News · Projekt

Können Kümmel und Koriander der Landwirtschaft im Klimawandel helfen?

Das Versuchsgut der Universität Kassel: Domäne Frankenhausen. Foto: Sonja Rode

Ob Pflanzen tiefwurzelnde Kulturen in der Fruchtfolge helfen können, Wasser und Nährstoffe in den Böden besser nutzen, die Bodenqualität verbessern und so die Lebensmittelproduktion und die Einkommen in der Landwirtschaft zu sichern, erforscht ein neues Projekt. Dazu wollen die Forschenden konkret Kümmel, Fenchel und Koriander auf denselben Feldern anpflanzen wie Weizen. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Miriam Athmann, Leiterin des Fachgebiets Ökologischer Land- und Pflanzenbau an der Uni Kassel, untersucht, inwieweit ein „Hydraulic Lift“ wirkt, den man von manchen Baumarten kennt: Sie geben aus tiefen Bodenschichten aufgenommenes Wasser in oberen Bodenschichten wieder ab und verbessern so die Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit auch für benachbarte flacher wurzelnde Pflanzen. Mit einer Unterstützung des Landes Hessen in Höhe von 4,8 Mio. Euro erforscht ein LOEWE-Projekt unter Leitung der Uni Kassel nun das Potenzial von Mischkulturen von Weizen mit den Gewürzpflanzen.

Quelle: Uni Kassel

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News · Forschungsergebnis

Review: Wie Chemikalieneinsatz und der Verlust der Artenvielfalt zusammenhängen

Pestizide in der Landwirtschaft tragen zum Verlust der Biodiversität bei. Foto: Markus Bernards, Uni Frankfurt

Chemikalien in der Umwelt werden in der Wissenschaft nicht ausreichend als eine der Ursachen für den Schwund der Artenvielfalt in den Blick genommen. Dies zeigen 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsnetzwerks RobustNature an der Goethe-Universität Frankfurt und kooperierenden Instituten in einer Studie, die jetzt in der Zeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht worden ist. Dazu hat das Team die wissenschaftliche Literatur der Jahre 1990 bis 2021 analysiert: Demnach werden die sehr zahlreichen Forschungsarbeiten zur Umweltbelastung durch Chemikalien in einer nur geringen Anzahl hochspezialisierter ökotoxikologischer Fachzeitschriften veröffentlicht, in denen nur sehr selten Arbeiten über den Verlust der Artenvielfalt zu finden sind. Die Forschenden sehen in einem interdisziplinären Ansatz eine neue Chance, den Verlust der Biodiversität besser zu verstehen, um effizienter Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Dazu untersuchen sie die Wechselwirkungen zwischen chemischer Belastung und Biodiversitätsverlust.

Quelle: Uni Frankfurt

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News · Förderung · Projekt

Neue FOR: Dynamische Regulation der protonenmotorischen Kraft der Photosynthese

„Obwohl die protonenmotorische Kraft (PMF) bereits intensiv untersucht wurde, ist das Verständnis ihrer Regulation und Integration in die Physiologie von Pflanzen sehr lückenhaft – diese Forschungslücken wollen wir nun schließen“, erklärt deren Sprecher, Prof. Dr. Michael Hippler, anlässlich des Förderbescheids der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für eine neue Forschungsgruppe (FOR). Die gemeinsam mit dem Schweizerischen Nationalfonds geförderte FOR will daher verstehen, wie der Aufbau und die Modulation der PMF reguliert wird, um die Photosynthese unter veränderlichen Bedingungen zu optimieren. Beteiligt an der Gruppe sind neben vier weiteren Arbeitsgruppen an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU, mit ihren AGs um die Pflanzenwissenschaftler*innen Buchert, Busch, Finkemeier und Schwarzländer vom Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen) die Universitäten Aachen, Düsseldorf, Kassel, Marburg, München und Rostock sowie Gruppen an der Universität Basel in der Schweiz, der Universitäten in Okayama und Osaka (beide Japan) und der Universität Michigan (USA). Die DFG fördert das Projekt mit dem Titel „Dynamische Regulation der protonenmotorischen Kraft in der Photosynthese“ mit vier Millionen Euro für vier Jahre.

Quelle: WWU

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News · Förderung · Politik

DFG setzt auf Nachhaltigkeit im Förderhandeln

Während der dreitägigen Jahresversammlung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die größte Forschungsförderorganisation und zentrale Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland beschlossen, den ökologischen Nachhaltigkeitsgedanke im zukünftigen Förderhandeln zu verankern. Ebenfalls diskutiert wurden die Herausforderungen, die sich mit dem möglichen Einsatz von ChatGPT und anderer Formen Künstlicher Intelligenz in Forschung und Forschungsförderung stellen. Ein weiteres Thema waren die auch zuletzt weiter ausgebauten internationalen Aktivitäten der DFG. „Auch diese drei Tage haben gezeigt: Die Wissenschaft und speziell die erkenntnisgeleitete Forschung können substanzielle Beiträge zur Bewältigung der aktuellen und auch kommender globaler Herausforderungen leisten. Damit stehen sie und ebenso die DFG schon jetzt und auch künftig vor enormen Aufgaben, denen wir mit Gemeinschaftssinn und Entschlusskraft jedoch zuversichtlich entgegenblicken können“, sagte DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker zum Abschluss der Jahresversammlung.

Quelle: DFG

Update: Weitere Details veröffentlichte die DFG am 30.6.2023 (Pressemitteilung), in einer ausführlichen pdf-Datei. sowie in einem Leitfragenkatalog zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten im Forschungsprozess (pdf). Die Änderungen in den Antragsmustern und Leitfäden sollen 2024 beginnen. Mitglieder der Präsidialkommission „Nachhaltigkeit“ der DFG sind u.a. der Pflanzenforscher Prof. Dr. Markus Fischer (Bern) sowie unser Präsident Prof. Dr. Andreas Weber (Düsseldorf)

News · DBG · Förderung

Andreas Weber als Senatsmitglied der DFG bestätigt

Unser Präsident, Prof. Dr. Andreas Weber (Universität Düsseldorf) ist für eine zweite Amtszeit in den Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewählt worden. Bestätigt hat ihn die Mitgliederversammlung der DFG, der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung der Wissenschaft in Deutschland, am Mittwoch, dem 28. Juni 2023, auf ihrer Sitzung im Rahmen der DFG-Jahresversammlung in Saarbrücken. Der aus 39 Mitgliedern bestehende Senat ist das zentrale wissenschaftliche Gremium, in dem über alle Angelegenheiten der DFG von wesentlicher Bedeutung beraten und beschlossen wird, soweit sie nicht dem Hauptausschuss vorbehalten sind.

Quelle: DFG

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News · Förderung

Neue Forschungsgruppe in den Pflanzenwissenschaften

Wie Aufbau und Modulation der protonenmotorische Kraft (PMF) reguliert werden, um die Photosynthese unter veränderlichen Bedingungen zu optimieren, will eine der neuen Forschungsgruppen (FOR) klären. Die von Sprecher Professor Dr. Michael Hippler von der Uni Münster koordinierte FOR ist eine der sieben neu von der Deutschen Forschungsgmeinschaft geförderten wissenschaftlichen Gruppen. Sie wird zusätzlich vom Schweizerischen Nationalfonds unterstützt. Die PMF ist das Herzstück des Energiestoffwechsels und treibt die meisten Zellfunktionen an; sie ist so universell wie der genetische Code. In Pflanzen hat sie eine zentrale Rolle für das Funktionieren der oxygenen Photosynthese.

Quelle: DFG

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News · Veranstaltung

9. Forum Agroforstsysteme

Am 27. und 28. September bieten der Deutsche Fachverband für Agroforstwirtschaft und die Uni Freiburg Exkursionen, Fachvorträge aus landwirtschaftlicher Praxis und Forschung sowie zahlreiche Möglichkeiten zur Vernetzung in Freiburg. Ob Artensterben, Hitzestress, Dürre, Wind oder Überschwemmung nach Starkregen: Klimafolgen rücken die Frage, wie sich Agrarlandschaften widerstandsfähiger gestalten lassen, zunehmend in den Fokus. Ein Lösungsansatz sind Agroforstsysteme, die Land multifunktional nutzen – zum Beispiel indem neben Gehölzen (Bäume und/oder Sträucher) auch Ackerkulturen auf einer Fläche angebaut werden und weitere Kombinationen. Dass sich so Erträge erhöhen, Grundwasser- sowie Bodenqualität verbessern und neue Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen lassen, sind nur einige Vorteile dieser Landnutzungssysteme. Welche Möglichkeiten es gibt, Agrarflächen auf diese Weise nachhaltiger und zukunftsfähiger zu bewirtschaften, will diese Veranstaltung für Akteur*innen der Agroforstwirtschaft aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Gesellschaft diskutieren. Auftakt der Fachveranstaltung in Freiburg ist am Mittwoch, 27. September 2023. Auf dem Programm stehen drei Exkursionen zu Vorzeigeprojekten in der Region sowie ein gemeinsames Abendessen. Am Donnerstag, 28. September 2023, folgt die Fachtagung mit mehreren parallel verlaufenden Vortragsblöcken und einer Posterausstellung. Anmeldeschluss ist der 1. September.

Quelle: Uni Freiburg

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