News · Forschungsergebnis

Große Zellen für kleine Blätter

Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines jungen Blattes einer unveränderten (links) und einer mutierten Variante des Gartenschaumkrauts (rechts). Aufnahme und ©: Peter Huijser, MPI

Forschende haben ein Protein zur Steuerung von Blattwachstum und -form identifiziert. Im Herbst stechen nicht nur die Farben, sondern auch die verschiedenen Größen und Formen von Blättern ins Auge. Aber was lässt die Blätter verschiedener Pflanzen so unterschiedlich werden? Forschende vom Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln haben nun im Fachjournal Genes and Development beschrieben, wie ein Protein namens LMI1 unterschiedliche Blattformen hervorbringen kann.
Quelle: MPI

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News · Forschungsergebnis

Dürretolerante Pflanze verhält sich ähnlich wie Samen

Lindernia brevidens (oben) und die verwandte L. subracemosa (unten) reagieren sehr unterschiedlich auf Wassermangel. Während L. subracemosa bereits nach einer Woche so gut wie tot ist und sich auch nach anschließender Bewässerung nicht mehr erholt, übersteht L. brevidens auch zwei Wochen Dürre vergleichsweise gut. Unbehandelt, dehydriert (7 Tage), dehydriert (14 Tage) und rehydriert (2 Tage, von links). Foto und © für beide: Xiaomin Song, Uni Bonn

Forschende haben das Genom zweier Pflanzen entschlüsselt, die Dürreperioden unterschiedlich gut vertragen. Dabei sind sie auf einige charakteristische Unterschiede gestoßen, die vermutlich mit der Trockentoleranz zusammen hängen. Die beiden Pflanzen gehören der Gattung Lindernia an reagieren aber sehr unterschiedlich auf Wassermangel: Während Lindernia brevidens Trockenphasen problemlos übersteht, ist Lindernia subracemosa diesbezüglich weitaus empfindlicher. Wie die Forschenden herausfaden, schaltet die dürretolerante Art in ein ähnliches genetisches Programm um, wie es in Samen aktiv ist. Es ist das erste Mal, dass ein solcher Vergleich bei nahe verwandten höheren Pflanzen durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Forschenden der Uni Bonn, die sie gemeinsam mit US-Kollegen erarbeiteten, sind in der Fachzeitschrift The Plant Cell (https://doi.org/10.1105/tpc.18.00517) erschienen.
Quelle: Uni Bonn

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News · Förderung · Politik

Moore in Deutschland sollen wiederbelebt werden

In Deutschland soll es wieder mehr Moore geben. Der Großteil ist derzeit trockengelegt. Da sie für den Natur- und Klimaschutz eine wichtige Rolle spielen, will die Bundesregierung den Schutz der Moore verstärkt fördern. Das Bundesumweltmi-nisterium unterstützt daher unter anderem den Deutschen Moorschutzdialog, der heute in Berlin tagte und seine Ergebnisse in die geplante Moorschutz-Strategie des Bundes einbringen wird. Das Projekt des „Greifswald Moor Centrum“ wird mit 1,4 Millionen Euro aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert, berichtet der VBIO.
Quelle. VBIO

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News · Forschungsergebnis

Genetische Basis für Wasserlinsen als neue Kulturpflanze

Die Wasserlinse S. polyrhiza auf Nährmedium (links), Seitenansicht (mitte), und miotische Chromosomen, von denen sechs Paare durch chromosomenspezifische Sonden markiert sind (rechts). Foto: Phuong Thi Nhu Hoang, IPK

Mit Hilfe unterschiedlicher Ansätze der Genomsequenzierung erstellten Forschende zwei Genomkarten für die Wasserlinsenart Spirodela polyrhiza. Jedoch differierten diese Karten stark. Eine von einem deutsch/amerikanischen Forscherteam unter Beteiligung des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben im Fachjournal The Plant Journal veröffentlichte und überarbeitete Genomkarte schafft nun eine verlässliche Grundlage für zukünftige Forschungskonzepte der kleinsten Blütenpflanzen mit großem Nutzpflanzen-Potenzial.
Quelle: IPK (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Ein Lebermoos könnte Hanf in der Medizin schlagen

Untersuchtes Lebermoos der Radula-Gruppe. Foto und ©: Stefan Fischer ETH Zürich

Erstmals haben Forschende eine dem THC (Tetrahydrocannabinol) ähnliche Substanz aus Lebermoos molekular und pharmakologisch untersucht. Die psychoaktive Substanz, die als legale Rauschdroge ("Legal High") konsumiert wird, hat auch eine schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung, die derjenigen von THC überlegen ist. Das berichten Berner Forschende gemeinsam mit KollegInnen der ETH Zürich im Fachmmagazin Science Advances.
Quelle: ETH Zürich

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News · Politik

Sofortmaßnahmen gegen Artenrückgang in der Agrarlandschaft

Die biologische Vielfalt ist in Deutschland in den vergangenen 25 Jahren stark zurückgegangen und ist zu einer der zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen geworden. Die Arbeitsgruppe „Biodiversität in der Agrarlandschaft“ der Leopoldina, der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften empfiehlt deswegen, die anstehende Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik für Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu nutzen.
Quelle: Leopoldina

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News · Forschungsergebnis

Rhodiola-Wirkstoff verbessert Gedächtnisleistung im Alter

In einer immer älter werdenden Gesellschaft leiden auch immer mehr Menschen an Gedächtnisstörungen. Bisher gibt es keine Medikamente, um dem altersbedingten kognitiven Abbau vorzubeugen oder dem dauerhaften Gedächtnisverlust wirksam entgegenzusteuern. Eine Studie belegt in Tierexperimenten nun erstmalig eine Gedächtnis-fördernde Wirkung eines pflanzlichen Esters als aktiver Wirkstoff aus der Medizinalpflanze Rosenwurz (Rhodiola rosea). Das haben Forschende der beiden Leibniz-Institute für Neurobiologie (LIN) und für Pflanzenbiochemie (IPB) in der Fachzeitschrift Science Advances dargelegt.
Quelle: Leibniz-Institute für Neurobiologie (pdf)

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News · Köpfe und Karrieren

Neues Kosortium für Gewebeentwicklung

Ein Forschungsteam namens DECODE will die genetischen Grundlagen der Gewebeentwicklung aufklären. Dafür hat das Konsortium nun einen der begehrten ERC Synergy Grants des Europäischen Forschungsrates (ERC) erhalten. Der Pflanzenforscher Professor Jan Lohmann vom Centre for Organismal Studies (COS) der Uni Heidelberg arbeitet bei DECODE mit Kollegen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und des European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg zusammen. Sie wollen entschlüsseln, welche Gene oder Genkombinationen für die Entwicklung und Funktion eines Gewebes nötig sind und wie sich dieses Repertoire von Zelle zu Zelle, aber auch unter verschiedenen Umweltbedingungen verändert. Dazu werden die Forscher zwei der wichtigsten Modellsysteme in den Lebenswissenschaften, die Wurzel der Ackerschmalwand Arabidopsis und den Darm der Fruchtfliege Drosophila, untersuchen. Mithilfe der Genschere CRISPR/Cas9 wollen sie Gene gezielt und zeitlich kontrolliert ausschalten und die daraus resultierenden Defekte untersuchen. Für das Projekt stehen Fördermittel in Höhe von rund 10,6 Millionen Euro zur Verfügung.
Quelle: Uni Heidelberg

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News · Forschungsorte

Moos-Sammlung von Carl Bosch wird digitalisiert

Mit Mitteln der Klaus Tschira Stiftung wird das Moos-Herbar von Nobelpreisträger Carl Bosch digitalisiert. Bosch war nicht nur ein begabter Chemiker, sondern auch leidenschaftlicher Hobby-Botaniker, -Geologe und -Zoologe. Der größte Teil seiner Sammlungen aus diesen Gebieten sind heute im Besitz des Senckenberg in Frankfurt. Seine Sammlung von Moosen umfasst viele Belege bedeutender Sammler des 19. und 20. Jahrhunderts.  Nun soll die wissenschaftliche Erschließung und Digitalisierung dieser einzigartigen Sammlung beschleunigt werden. Die historischen Moosbelege, wichtige Zeugen langfristiger Umweltveränderungen, werden dadurch auch online verfügbar sein, meldet das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseen.
Quelle: Senckenberg

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News · Förderung · Köpfe und Karrieren

Neues Konsortium für interne Kommunikation bei Pflanzen

Dr. habil. Friedrich Kragler. Foto: MPI-MP, Lox und Bergmann

Forschende des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm, der Universität Hamburg und des John Innes Centre in Großbritannien erhalten einen sogenannten Synergy Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC), und werden gemeinsam mehr als 6 Millionen Euro für ihre Forschung erhalten. In ihrem Projekt mit dem Titel Plant Mobile RNAs: Function, Transport and Features, kurz PLAMORF, untersucht das Konsortium den Langstreckentransort bestimmter Kommunikationsmoleküle in den Leitbündeln der Pflanzen. Die Projektteams mit jeweils zwei bis vier Wissenschaftler*innen wird von Dr. habil. Friedrich Kragler vom Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenphysiologie in Golm, Prof. Dr. Julia Kehr von der Universität Hamburg und Prof. Dr. Richard Morris vom John Innes Centre in Großbritannien geleitet. Das Konsortium ist eine der 27 Gruppen, die vom ERC eine der begehrten Förderungen im Rahmen des Forschungsgropgrammes Horizon 2020 ergattern konnte.
Quelle: MPI für Molekulare Pflanzenphysiologie

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News · Köpfe und Karrieren

Humboldt-Stipendiatin Harvey erforscht Waldökosysteme

Prof. Dr. Martin Wilmking und Dr. Jill Harvey. Foto: Magnus Schult, Uni Greifwald

Im September 2018 wurde die kanadische Wissenschaftlerin Dr. Jill Harvey mit dem Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden ausgezeichnet. Gastgeber ihres zweijährigen Aufenthaltes ist Prof. Dr. Martin Wilmking und seine Arbeitsgruppe „Landschaftsökologie und Ökosystemdynamik“. Jill Harvey kommt aus Victoria (Kanada) und forscht an der Universität Greifswald zur Resilienz von Waldökosystemen.
Quelle: Uni Greifswald

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