News · Forschungsergebnis

Kichererbsenanbau in Deutschland in Gefahr

Eine gesunde Kichererbsenpflanze (a116, links) im Vergleich zu einer Virus-infizierten Pflanze (a115, rechts). Foto: Menzel, DSMZ

In Deutschland angebaute Kichererbsen hat ein Forschungsteam auf Infektionen mit Pflanzenviren untersucht. Erstmalig konnten die Forschenden dabei nachweisen, dass das Superfood mit verschiedenen Pflanzenviren infiziert ist. Die Ergebnisse hat das Team um Pflanzenvirenforscher Dr. Björn Krenz vom Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH in Braunschweig gemeinsam mit Experinnen und Experten des Julius Kühn-Instituts (JKI) und des Leibniz-Instituts für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) im Januar in der Fachzeitschrift Journal of Plant Diseases and Protection vorgestellt. Die Erkenntnisse der Studie sind ein wichtiger Schritt, um zukünftig widerstandsfähigere Kichererbsensorten zu entwickeln und integrierte Pflanzenschutzstrategien zu erarbeiten, ordnet das DSMZ heute ein.

Quelle: DSMZ
News · Forschungsergebnis

Wie Pflanzenzellen ihre Vakuolen schützen

Confocal micrograph of root cells in Arabidopsis thaliana highlighting the re-localization of GFP-ATG8 to the tonoplast upon cell wall damage. Image and (c): José Julian, GMI

Pflanzenzellen benötigen für ihre Stabilisierung einen inneren Druck – diesen verleihen ihnen die sogenannten Vakuolen, wassergefüllte, von einer Membran umschlossene Organellen. Wird die pflanzliche Zellwand beschädigt, droht die Vakuole zu reißen, wodurch die Zelle in weiterer Folge absterben würde. Die Gruppe von Yasin Dagdas am Gregor-Mendel-Institut (GMI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschreibt nun einen bisher unbekannten Kontrollmechanismus, der die Integrität der Vakuole bei Schäden der Zellwand schützt. Die Forschungsergebnisse wurden am 7. Februar im Fachjournal Nature Plants veröffentlicht.

Quelle: GMI (in English)
News · Publikation

Flora Brasiliens: Es grünte so grün vor 400 Millionen Jahren

Brasiliens vielfältige Flora entwickelt sich seit 400 Millionen Jahren und ist – wie dieser Zweig eines Nadelbaumes aus der Kreidezeit zeigt – gut fossil überliefert. Objekt und und Foto: Museu de Paleontologia Plácido Cidade Nuvens, Santana do Cariri, Ceará, Brazil

Brasilien beherbergt den größten tropischen Wald der Welt mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt und zahlreichen Pflanzen, die es nur dort gibt. Die Flora Brasiliens hat sich über Jahrmillionen durch plattentektonische Veränderungen, Klimaschwankungen und die Isolation von Ökosystemen entwickelt. Das macht sie zu einem einzigartigen Studienobjekt. Das kürzlich erschienene Buch „Brazilian Paleofloras – From Paleozoic to Holocene“ fasst die gesamte Evolutionsgeschichte der brasilianischen Flora zusammen, von den ersten 400 Millionen Jahre alten Nachweisen bis zur Gegenwart. Das Werk bietet umfassende Einblicke in fossile Funde und die Entwicklung der paläobotanischen Forschung in Brasilien.

Quelle: Senckenberg
News · Projekt

Wie Schadpilze Kulturpflanzen befallen – Ziel: weniger Fungizid

Ein Molekularbiologie-Team der Hochschule Darmstadt (h_da) will herausfinden, wie Schadpilze mit ihren Wirtspflanzen kommunizieren. Im konkreten Fall geht es um Pilze, die Kulturpflanzen wie Mais, Kohl, Rüben, Reis oder Raps befallen. Das Team möchte herausfinden, „wie modifizieren die Pilze eine Pflanze zu ihrem eigenen Vorteil und wie reagiert die Pflanze darauf?“, beschreibt Projektleiterin Prof. Dr. Vera Göhre vom Fachbereich Chemie- und Biotechnologie der h_da die zentralen Forschungsfragen, also wie genau es Pilzen gelingt, in ihre „Gastgeber“ einzudringen und sie umzuprogrammieren. Dabei sind trickreiche Kommunikationskanäle im Spiel, die die Wissenschaft erst allmählich zu verstehen beginnt. Wer Antworten hierauf findet, kann den Pilzbefall eines Tages ohne den Einsatz giftiger Fungizide verhindern und damit einen wichtigen Beitrag zur Welternährung leisten. So die Hoffnung. Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Quelle: h_da beim idw
News · Forschungsergebnis

Erste Hinweise auf Kohlenstoffgewinn über Pilze bei Gehölzjungpflanzen in den Tropen

Jungpflanzen einiger tropischer Gehölze gewinnen Teile ihres Kohlenstoffs durch Pilze. Hierdurch könnten die Pflanzen im schattigen Unterwuchs die niedrige Kohlenstoffaufnahme durch Photosynthese kompensieren und so einen Wachstumsvorteil gegenüber anderen Pflanzen erhalten. Dazu haben die Forschenden mithilfe des technischen Analyseverfahrens der Massenspektrometrie insgesamt 41 Pflanzenarten im Unterwuchs tropischer Tiefwälder in Panama hinsichtlich ihrer Häufigkeitssignaturen untersucht. Die Ergebnisse des Forschungsteams weisen zum ersten Mal darauf hin, dass Jungpflanzen tropischer Gehölze zusätzlichen Kohlenstoff von Mykorrhizapilzen erhalten können. Über ihre Erkenntnisse zum Mykorrhiza-Netzwerk berichten die Forschenden vom Bayreuther Zentrum für Ökologie und Umweltforschung (BayCEER) der Universität Bayreuth im Fachjournal Functional Ecology.

Quelle: Uni Bayreuth
News · Forschungsergebnis

Quantenmechanik hilft bei der Photosynthese

Der Photosynthese – wie sie vor allem Pflanzen betreiben – liegt eine besonders effiziente Energieumwandlung zugrunde. Eine Studie an der Professur für Dynamische Spektroskopien der Technischen Universität München (TUM) zeigt, dass quantenmechanische Effekte dabei maßgeblich sind. Das fand ein Team um Erika Keil und Prof. Jürgen Hauer durch Messungen und Simulationen heraus und publiszierte die heute der Öffentlichtkeit vorgestellten Ergebnisse im November im Fachmagazin Chemical Science. Die neue Studie zeigt, dass Quantenmechanik nicht nur etwas für Physiker ist, sondern auch eine Schlüsselrolle in der Biologie spielt. Die Anwendung dieser Erkenntnisse im Design künstlicher Photosyntheseeinheiten könnte dazu beitragen, die Sonnenenergie mit bislang unerreichter Effizienz für die Stromerzeugung oder für die Photochemie zu nutzen. ​

Quelle: TUM
News · Förderung

Förderprogramm für biobasierte Materialien

Mit dem Förderprogramm „innovate! Akademie“ für biobasierte Materialien unterstützt die Joachim Herz Stiftung interdisziplinäre, innovative und risikoreiche Forschungsvorhaben an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Materialwissenschaften und Ingenieurwissenschaften. Bewerben können sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihre Forschung in die praktische Anwendung bringen möchten. Die Bewerbung ist bis zum 7. April 2025 möglich. Die Joachim Herz Stiftung fördert in diesem Jahr mit insgesamt mehr als fünf Millionen Euro praxisbezogene Forschungsvorhaben mit einem konkreten Nutzen für eine fossilfreie Zukunft und zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Ressourcenknappheit und Klimaschutz.

Quelle: Joachim Herz Stiftung
News · Projekt

Wie Reis resilienter wird

Reispflanzen in einem Gewächshaus der Universität in Sheffield. Foto: Julie Gray, University of Sheffield

Reis ist das wichtigste Grundnahrungsmittel unseres Planeten, da sich mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hauptsächlich von seinen kleinen Körnern ernährt. Wie alle Organismen kämpfen auch Reispflanzen mit den Auswirkungen des Klimawandels. Mehr Hitze und weniger Niederschlag setzen den gängigsten Sorten zu. Angesichts der Wichtigkeit für die Ernährung von Milliarden von Menschen birgt dieser Umstand ein enormes Risiko. In einem internationalen Verbundprojekt wollen Forschende aus den USA, dem Vereinigten Königreich und Deutschland dem Reis sprichwörtlich unter die Blätter greifen und ihn widerstandsfähiger gegen drohende Klimaveränderungen machen. Maßgeblich daran beteiligt ist Professor Arthur Korte, Bioinformatiker an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Für ihn bietet das internationale Vorhaben eine großartige Möglichkeit, seine Grundlagenforschung auf die wohl wichtigste Nutzpflanze der Welt anzuwenden. Um trotz veränderter Klimabedingungen einen stabilen Ertrag zu erreichen, will das Team den Genen der Reispflanzen auf die Schliche kommen. Ein besonderer Fokus gilt dabei den Stomata. Die Forschenden suchen dabei nach Mutationen, „die dafür sorgen, dass einzelne Proteine etwas aktiver und besser arbeiten – in unserem Fall also für höhere Resistenz gegenüber Hitze und Trockenheit sorgen,“ erklärt Korte. „Hier in Würzburg haben wir mit dem Center for Computational and Theoretical Biology (CCTB) und auch dem neuen Großrechner Julia 2 die nötige Infrastruktur und Rechenleistung, um viele Modelle zu berechnen.“ Die Förderung des Projekts stellt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gemeinsam mit der britischen BBSRC (Biotechnology and Biological Sciences Research Council), dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium (USDA) und dem National Institut of Health (NIH).

Quelle: JMU
News · Politik

Policy Brief: Forschende empfehlen der Bundespolitik mehr Revitalisierungen von Flüssen

Fließgewässer. Foto: Angelina Tittmann

Deutschlands Flüsse und Auen sind wichtige Ressourcen für uns Menschen und wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Doch ihre Ökosystemleistungen sind durch den Klimawandel und den Nutzungsdruck in Gefahr. Flussrevitalisierungen sind eine wichtige Zukunftsinvestition, die auch in wirtschafts- und sicherheitspolitisch herausfordernden Zeiten nicht hintangestellt werden sollte. Darauf weisen Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Instituts für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) anlässlich der Bundestagswahl 2025 hin. In einem IGB Policy Brief empfehlen sie der Bundespolitik, die Revitalisierung von Flüssen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern stärker zu priorisieren.

Quelle: IGB
News · Ausschreibung · WissKomm

Ausschreibung: KlarText-Preis

Die Klaus Tschira Stiftung gGmbH sucht wieder Forschende, die einem nicht-wissenschaftlichen Publikum erklären möchten, woran sie geforscht haben. Und zwar in Form eines allgemein verständlichen Artikels oder einer Infografik. Bis zum 28. Februar 2025 können Promovierte aus den Bereichen Biologie, Chemie, Geowissenschaften, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik ihre Textbeiträge oder Infografik für die nächste KlarText-Runde einreichen. Dotiert ist die Auzeichnung mit 7.500 Euro außerdem winken eine Veröffentlichung des Beitrags sowie ein Kommunikationstraining.

Details: Klar-Text-Preis