News · Forschungsergebnis

Photorespiration schützt nicht vor schwankenden Lichtverhältnissen

Versuchsergebnisse mit verschiedenen Lichtszenarien (Spalten) und unterschiedlichen Arabidopsis-Varianten, bei denen photorespiratorische Enzyme ausgeschaltet sind. Rechts der Pflanzenbilder ist ein reduziertes Schema der Photorespiration, welches das geringe Wachstum der GGT1-Mutanten im konstanten Licht durch einen photorespiratorischen Stoffwechselweg im Chloroplasten erklärt. Abbildung: Thekla von Bismarck, HHU

Ob ein bestimmter, zur Kohlenstofffixierung konkurrierender Stoffwechselweg bei der Photosynthese eine Schutzfunktion für die Pflanzen hat, hat nun ein deutsch-amerikanisches Forschungsteam unter Leitung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI-MP) untersucht. Im Laufe des Tages schwankt die Lichtintensität stark und daher fluktuiert die Menge an verfügbarer chemischer Energie in Form von ATP und NAD(P)H. Gefährlich wird es für die Pflanze, wenn sie plötzlichem Starklicht ausgesetzt ist: Da nur begrenzte Mengen der Vorläufermoleküle für ATP und NAD(P)H vorliegen, kann dann nur ein Teil der absorbierten Licht- in chemische Energie umgewandelt werden. Überschüssige Lichtenergie verursacht an Proteinen sogenannte photooxidative Schäden. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Ute Armbruster vom HHU-Institut für Molekulare Photosynthese untersuchte daher, ob die Photorespiration Pflanzen bei stark wechselnden Lichtbedingungen vor photooxidativen Schädigungen schützt. Erstautorin der im Fachjournal Nature Communications Dr. Thekla von Bismarck resümiert: „Photorespiration scheint keine wesentliche Rolle zum Schutz der Pflanzen bei Starklichtphasen von fluktuierenden Lichtverhältnissen einzunehmen. Pflanzen ohne voll funktionsfähige Photorespiration wachsen eher besser unter fluktuierenden als unter konstanten Lichtbedingungen.“ Die Ergebnisse sind zur Verbesserung vom Ernteertrag durch synthetische Umgehungen der Photorespiration interessant. Die Aktivierung eines pflanzeneigenen alternativen Stoffwechselwegs im Chloroplasten könnte dazu genutzt werden, um bei der Photorespiration freiwerdendes CO2 in der Nähe von Rubisco freizusetzen und somit Photosynthese unter dynamischen Lichtbedingungen zu verbessern.

Quelle: HHU

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News · Politik

Vorteilsausgleich für biologische Vielfalt erfordert radikal neuen Ansatz für DSI

Grundsätze eines neuen multilateralen ABS-Systems für digitale Sequenzinformationen auf der Grundlage eines neuen Konzepts für den Vorteilsausgleich. Grafik: Davide Faggionato, Leibniz-Institut DSMZ

Expertinnen und Experten betonen die Notwendigkeit, bei der Entwicklung eines neuen internationalen Mechanismus zur Aufteilung der Vorteile aus der Nutzung digitaler Sequenzinformationen (DSI) mit der Vergangenheit zu brechen. Auf der COP-15-Tagung 2022 erzielten die Unterzeichnenden des Übereinkommens über die biologische Vielfalt ein neues Abkommen, das sogenannte Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework, das Bestimmungen zur Einrichtung eines separaten, multilateralen Mechanismus für den Vorteilsausgleich für die Nutzung von "digitalen Sequenzinformationen" (DSI) enthält. DSI sind biologische Daten, die mit genetischen Ressourcen verbunden sind oder von diesen abgeleitet werden, wie Nukleotidsequenzen und epigenetische, Protein- und Metabolitdaten. In einer neuen Analyse des Policy Forum, die in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, betonen die Forschenden, dass der internationalen Gemeinschaft nur ein kleines Zeitfenster zur Verfügung steht, um ein einfaches, harmonisiertes, effektives und transformatives Rahmenwerk für den Vorteilsausgleich bei DSI zu entwickeln. Die Autoren empfehlen, dass dieser neue Rahmen mit der bisherigen Art und Weise, wie Länder den Zugang und Vorteilsausgleich für biologisches und genetisches Material geregelt haben, brechen sollte. Das berichten die Alliance of Bioversity International und CIAT und Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.  

Quelle: DSMZ

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News

Tassilo-Linde als 30. Nationalerbe-Baum ausgezeichnet

Nationalerbe-Baum Tassilolinde. Foto: A. Roloff

Über 14 Meter Stammumfang, 17 Meter hoch und etwa 800 Jahre alt: Die Tassilo-Linde, gewachsen in idyllischer Hanglage im oberbayerischen Wessobrunn, wurde am 14. Oktober von der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) offiziell zum 30. Nationalerbe-Baum Deutschlands gekürt. Damit sind die Gesellschaft und der Ideengeber für die Initiative, der Dresdner Forstwissenschaftler Prof. Andreas Roloff, ihrem großen Ziel, innerhalb von zehn bis 15 Jahren 100 Bäume in allen deutschen Regionen mit diesem Siegel auszuzeichnen, einen großen Schritt nähergekommen.

Quelle: TU Dresden

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News · Forschungsergebnis

Arabidopsis in Köln ist an städtische Umgebung angepasst

Arabidopsis thaliana an einer Kölner Mauer. Foto: Justine Floret

In den Straßen Kölns sind verschiedene Linien der Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana) vorhanden und spezifisch an die verschiedenen Nischen angepasst, die sie in der städtischen Umwelt bewohnen. Das zeigt ein Forschungsteam der Universitäten Köln und Potsdam sowie des Kölner Max-Planck-Instituts für Züchtungsforschung in der Fachzeitschrift Journal of Ecology. Wie sie schildern, unterscheiden sich die regionalen Kölner Linien von A. thaliana stark in typischen Merkmalen des Lebenszyklus, wie etwa der Regulation von Blüte und Keimung. Dadurch können sie ihre Fortpflanzung an lokale Umweltbedingungen wie Temperatur und menschliche Störungen gezielt anpassen. Die Wissenschaftler*innen des Sonderforschungsbereichs / Transregio 341 "Pflanzenökologische Genetik" hatten dazu unterschiedliche Pflanzenlinien analysiert, die an Standorten in einem relativ kleinen Umkreis im Kölner Süden wuchsen.

Quelle: Uni Köln

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News · Tagungsbericht

Bundesdelegiertenkonferenz des VBIO

Die diesjährige Bundesdelegiertenversammlung des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) - in dem auch unsere DBG Mitglied ist - fand am 27. Oktober 2023 als online-Veranstaltung statt. Vertreter*innen aus zwölf Landesverbänden und zwanzig Fachgesellschaften nahmen daran teil. Im Mittelpunkt standen Berichte über die Aktivitäten des vergangenen Jahres und die aktuelle Finanzsituation. Beschlossen wurde daher eine neue Beitragsordnung für das Jahr 2024. Der Präsident des VBIO, Prof. Dr. Karl-Josef Dietz, unterstrich in seinem Bericht die zentrale Bedeutung der Biologie: Wichtige Aufgabe des VBIO sei es, „Biologie“ bekannt zu machen und für die Biologie zu begeistern. Außerdem müsse man darauf hinwirken, dass Wissenschaft und Forschung machbar blieben.

Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Wie sich Kälte auf den Nährstoffgehalt von Grünkohl auswirkt, hängt von der Sorte ab

Grünkohlsorten mit krausen Blättern produzieren bei niedrigen Temperaturen mehr Senfölglycoside. Foto: Ute Kehse, Uni Oldenburg

Bei niedrigen Temperaturen verändern sich Nährstoffgehalt und Geschmack von Grünkohl – und zwar je nach Sorte auf unterschiedliche Art und Weise. Ein Team um die Biologen Dr. Christoph Hahn und Prof. Dr. Dirk Albach, beide Universität Oldenburg, berichtet in einer nun in einem Sonderband im Fachjournal Horticulturae veröffentlichten Studie, dass die Konzentration der für den typischen Kohlgeschmack verantwortlichen Glucosinolate bei manchen Sorten ansteigt, wenn es kalt wird, bei anderen dagegen sinkt.

Quelle: Uni Oldenburg

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News · Ausschreibung · Förderung

Next Generation Sequencing in der Ökosystemforschung

Mit einer erhöhten Dotation geht das Programm „FORSCHUNGSGEIST! Next Generation Sequencing in der Ökosystemforschung“ der Bauer-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung in eine neue Runde. PostDocs mit bis zu sechsjähriger Forschungserfahrung sowie Juniorprofessorinnen und -professoren, die eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen wollen, werden jetzt im Rahmen des Stiftungsprogramms mit bis zu 180.000 Euro für einen Zeitraum von drei Jahren gefördert. Bewerbungen sind bis zum 15. Januar 2024 möglich, meldet der Stifterverband für die Wissenschaft im Auftrag des Deutschen Stiftungszentrums beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).

Quelle: idw

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News · Ausschreibung · WissKomm

DFG schreibt Communicator-Preis 2024 aus

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) schreibt erneut den „Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes“ aus. Der Preis wird an einzelne Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder an ein Forschungsteam für herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation vergeben und ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro dotiert. DFG und Stifterverband zeichnen jährlich Forscherinnen und Forscher aller Fachgebiete dafür aus, dass sie ihre wissenschaftliche Arbeit und ihr Fachgebiet einem breiten Publikum auf besonders kreative, vielfältige und nachhaltige Weise zugänglich machen und sich so für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft engagieren. Es sind sowohl Selbstbewerbungen als auch Vorschläge möglich. Die Ausschreibung richtet sich an Personen, die an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland tätig sind. Bewerbungsende ist der 2. Januar 2024.

Quelle: DFG

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