News · Forschungsergebnis

Venusfliegenfalle mit Äther betäubt

Eine betäubte Venusfliegenfalle (oben) kann sich nicht mehr schließen, wenn sie zum Beispiel von einer Ameise stimuliert wird. Grund hierfür ist, dass Äther die Ausbreitung eines Kalziumsignals vom sensorischen Haar in die Falle verhindert (rechts). Grafiken: Sönke Scherzer, Uni Würzburg

Die fleischfressende Venusfliegenfalle lässt sich mit Äther betäuben. Welche Parallelen zu Narkosen beim Menschen sich dabei zeigen, schildern Würzburger Forschende um Prof. Dr. Rainer Hedrich und Sönke Scherzer im Fachjournal Scientific Reports. „Wir zeigen mit dieser Arbeit, dass die Venusfliegenfalle nicht nur der Pflanzenforschung, sondern auch der Medizin als Studienobjekt dienen kann. Mit ihr könnte es möglich sein, den Wirkmechanismus von Arzneimitteln zu untersuchen, ohne Tierversuche durchführen zu müssen“, stellt Erstautor Scherzer in Aussicht.

Quelle: Uni Würzburg

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News · Forschungsergebnis

Bestäubung durch Vögel kann von Vorteil sein

Warum haben einige Pflanzenarten in ihrer Evolution den Bestäuber gewechselt? Ein internationales Forscherteam um PD Dr. Stefan Abrahamczyk vom Nees-Institut für Biodiversität der Pflanzen an der Universität Bonn und der Xi’an Jiaotong-Liverpool University Suzhou (China) hat die Reproduktionssysteme von drei Schwester-Artpaaren untersucht, bei denen die eine Art von Insekten und die andere von Kolibris bestäubt wird. Mittels einer Reihe von Bestäubungsexperimenten stellte sich heraus, dass alle kolibribestäubten Arten einen deutlich höheren Samenansatz hatten und die Samen über eine deutlich höhere Keimungsrate verfügten, wenn sie aus einer Bestäubung mit Pollen eines anderen Pflanzenindividuums derselben Art hervorgegangen sind. “Aus diesen Ergebnissen lässt sich schließen, dass sich Kolibribestäubung in den Populationen bienenbestäubter Arten entwickelt hat, die besonders stark auf Fremdbestäubung angewiesen sind, sich also nicht selbstbefruchten können”, sagt Abrahmamczyk. Durch ihren größeren Aktivitätsradius im Vergleich zu Bienen und ihren häufigen Wechsel zwischen verschiedenen Pflanzenindividuen der gleichen Art können Kolibris besonders Pflanzen, die sich nicht selbst befruchten, deutlich effektiver bestäuben als Bienen. Die Studie ist im Journal Ecology and Evolution erschienen.

Quelle: Uni Bonn

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News · Ausschreibung · Förderung

Nachwuchsgruppen für Bioökonomie-Forschung gründen

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) startete eine neue Ausschreibungsrunde: Mit der Förderinitative „Kreativer Nachwuchs forscht für die Bioökonomie“ unterstützt es junge Forschende beim Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe. Nun startete die zweite Auswahlrunde, für die bis 15. Juli  2022 Bewerbungen angenommen werden.

Quelle: BMBF

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News

Zweiter Schüler*innen-Preis: Mit Algen die Zukunft gestalten

Die vielen Algen-Arten und deren Verwendungen ermöglichen zahlreiche Projekte für den Wettbewerb zum Schüler*innen-Preis. Fotos: Mitwirkende in der Sektion Phykologie

Alle Schülerinnen und Schüler in Gymnasien, Gesamtschulen und ähnlichen Einrichtungen können Projekte zum zweiten Wettbewerb „Mit Algen die Zukunft gestalten“ bei unserer Sektion Phykologie einreichen. Jedes Projekt kann teilnehmen, sofern die Einreichenden 16 Jahre oder älter sind. Den Preistragenden winken nicht nur eine Auszeichnung und ein Sachpreis, sondern auch eine Einladung zur nächsten wissenschaftlichen Konferenz der Sektion Phykologie in der Deutschen Botanischen Gesellschaft, in der die ausschreibenden Algen-Forscher*innen organisiert sind. Vom 12. bis 15. März 2023 in Jena können die Preistragenden ihr Projekt den Forscherinnen und Forschern vorstellen. Einsendeschluss ist der 30. November 2022. Der Flyer (pdf-Datei) fasst alle Informationen zusammen.

Quelle: Sektion Phykologie

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News · Köpfe und Karrieren · Sektionen

Scicomm-Award: Grüne Gentechnik als Teil einer nachhaltigen Zukunft

David Spencer erhält den diesjährigen Preis für Wissenschaftskommunikation. Foto: privat

Für seine humorvolle wie kreative Art, Pflanzenforschung und Grüne Gentechnik allgemeinverständlich zu veranschaulichen, erhält der Pflanzenwissenschaftler David Spencer den diesjährigen Scicomm-Preis für Wissenschaftskommunikation von unserer Sektion Pflanzenphysiologie und Molekularbiologie (SPPMB) in der Deutschen Botanischen Gesellschaft während der virtuell veranstalteten Konferenz Molecular Biology of Plants verliehen.

Quelle: SPPMB

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News · Forschungsergebnis

Kein verstärktes Absterben von Buchen in Trockenjahren 2018/19 durch Waldwirtschaft

Das Luftbild von 2018 zeigt das Untersuchungsdesign mit systematisch verteilten Stichprobenflächen im Naturwaldreservat mit dicht geschlossenem Kronendach (orange) und im benachbarten Wirtschaftswald mit aufgelockertem Kronendach (gelb). Grafik: NW-FVA

Die extremen Dürrejahre 2018 und 2019 haben zu einem Absterben zahlreicher Waldbestände geführt. Nicht nur die allgemein als empfindlich bekannten Fichtenwälder waren davon betroffen, sondern auch die als robust geltenden Buchenwälder zeigten vielfach eine auffallend schüttere Belaubung und eine erhöhte Absterberate. Als Folge wurden in einigen Bundesländern daher Erntemaßnahmen in alten Buchenwäldern gestoppt. Ein Forschungsteam der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA) und der Universität Freiburg hat in ausgewählten hessischen Wäldern untersucht, ob sich in den Dürrejahren 2018/19 die Absterberaten von Buchen in Wirtschaftswäldern von denen in unbewirtschafteten Wäldern unterschieden. „Unsere Untersuchung zeigt weder ein dramatisches Absterben von Buchenwäldern noch einen negativen Einfluss der Waldbewirtschaftung auf die Sterblichkeitsrate“, erklärt Dr. Peter Meyer von der NW-FVA, Erstautor der Studie. Er und Prof. Dr. Jürgen Bauhus von der Professur für Waldbau der Universität Freiburg haben ihre Ergebnisse in unserer Fachzeitschrift Plant Biology veröffentlicht.

Quelle: Uni Freiburg

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