News · Forschungsergebnis

Älteste Fossilien dreier Pflanzengruppen identifiziert

Dieses Fossil eines Samenfarns stammt aus dem Perm - es entstand vor etwa 255 Millionen Jahren. Foto: Palaeobotany Research Group Münster, P. Blomenkemper et al. Science, 362/1414, WWU

Eine Wiege der Pflanzenevolution haben Paläobotaniker im heutigen Jordanien an der Ostküste des Toten Meeres ausgemacht und im Fachmagazin Science (DOI: 10.1126/science.aau4061) vorgestellt. Das Team um die Paläobotaniker Dr. Benjamin Bomfleur und Patrick Blomenkemper von der Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) entdeckte dort Pflanzenfossilien, die aus dem Perm stammen, aber Merkmale tragen, die als typisch für jüngere Fossilien gelten. Die neu entdeckten Fossilien sind die nun ältesten bekannten Angehörigen dreier Pflanzengruppen. Alle drei Gruppen sind deutlich älter als zuvor vermutet. Zu den Pflanzengruppen zählen die zu den Nadelbäumen gehörenden Steineibengewächse (Podocarpaceen), die heute die zweitgrößte Gruppe von Nadelhölzern bilden. Unter den Fundstücken befindet sich der vermutlich älteste Fossilnachweis von noch heute lebenden Gruppen von Nadelbäumen überhaupt. Außerdem fanden die Forschenden Fossilien bestimmter Samenfarne (Corystospermaceen), die seit etwa 150 Millionen Jahren ausgestorben sind, sowie Überreste sogenannter Bennettiteen, einer ebenfalls ausgestorbenen Gruppe von Samenpflanzen mit blütenähnlichen Fortpflanzungsorganen.
Quelle: WWU

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News · Forschungsergebnis

Struktur und Funktion von Photosynthese-Komplex I aufgeklärt

Jacqueline Thiemann und Marc Nowaczyk interessieren sich für Proteinkomplexe in Cyanobakterien, die sie an der Ruhr-Universität in großen Tanks halten. Foto und © Marquard, RUB

Ein internationales Team Forschender hat die Struktur und Funktionsweise des photosynthetischen Komplex I aufgeklärt. Der Membranprotein-Komplex spielt eine wichtige Rolle in der dynamischen Anpassung von Elektronentransportprozessen bei der Photosynthese. "Die Ergebnisse schließen eine der letzten großen Wissenslücken im Verständnis der fotosynthetischen Elektronentransportwege“, sagt der Privatdozent Dr. Marc Nowaczyk, der die Bochumer Projektgruppe Cyanobacterial Membrane Protein Complexes leitet. Die Kooperationspartner des Max-Planck-Instituts für Biochemie, der Osaka University und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) berichten über die Arbeiten zusammen mit Kolleginnen und Kollegen weiterer Einrichtungen in der Zeitschrift Science.
Quelle: RUB

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News · Forschungsergebnis

Neuer Typ einer biologischen Uhr mit modulierbarer Frequenz

Die Studie wurde mit jungen Arabidopsis-Pflanzen durchgeführt. Foto: Stefan Kircher, Peter Schopfer

Der Umweltfaktor Licht steuert die Ausgestaltung des pflanzlichen Wurzelsystems durch Neubildung von Seitenwurzeln. Wie Forschende im Fachmagazin Development zeigen, moduliert Licht die Frequenz von periodischen Genaktivierungspulsen in der Wurzelspitze mit Hilfe eines molekularen Schwingkreises, eines so genannten Oszillatorsystems. Dabei übernimmt das Pflanzenhormon Auxin die Rolle des Zeitgebers, beeinflusst also die Frequenz der Schwingungen. Das haben die Freiburger Pflanzenbiologen Dr. Stefan Kircher und Prof. Dr. Peter Schopfer vom Institut für Biologie II der Albert-Ludwigs-Universität gezeigt, und ein  Modell eines neuartigen Typs einer biologischen Uhr mit modulierbarer Frequenz vorgestellt.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Projekt

Stressmanagement: wachsen oder verteidigen

Projektleiterin Dr. Maria Pimenta Lange vom Institut für Pflanzenbiologie. Foto: TU Braunschweig

Pflanzen können nicht weglaufen, um widrigen Situationen zu entkommen. So bleibt ihnen nichts weiteres übrig, als ausgefeilte Anpassungsstrategien zu entwickeln. Aber wofür entscheidet sich eine Pflanze in einer Stresssituation – weiter wachsen oder verteidigen? Das möchte Dr. Maria Pimenta Lange von der Technischen Universität Braunschweig herausfinden. Es hatte sich gezeigt, dass mehrere Pflanzenarten, darunter Mimosen, Venusfliegenfallen und Sonnentau, auf Anästhesiebehandlungen reagieren: Sie verlieren ihre autonome und berührungsinduzierte Fähigkeit zur Bewegung. Dieses Wissen wird Dr. Lange vom Institut für Pflanzenbiologie nutzen, um molekulare Reaktionen zu identifizieren, die für die Entscheidung in einer Stresssituation verantwortlich sind. Unterstützt wird das Vorhaben von der VolkswagenStiftung, die mit dem „Experiment!“-Programm riskante Forschungsideen fördert.
Quelle: TU Braunscheig

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News · Forschungsergebnis

Der Trockenheit trotzen

Im Querschnitt durch die Nadel einer Kiefer sind zwei Poren an der Oberfläche erkennbar. Diese Stomata regulieren die Wasserverdunstung und die Kohlendioxid-Aufnahme. Illustration: Miriam Isaac-Renton

Warum die Toleranz gegenüber Trockenheit bei Bäumen aus dem borealen Nordwesten Kanadas gering ist, hat ein internationales Team aus Kanada, Deutschland und der Schweiz gezeigt, dem auch Prof. Dr. Heinrich Spiecker von der Professur für Waldwachstum der Universität Freiburg angehört. Dazu hat es Informationen genutzt, die in Jahrringen von Kiefern gespeichert sind. Die Wälder dieser Region sind nicht in der Lage, dem in Zukunft erwarteten häufigeren Auftreten von Trockenheit standzuhalten, weil sie ihre Stomata nicht schließen, mit denen die Nadeln ihren Wasserverlust regulieren. Die Ergebnisse des Teams zeigen aber auch eine mögliche Lösung des Problems, wie es in der Fachzeitschrift Nature Communications berichtet: Kiefern aus südlicheren Breiten sind widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit. Die Toleranz der Wälder kann daher erhöht werden, wenn diese Bäume auch etwas weiter nördlich gepflanzt werden.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Sulfat macht Pflanzen widerstandsfähiger gegenüber Wassermangel

Über das Bodenwasser nehmen Pflanzen das Mineral Sulfat auf. Wie Sulfat die Produktion des Trockenstress-Hormons Abszisinsäure (ABA) kontrolliert und damit zur Widerstandsfähigkeit gegenüber Dürre beiträgt, hat ein internationales Team unter Leitung von Forschenden der Universität Heidelberg aufgedeckt. Mit diesen Erkenntnissen lässt sich nun besser verstehen, wie das Signal für Wassermangel aus der Wurzel in die Blätter weitergeleitet wird. Die Forschungsarbeiten in Heidelberg wurden am Centre for Organismal Studies (COS) durchgeführt und sind im Fachjournal The Plant Cell publiziert.
Quelle: Uni Heidelberg

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News · Forschungsergebnis

Keine Pause bei globaler Erwärmung – angebliche Verlangsamung entwirrt

Die fortschreitende Klimaerwärmung ist heute offensichtlich: Die vergangenen vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, der jüngste Sommer brachte Wetterextreme auf der gesamten Nordhalbkugel, der Forschungsstand ist eindeutig. Noch vor ein paar Jahren jedoch wurde von manchen Medien und einigen Experten eine vermeintliche Pause der globalen Erwärmung diskutiert – obwohl es nie statistische Belege für eine nennenswerte Verlangsamung gegeben hat, wie neue Forschung jetzt bestätigt. Eine Gruppe internationaler Forschender - darunter vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) - hat die Verwirrung um die angebliche Erwärmungspause gründlich analysiert und dazu zwei Artikel im Fachjournal Environmental Research Letters publiziert.
Quelle: PIK

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News · Köpfe und Karrieren

Haszprunar übernimmt Vorsitz im Bio-Dachverband VBIO von Müller-Röber

Neuer Präsident des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) ist Professor Dr. Gerhard Haszprunar. Der Zoologe von der LMU München ist auch Generaldirektor der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) und gehört dem Präsidium des Biologenverbandes bereits seit 2014 an. Die jährliche Bundesdelegiertenkonferenz des Biologenverbandes wählte ihn jüngst in sein neues Amt, das er von dem Pflanzenwissenschaftler Professor Dr. Bernd Müller-Röber von der Uni Potsdam übernimmt, der den Verband seit 2014 geleitet hat. Müller-Röber bleibt Präsidiumsmitglied des Verbandes, genauso wie der Präsident unserer DBG, Professor Dr. Karl-Josef Dietz von der Uni Bielefeld, der ebenfalls wiedergewählt wurde. Die DBG ist Mitglied im VBIO und war an dessen Gründung beteiligt.
Quelle: VBIO

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News · DBG

Bio-Dachverband VBIO beschließt höhere Beiträge

Die satzungsgemäße Bundesdelegiertenversammlung des Verbandes Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) fand in diesem Jahr am 14. Dezember in Berlin statt. Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick: Der VBIO wählt einen neuen Präsidenten. Der frisch gebackene Präsident, Prof. Dr. Gerhard Haszprunar: „Der VBIO ist in den letzten Jahren gut vorangekommen. .. Aber die Herausforderungen für die Vertretung der Biowissenschaften sind im gleichen Zeitraum auch deutlich gewachsen. Wir beobachten in Teilen der Gesetzgebung eine zunehmend kritische, zuweilen gar feindliche Einstellung gegenüber Wissenschaft im Allgemeinen und Biowissenschaften im Speziellen“. Die finanzielle Situation des VBIO macht eine solidarische Erhöhung aller Mitgliedsbeiträge erforderlich. Nachdem die Mitgliedsbeiträge seit dem Jahr 2010 nicht mehr erhöht wurden, beschloss eine große Mehrheit der Delegierten eine solidarische Anpassung der Mitgliedsbeiträge um 20%, die bereits zum 1. Januar 2019 in Kraft treten soll. Das betrifft auch die DBG, die Mitglied im VBIO ist.
Quelle: VBIO

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