern domestiziert wurden, spielen bis heute eine wichtige Rolle in den Wäldern des Amazonas-Beckens. Die Vorstellung, dass die ausgedehnten Regenwälder vor der Ankunft der Spanier in Südamerika unberührt von menschlichem Einfluss waren, hat damit einen Dämpfer erhalten. Das berichtet ein internationales Team in der Fachzeitschrift Science, zu dem auch Florian Wittmann vom Max-Planck-Institut für Chemie (MPIC) in Mainz gehörte. Der damalige Eingriff der Ureinwohner Amazoniens sei allerdings in keiner Weise vergleichbar mit der Zerstörung des Regenwaldes in den vergangenen Jahrzehnten. „Die industrielle Nutzung hat bereits eine Million Quadratkilometer vernichtet“, sagt Florian Wittmann. Das entspricht der dreifachen Fläche Deutschlands und etwa 20 Prozent des gesamten amazonischen Regenwaldes. „Es ist dringend notwendig, die verbleibenden Flächen noch besser zu schützen“, resümiert der Forscher.
Quelle: MPIC

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News · Forschungsergebnis

Insektenbestäubung von Gymnospermen

Ein Käfer wirft Fragen zur Evolution der Symbiose aus Blütenpflanzen und Bestäubern auf. Denn Darwinylus marcosi lebte vor 105 Millionen Jahren im heutigen Norden Spaniens. Konserviert in einer Zeitkapsel aus Bernstein und überzogen mit den Pollen von Nacktsamern wartete der Vorfahr der heutigen Scheinbockkäfer auf seine jetzige Entdeckung. Sein Fund wirft Fragen bezüglich unserer heutigen Vorstellung von der Evolution der Bestäubungssymbiose auf, wie Forschende im Fachmagazin Current Biology schildern. Das Portal Pflanzenforschung fasst die Studie zusammen.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Projekt

Im Drohnenflug dem Wasser auf der Spur

Drohnen sollen 150 Untersuchungsflächen im ganzen Bundesgebiet in einem festgelegten Zeitraum immer wieder überfliegen und fotografieren. Foto: Philipp Rauneker, ZALF

Ob Grünflächen mit hoher Biodiversität widerstandsfähiger sind gegen nachteilige Umweltveränderungen wie Trockenheit, untersucht ein neues Forschungsprojekt. Mithilfe von ferngesteuerten Drohnen wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. die These untersuchen. Dazu startet am 1. März 2017 das DFG-Projekt „pETchy: Patterns of Evapotranspiration Changing throughout the Year” innerhalb des DFG-Schwerpunktprogramms Biodiversitäts-Exploration.
Quelle: ZALF

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News · Projekt

Artenschutz: Vom Feld bis an die Ladentheke

Extensiv genutzte Streifen am Rand von Kleingewässern sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Foto: Frank Gottwald, ZALF

Rund 28.000 Pflanzen- und Tierarten gelten weltweit als gefährdet, weil die Landwirtschaft wenig Platz für Ackerwildkräuter und Tiere lässt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. verbinden im Modellprojekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ jetzt die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte mit dem Naturschutz. Darüber berichtet das ZALF beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: ZALF beim idw

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News · Köpfe und Karrieren

VAAM-Forschungspreis verliehen

Cyanobakterien fixieren CO2 wie grüne Pflanzen. Wie man mit diesem Wissen eine künstlichen Photosynthese schaffen kann, ist Schwerpunkt der Forschung von Tobias Erb. Foto und © Th. Erb

Enzymfunktionen mit Auswirkungen für die Ökologie bis hin zu Anwendungen moderner synthetischer Biologie beschäftigen den Mikrobiologen Dr. Tobias Erb, den Preisträger des VAAM-Forschungspreises 2017. Der Marburger erforscht mit seiner Arbeitsgruppe den Kohlendioxid-Stoffwechsel von Bakterien: seine Auswirkungen auf Klima und Atmosphäre, die Entstehung verschiedener Enzym-Formen im Laufe der Evolution und die mögliche Konstruktion neuer Kohlendioxid-bindender Stoffwechselwege am Reißbrett. Das meldet der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) zu dessen Gründern die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) gehört.
Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Ein "Delete-Knopf" für die DNA

Der Löschvorgang bei CRISPR: Cas9 Proteine (Scheren) werden durch sgRNAS an ihr Ziel geführt (orange Bänder). Die Zielstelle wird ausgeschnitten. Die CRISPETa Software führt die "Scheren" schneller und leichter ans Ziel. Grafik und © Pulido-Quetglas et al, CCBY.

Forschende haben eine Software entwickelt, mit der Teile der menschlichen DNA rasch und einfach aus lebenden Zellen gelöscht werden können. Die Software wird zu einem besseren Verständnis der "Dunklen Materie" der DNA führen, der sogenannten nicht-codierenden DNA, und könnte die Suche nach krankheitsverursachenden Genen sowie neuen Therapien erleichtern. Das Forscherteam unter der Leitung des Molekularbiologen Rory Johnson der Universität Bern hat die Ergebnisse im Fachjournal PLOS Computational Biology publiziert.
Quelle: Uni Bern

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News · Forschungsergebnis

Lanzettblättrige Glockenblume als eigene und bedrohte Art identifiziert

Gefährdet: die Lanzettblättrige Glockenblume (Camanula baumgartenii). Foto und © Senckenberg

Der Artstatus der Lanzettblättrigen Glockenblume (Campanula baumgartenii) haben Forschende im Senckenberg-Institut als eigene Art ausgemacht, die zudem bedroht ist. Die Pflanze ist nur in zwei Gebieten Deutschlands – im hessischen Taunus und im Pfälzer Wald – zu finden und könnte in Zukunft von verwandten Arten verdrängt werden, berichten die Forschenden im Fachjournal AoB Plants. Für Laien ist diese Glockenblume nur sehr schwer von ihrer nahen Verwandten der Rundblättrigen Glockenblume zu unterscheiden – beide krautigen Pflanzen haben lilagefärbte Blüten, sind etwa gleich hoch und wachsen bevorzugt auf mageren Standorten. "Allein der unterschiedliche Wurzelwuchs ist ein verlässliches morphologisches Unterscheidungsmerkmal", erklärt Kai-Uwe Nierbauer vom Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt und fährt fort: "Im Taunus werden aber immer wieder Exemplare gefunden, deren Artzugehörigkeit unklar sind."
Quelle: Senckenberg

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News · Forschungsergebnis

Übernutzte Wälder in den Tropen

Ein Farmer im Landkreis Tianlin (China) bearbeitet frisch geerntete Bambus-Sprossen. Foto: Nick Hogarth, CIFOR

Dorfgemeinschaften in den Tropen in Afrika, Asien und Südamerika nutzen lokale Wälder längst nicht so nachhaltig wie oftmals angenommen. Dies geht aus einer Studie hervor, die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) gemeinsam mit dem Center for International Forestry Research (CIFOR) und der Universität Wageningen im Wissenschaftsmagazin Environment Research Letters veröffentlichten. Demnach nahm innerhalb von fünf Jahren in 90 Prozent von 233 untersuchten Dörfern mindestens ein Produkt des Waldes, wie beispielsweise Brenn- und Bauholz, Nahrungs- oder Futtermittel, ab.
Quelle: UFZ 

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News · Förderung

Initiative „Innovative Pflanzenzüchtung im Anbausystem“ im Überblick

Um Agrarprodukte nachhaltig zu erzeugen und den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu begegnen, bedarf es vor allem eins: Wissen. Man muss unter anderem verstehen, welche Anbaumethoden und züchterischen Innovationen bei den unterschiedlichsten Anbaubedingungen den bestmöglichen Beitrag leisten können. Hier setzt die Förderinitiative „Innovative Pflanzenzüchtung im Anbausystem“ - kurz: IPAS - an. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt dafür 13 Millionen Euro zur Verfügung, berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Invasive Sibirische Ulme bedroht Artenvielfalt in Amerika

Elliptische Blätter der Sibirischen Ulme. Foto: Melburnian, CC BY-SA 3.0, Wikimedia commons

In Nord- und Südamerika ist die Sibirische Ulme (Ulmus pumila) eine invasive Art, die die einheimischen Baumarten verdrängt und sogar die Fundamente von Häusern beschädigt. Ein internationales Forscherteam hat unter Federführung von Prof. Dr. Isabell Hensen vom Institut für Biologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und Dr. Heidi Hirsch, die mittlerweile am Institut für Invasionsbiologie der Stellenbosch University in Südafrika arbeitet, jetzt mögliche Gründe dafür gefunden: Bereits die Keimlinge der eingeführten Pflanzen wachsen im Gewächshaus wesentlich schneller als einheimische Arten. Die Studie ist eine der ersten, die sich mit dem Invasionsverhalten von Bäumen beschäftigt und ist vor kurzem im internationalen Fachjournal AoB Plants erschienen.
Quelle: MLU

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News · Veranstaltung

Symposium: Pflanzen-Biochemie

Das dritte internationale Leibniz Plant Biochemistry Symposium wird am 22. und 23. Juni 2017 am Leibniz Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle an der Saale stattfinden. Details zur Anmeldung des kostenfreien Symposiums gibt es auf der Website des IPB
Quelle: IPB

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