News · Anwendung · Köpfe und Karrieren

Ausgezeichnet: Wieviel Stickstoff aus Aquakultur-Abwässern Seegraswiesen vertragen

Der „Campus Preis: Forschen für nachhaltige Zukunft“ zeichnet dieses Jahr die Dissertation der Biologin Esther Thomsen aus, die am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) die Folgen von Aquakulturen auf Seegraswiesen untersucht hat. Erstmals hat Thomsen einen Schwellenwert für Stickstoff im Wasser berechnet, ab dem die Gefährdung der Seegräser einsetzt. Denn Seegraswiesen erfüllen mehrere wichtige ökologische Funktionen. Der von Thomsen ermittelte Indikator kann in Zukunft genutzt werden, um dem Verlust dieser wichtigen Ökosysteme vorzubeugen, bevor die Schädigung irreversibel ist. Die Methode ist nicht nur in Hainan anwendbar, sondern auch auf andere Regionen übertragbar. Die Daten für Thomsens Arbeit wurden über einen Zeitraum von neun Jahren auf der Insel Hainan in China gesammelt. Nur durch die langjährige und enge Zusammenarbeit von Wissenschaftler*innen sei es überhaupt möglich gewesen, einen solchen Schwellenwert zu ermitteln, erklärt die Forscherin und plädiert für mehr Langzeitstudien wie ihre. Die Jury des CAMPUS PREISES hat überzeugt, dass mit dieser Arbeit ein konkretes Ergebnis – ein Schwellenwert als Indikator für Überdüngung - kombiniert mit praktischen Konsequenzen erzielt wurde. Das ist beispielhaft für nachhaltige Forschung, wie sie der Preis anerkennen möchte, der mit 3.000 Euro dotiert ist und jährlich von der KELLNER & STOLL-STIFTUNG FÜR KLIMA UND UMWELT, dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT), der Universität Bremen und dem Verein Alumni der Universität Bremen ausgelobt wird.

Quelle: ZMT

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News · Anwendung

Algenfarmen zur Züchtung von Makroalgen vom Start-up

Die Makroalge Sargassum natans gehört zur Gattung der sogenannten Golftange. Foto: Franziska Elmer

Ein neues Start-up entwickelt Algenfarmen, in denen die Makroalge Sargassum gezüchtet werden soll. Diese Algen binden große Mengen an CO2 und dienen gleichzeitig der klimaschonendeden Herstellung neuer Grundstoffe für die Chemische Industrie, wie etwa Bio-Naphtha. Die in Las Palmas auf den Kanarischen Inseln ansässige Firma MACROCARBON SL ist eine Ausgründung aus dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Carbonwave.

Quelle: AWI

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News · Forschungsergebnis

Nicht-einheimische Pflanzen breiten sich auf Meeresinseln aus

Erstautorin Anna Walentowitz während der Biodiversitätsstudien auf dem Galapagos-Archipel. Foto und (c): Anna Walentowitz

Eine globale Studie zeigt mit zuvor unerreichter Differenziertheit, in welchem Ausmaß sich nicht-einheimische Pflanzen in den letzten 5.000 Jahren auf Meeresinseln ausgebreitet haben. Forscher*innen an der Universität Bayreuth sowie an Universitäten und Forschungsinstituten in Großbritannien, Norwegen, Österreich, Spanien, Australien und Neuseeland haben einen Datensatz zusammengetragen, der sich auf die Vegetation von 29 Inseln bezieht. Grundlage hierfür waren Analysen fossiler Pollen sowie der aktuelle Forschungsstand zur Einordnung der Pflanzen als einheimisch oder nicht-einheimisch. Damit gelang es in der im März im Fachjournal Ecology Letters publizierten Studie erstmals Veränderungen in der Vegetationsdynamik nicht-heimischer Pflanzenarten in den letzten 5.000 Jahren zu quantifizieren.

Quelle: Uni Bayreuth

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News · Forschungsergebnis

Brachen fördern die Artenvielfalt von Agrarvögeln

Grauammer in einer Brachfläche. Foto: Michael Radloff, Thünen

Bei vielen Artengruppen ist in der Agrarlandschaft in Deutschland in den letzten Jahrzehnten ein starker Rückgang zu verzeichnen, sowohl bei der Individuen- als auch bei der Artenzahl. Brachflächen gelten als wirksame Maßnahme, um diesen Rückgang abzubremsen. Forschende des Thünen-Instituts, des Dachverbands Deutscher Avifaunisten (DDA) und der Universität Göttingen haben die Zusammenhänge zwischen dem Anteil der Brachen und der Anzahl und Häufigkeit von Agrarvögeln innerhalb eines neunjährigen Untersuchungszeitraums erforscht. Dabei zeigte sich nicht nur, dass Brachen generell zu einer Verbesserung der Bestandssituation der Agrarvögel beitragen können – der Nutzen von Brachen hängt auch entscheidend von der Komplexität der umgebenden Landschaft ab, wie das Team im Journal of Applied Ecology berichtet.

Quelle: Thünen

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News · Köpfe und Karrieren

Ars legendi-Fakultätenpreis 2023 für Datenkompetenz

Der Populationsökologe Professor Dr. Holger Schielzeth erhält den diesjährigen Ars legendi-Fakultätenpreis in der Kategorie Biologie. Der Preisträger hat an der Friedrich-Schiller-Universität Jena innovative Lehrformate entwickelt, die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit der Studierenden fördern. Motivierend wirken dabei individuelle Zielsetzungen der Studierenden und lernprozessorientiertes Feedback. Neben der Vermittlung fachlicher Qualifikationen legt der Preisträger in seinen Lehrveranstaltungen besonderes Augenmerk auf übertragbare Schlüsselqualifikationen im Bereich Datenverständnis sowie auf wissenschaftliches Arbeiten. Der Ars legendi-Fakultätenpreis für exzellente Hochschullehre wird jedes Jahr in den Fächern Mathematik, Chemie, Physik und Biologie verliehen und u.a. vom Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) ausgelobt.

Quelle: VBIO

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