News · Forschungsergebnis

Leuchterblumen locken ihre Bestäuber trickreich in die Falle

Die Fallschirm-Leuchterblume hält in ihren Kesselfallenblüten Fliegen gefangen. Foto und © Ulrich Meve, Uni Bayreuth

Die Fallschirm-Leuchterblume (Ceropegia sandersonii) sichert ihre Bestäubung mit einem Täuschungsmanöver inklusive Freiheitsberaubung der bestäubenden Insekten. Die Blume ahmt den Duft attackierter Honigbienen an, um kleptoparasitische Fliegen anzulocken, die die Blüte bestäuben. Die Mimikry-Strategie schildern Bayreuther Forschende gemeinsam mit einem internationalen Team im Fachjournal Current Biology.
Quelle: Uni Bayreuth

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News · Politik

Brexit: Gemeinsames Statement des VBIO mit der britischen Royal Society of Biology

Bei ihrem jährlichen Treffen haben der Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO), Prof. Dr. Bernd Müller-Röber, und der Generalsekretär der britischen Royal Society of Biology (RSB), Mark Downs, das weitere Zusammenwirken beider Länder in den Biowissenschaften erörtert. Neben Überlegungen zu bilateralen Kooperationsmöglichkeiten stand – wenig überraschend – das britische Votum, die EU zu verlassen, im Mittelpunkt der Diskussion. Müller-Röber und Downs stimmten einhellig darin überein, dass die Zusammenarbeit in der Forschung und bei Innovationen wichtig sei. In einem gemeinsamen Statement erklärten sie, wie die Zusammenarbeit der Zukunft aussehen könnte und welche Voraussetzungen dazu nötig werden. Sie fordern deshalb: 

  • neue Wissenschaftsabkommen
  • den Zugang zu Finanzmitteln
  • den weiteren Austausch und die Mobilität von Studierenden und Wissenschaftlern
  • vergleichbare rechtliche Standards.

Quelle: VBIO

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News · Projekt

Software zum Erkennen von Pflanzenaufnahmen

Dr. Jitendra Gaikwad (l.) und Martin Hohmuth entwickeln in einem neuen Forschungsprojekt eine Software, mit der u. a. Pflanzen digitalisiert und zusammen mit weiteren Daten gespeichert werden sollen. Foto: Jan-Peter Kasper, FSU

Ein großer Teil der Belege im Herbarium Haussknecht der Universität Jena (FSU) wurde in den letzten Jahren digitalisiert und liegt in Form hochauflösender Bilder vor. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Jena wollen nun gemeinsam mit Kollegen von der Universität Sfax in Tunesien diese Datenmengen besser nutzbar und durchsuchbar machen. „Wir wollen die Opensource-Datenmanagementsoftware BEXIS 2, die federführend von uns in Jena entwickelt wird, so erweitern, dass sie die Digitalisate zusammen mit den von uns extrahierten Daten speichern und den Wissenschaftlern bereitstellen kann“, sagt Prof. Dr. Birgitta König-Ries von der Universität Jena. Die Inhaberin der Heinz-Nixdorf-Professur für verteilte Informationssysteme erläutert, dass dazu ein Modul erstellt wird, mit dem Digitalisate, aber auch Video- und Audioaufnahmen verwaltet werden können. In Zusammenarbeit mit den Partnern Prof. Dr. Frank H. Hellwig und Dr. Jörn Hentschel vom Herbarium Haussknecht soll mit den digitalisierten Typusbelegen begonnen werden.
Quelle: Uni Jena

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News · Projekt

Wie Zuckermoleküle den Abbau von Algenblüten bestimmen

Polysaccharid-abbauende Bakterien (grün) an der Diatomee (Kieselalge) Chaetoceros sp.. Foto: PD Dr. Bernhard Fuchs, Uni Greifswald

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird die Forschergruppe 2406 „Proteomgenomik des marinen Polysaccharid-Abbaus“ (POMPU) fördern. In deren Fokus sind marine Polysaccharide, also Mehrfachzuckerverbindungen, die von marinen Algen gebildet werden. Dabei stehen vor allem Mikroalgen im Mittelpunkt, die in wiederkehrenden Frühjahrs- oder Sommeralgenblüten in den Meeren aktiv sind. Ein einzelnes Bakterium kann die komplexen marinen Polysaccharide dieser Algenblüten nicht verwerten, das gelingt erst einer Gemeinschaft von Bakterien. Die Forscherinnen und Forscher wollen die Gesamtheit der Genome und Proteine der Bakteriengemeinschaft untersuchen und Proteinfunktionen aufklären, um herauszufinden, wie die Bakterien die komplexen Zuckerverbindungen gemeinsam in kurzer Zeit verarbeiten können. Die Sprecher residieren an der Universität Greifswald und am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie in Bremen.
Quelle: Uni Greifwald

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News · Forschungsergebnis

Artenreiche Nahrungsnetze produzieren effizienter Biomasse

In Nahrungsnetzen gibt es viele komplexe Fraßbeziehungen; beispielsweise werden pflanzenfressende (hier Giersch) Blattläuse von Schwebfliegen vertilgt, die wiederum Opfer von Ameisen werden können. Copyright: Bernhard Seifert, Senckenberg

Forschende haben eine Rückkopplung in komplexen Nahrungsnetzen entdeckt. Artenreiche Ökosysteme begünstigen demnach große, schwere Tiere. Obwohl die Menge gefressener Pflanzen dabei zunimmt, bleibt die pflanzliche Biomasse im Vergleich zu artenarmen Ökosystemen ungefähr gleich hoch. Grund ist, dass sich in artenreichen Ökosystemen Pflanzengemeinschaften entwickeln, deren Wachstum energetisch effizienter ist. Allerdings ist das Ausmaß der Biomasseproduktion in artenreichen Ökosystemen stabiler und wird dadurch vorhersagbar. Artensterben führt zu unvorhersagbaren Ausfällen, die der Mensch kompensieren muss, schreibt das Team um Dr. Florian Schneider vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum heute im Fachjournal Nature Communications.
Quelle: Senckenberg

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News · Publikation

Umfassendstes eponymisches Verzeichnis der Pflanzengattungen

Auf mehr als 1.100 Seiten und in über 14.000 einzelnen Einträgen von A bis Z werden Gattungswidmungen heute lebender sowie ausgestorbener Gefäßpflanzen, Moose, Pilze, Flechten und Algen aufgeführt. Das jetzt veröffentlichte, eponymische Verzeichnis zur Ehrung von Personen im Namen von Pflanzengattungen ermöglicht einen spannenden Einblick in die Historie. Das Who is Who mehrerer Epochen und Kontinente spiegelt sich in den Pflanzennamen wider. Sie zeugen von den vielfältigen persönlichen Kontakten zwischen Wissenschaft, Politik und Kultur. Das online-Verzeichnis ist kostenfrei auf der Webseite des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin (BGBM) der Freien Universität Berlin abrufbar.
Quelle: BGBM

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News · Projekt

Satellitenbilder aus dem All für Landwirte nutzbar machen

Satellitenaufnahme der Domäne Beberbeck (Hessen), Infrarotversion. Vegetation erscheint in verschiedenen Rottönen. Gut erkennbar die unterschiedlichen Waldtypen (dunkelrot Nadel- und hellrot Laubwald). Orangefarbene Flächen zeigen Zuckerrüben und Zwischenfrüchte an, bläulichen Flächen sind offener Boden nach der Bestellung. Quelle: Sentinel-2-Satellit/ESA (European Space Agency)

Ein vom Julius Kühn-Institut (JKI) koordiniertes Verbundforschungsprojekt will Daten von Satelliten so aufbereiten, dass Landwirte künftig die Nährstoffversorgung, Reifegrad oder Krankheiten ihrer Bestände beobachten und darauf reagieren können. Bislang waren aktuelle Informationen, die sich aus Satellitenbildern ergeben, meist nur für Experten verfügbar, da die Beschaffung und Auswertung der Daten für einzelne Landwirte zu kostspielig und kompliziert war. Die Partner des jetzt gestarteten Verbundprojektes AGRO-DE wollen das ändern und werden dazu für die nächsten drei Jahre mit 1,85 Mio. Euro vom Deutschen Landwirtschaftsministerium über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.
Quelle: JKI

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News · Publikation

Spaziergang durch ein florales Gedächtnis

Pollen aus der Präparatesammlung des Herbariums Haussknecht werden in Forschung und Lehre eingesetzt. Foto: Jan-Peter Kasper/FSU

Seit mehr als 200 Jahren tragen Botaniker im Herbarium Haussknecht der Friedrich-Schiller-Universität Jena alles zusammen, was auf der Erde wächst. Mit etwa 3,5 Millionen Belegen schufen sie so ein florales Gedächtnis unseres Planeten. Wie gelebte Wissenschaftsgeschichte und aktuelle Forschung in der Biologie zusammenpassen, das zeigt der kürzlich erschienene Band „Blatt auf Blatt. Einzigartige Geschichten aus dem Herbarium Haussknecht“.
Quelle: Uni Jena

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News · Köpfe und Karrieren

Gratulation: Nobelpreis für Autophagie in Hefen, Pflanzen und anderen Organsimen

Der heute vom Karolinska-Institut bekannt gegebene Nobelpreisträger 2016 für Medizin, der Japaner Yoshinori Ohsumi, wird für seine bahnbrechenden Ergebnisse über Autophagie-Prozesse ausgezeichnet, der kontrollierten Selbstzerstörung von Zellbestandteilen und deren Vorbereitung fürs Recycling. Er untersuchte als erster die Autophagosomen sowie diejenigen Gene und Eiweiße, die sie steuern. Das entscheidende Experiment gelang ihm in Bäckerhefen, das er 1992 publizierte; er untersuchte die Prozesse anschließend auch in Pflanzen und Tierzellen. Im Blog der Amerikanischen Gesellschaft für Pflanzenwissenschaften (ASPB) hat Mary Williams diejenigen Ergebnisse über Autophagie in Pflanzen zusammengestellt, die er in den Journals Plant Physiology und Plant Cell veröffentlichte.
Quelle: Blog der ASPB

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News · Forschungsorte

Über die Doktoranden-Schmiede iGRAD-Plant

Im Blog der Amerikanischen Gesellschaft für Pflanzenwissenschaften (ASPB) schildert Mary Williams ihre Eindrücke von der Tagung des Doktoranden-Programmes iGRAD-Plant. Im iGRAD-Plant-Programm qualifizieren sich etwa je zur Hälfte deutsche wie ausländische Nachwuchskräfte unter der Federführung von Professor Andreas Weber von der Uni Düsseldorf in Kooperation mit dem Forschungszentrum Jülich und dem Genetik-Programm der Michigan State University.
Quelle: Blog der ASPB

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News · Teaching Tool

12 Take Home Messages für die Pflanzenwissenschaften

Mary Williams fasst im englischsprachigen Blog der Amerikanischen Gesellschaft für Pflanzenwissenschaften (ASPB) 12 Punkte über die Zellbiologie und Biochemie von Pflanzen zusammen, die man nicht zu lehren vergessen sollte. Etwa: "Pflanzen können dieselben Dinge, die Tiere können. Aber Pflanzen haben außerdem noch die Photosynthese drauf".
Quelle: Blog der ASPB

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