News · Forschungsergebnis

Feenkreise: Pflanzen organisieren sich selbst

Drohnenaufnahme eines Autos im NamibRand-Naturreservat, eine der Feenkreisregionen in Namibia, wo die Forschenden Gräser, Bodenfeuchte und Infiltration untersuchten (April 2022). Aufnahme: Dr. Stephan Getzin

Fast ein halbes Jahrhundert lang haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über den Ursprung der Feenkreise in Namibia gerätselt. Zwei Haupttheorien lauteten: Entweder waren Termiten dafür verantwortlich, oder die Pflanzen organisierten sich irgendwie selbst. Jetzt hat ein Forschungsteam der Universität Göttingen von zwei außergewöhnlich guten Niederschlagsperioden in der Namib-Wüste profitiert: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Gräser innerhalb der Feenkreise unmittelbar nach dem Regen abstarben, aber Termitenaktivität nicht die Ursache für die kahlen Flecken war, wie sie in der Fachzeitschrift Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics berichten.

Quelle: Uni Göttingen

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News · Anwendung · Forschungsergebnis

Globale Vegetationskarten aus Handy-Daten

Die Ergebnisse zeigen, welches Potenzial die Nutzung von Bürgerdaten, z. B. von iNaturalist, für die Kartierung von Pflanzenmerkmalen auf globaler Ebene hat. Foto: Tony Iwane, iDiv

Infomationslücken in globalen Karten zu Pflanzenmerkmalen können mit Daten aus Naturbestimmungsapps geschlossen werden. Dies konnten Forschende der Universität Leipzig, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und weiterer Einrichtungen mit Daten der beliebten App iNaturalist zeigen. Ergänzt mit Daten zu Pflanzenmerkmalen ergeben iNaturalist-Daten wesentlich präzisere Karten als bisherige Ansätze, die auf Extrapolation kleiner Datenbanken basieren. Die neuen Karten bilden unter anderem eine verbesserte Grundlage für das Verständnis von Pflanzen-Umwelt -Interaktionen und zur Erdsystemmodellierung. Die Studie wurde in Nature Ecology and Evolution veröffentlicht.

Quelle: iDiv

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News · Forschungsergebnis

Mehr Verlierer: Wie sich die Pflanzenvielfalt in Deutschland in den letzten 100 Jahren verändert hat

Die Kornblume gehört zu den "Verlierern", ihr Bestand ist in den vergangenen 100 Jahren stark zurückgegangen. Foto: André Künzelmann, UFZ

In Deutschlands Pflanzenwelt hat es in den letzten einhundert Jahren deutlich mehr Verlierer als Gewinner gegeben. Während die Bestände vieler Arten geschrumpft sind, konnten einige ihre Vorkommen massiv ausweiten. Gewinne und Verluste sind also sehr ungleich verteilt. Das aber ist ein Indiz für einen großräumigen Verlust an Artenvielfalt, warnt ein Forschungsteam um Dr. Ute Jandt und Prof. Dr. Helge Bruelheide von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) im Fachjournal Nature Scientific Data.

Quelle: MLU

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News · Forschungsergebnis

Neuer Stop in der zellulären Müllabfuhr

Der pflanzliche Autophagie-Adaptor CFS1 ist an der äußeren Autophagosomenmembran lokalisiert. Aufnahme: Dagdas Lab. (c): ©Dagdas/JCB/GMI

Ein „Nabe und Speiche"-System ermöglicht es Pflanzenzellen, den zellulären Transport effizient zu koordinieren. Dies gilt insbesondere für den Autophagie-Prozess, die zelluläre Müllabfuhr. Spezialisierte Vesikel, die Autophagosomen, verschlingen schädliche Moleküle und transportieren sie in die Vakuole, wo sie abgebaut werden. Auf diesem Weg reifen die Autophagosomen durch molekulare Mechanismen, die in Pflanzen wenig erforscht sind. Forschende des Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (GMI) liefern neue Erkenntnisse über diese Mechanismen. Ihre Ergebnisse haben sie im Journal of Cell Biology veröffentlicht.

Quelle: GMI

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News · Forschungsergebnis

Pflanzen messen im Boden verfügbare Mangankonzentration mit der Wurzel

Arabidopsis-Pflanzen bei Manganmangel; die Veränderungen der zytoplasmatischen Kalziumkonzentration wurden mithilfe des Kalzium-Biosensors GCaMP6f-mCherry sichtbar gemacht. Aufnahmen: AG Kudla, WWU

Ein deutsch-chinesisches Forschungsteam hat bei der Acker-Schmalwand (Arabidopsis thaliana) erstmals gezeigt, wie Pflanzen einen Manganmangel wahrnehmen und welche Prozesse auf molekularer Ebene in der Pflanze stattfinden. Das Forschungsteam um Prof. Dr. Jörg Kudla vom Institut für Biologie und Biotechnologie der Pflanzen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU) wiesen nach, dass eine bisher unentdeckte Zellgruppe in der Pflanzenwurzel dabei eine entscheidende Rolle spielt. Dies schildern sie im Fachblatt PNAS. Von den Ergebnissen erhoffen sich die Wissenschaftler*innen perspektivisch Ansätze, um Pflanzen gegen Manganmangel widerstandsfähiger zu machen. Manganmangel kommt häufig in alkalischen und kalkhaltigen Böden vor.

Quelle: WWU

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News · Förderung

"BEN Biodiversity – Ecology – Nature“ – Postdoc-Förderprogramm zu Küstenökosystemen

Mit dem Ziel, die Untersuchung der Funktionalität von Küstenökosystemen im Nord- und Ostseeraum zu fördern, setzt die Bauer-Hollmann Stiftung ihr Postdoc-Förderprogramm BEN Biodiversity – Ecology – Nature 2023 fort. Die Ausschreibungsrunde ist jetzt gestartet: Noch bis zum 15. Januar 2023 können sich Postdoktorandinnen und Postdoktoranden aus dem Bereich der Lebenswissenschaften mit innovativen Projektideen bewerben – es winkt eine Förderung in Höhe von insgesamt bis zu 100.000 Euro über einen Zeitraum von maximal zwei Jahren. Die Bauer-Hollmann Stiftung setzt das Postdoc-Programm 2023 wieder in Kooperation mit Glaser- und Stemmler-Stiftung um. Das meldet der Stifterverband, der die Website der Stiftung unterhält.

Quelle: Stifterverband

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News · Forschungsergebnis

Koloniales Erbe Europas prägt bis heute die Pflanzenwelt

Durch koloniale Handelspolitik wurden die Floren besetzter Gebiete geprägt, diese Veränderungen sind bis heute sichtbar und finden teils immer noch statt. Das stellte ein internationales Forschungsteam unter der Leitung der Biodiversitätsforscher Bernd Lenzner und Franz Essl von der Universität Wien fest. Die Pflanzenwelten in Gebieten, die ehemals von der gleichen Kolonialmacht besetzt wurden, ähneln einander heute noch stark. Diese Ähnlichkeit nimmt zudem mit der Länge der ehemaligen Besetzung zu. Die neuen Erkenntnisse wurden in der Fachzeitschrift Nature Ecology and Evolution veröffentlicht.

Quelle: Uni Wien

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News · Ausbildung

Lehrpläne ohne Evolutionstheorie beeinflussen Einstellung zur Wissenschaft und Berufswahl

Das Streichen der Evolutionstheorie aus Lehrplänen in Schulen erhöht die Wissenschaftsskepsis und beeinflusst die Berufswahl der Schülerinnen und Schüler, zeigt eine neuen Studie. „Die Schüler lehnen die Evolutionstheorie häufig noch im Erwachsenenalter ab. Darüber hinaus verringert sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich für einen naturwissenschaftlichen Beruf entscheiden“, sagt Benjamin Arold, Forscher am ifo Institut und der ETH Zürich. Die Folgen für die Berufswahl seien vor allem in den Lebenswissenschaften wie der Biologie zu sehen. Die Studie zeigt, dass wissenschaftsskeptische Lehrpläne in den USA langfristige Folgen für die Einstellung zur Wissenschaft und für Lebensentscheidungen haben. Dieses Ergebnis könnte auch für andere Länder bedeutend sein.

Quelle: VBIO

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