News · Köpfe und Karrieren

Sofja-Kovalevskaja-Preis für Evolutionsforscher

Mit einem Preisgeld von rund 1,6 Millionen Euro zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung den japanischen Evolutionsbiologen Dr. Kenji Fukushima aus. Er baut mit dem Geld eine neue Arbeitsgruppe an der Uni Würzburg auf. Fukushima ist Spezialist für die Evolution fleischfressender Pflanzen und gilt international als Forschertalent. Darum hat ihn die Alexander-von-Humboldt-Stiftung als neuen Träger ihres Sofja-Kovalevskaja-Preises 2018 ausgewählt. Insgesamt sechs Personen erhalten den Preis in diesem Jahr. Wie die Uni Würzburg meldet, wird er vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Feierlich überreicht werden die Auszeichnungen dann am 22. November 2018 in Berlin.
Uni Würzburg 

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News · Forschungsergebnis

Wie der Wald mit dem Hitzesommer zurechtkommt

Mit verschiedenen Massnahmen wie dem vorzeitigen Abwerfen der Blätter versuchen Bäume, sich vor extremer Trockenheit zu schützen. Bild: Dr. Urs Weber, Uni Basel, Departement Umweltwissenschaften

Zwischen April und August haben die Schweiz und große Teile Mitteleuropas die regenärmsten Sommermonate seit Messbeginn 1864 erlebt. Besonders der Wald scheint unter der Trockenheit zu leiden: Bereits im August haben die Bäume begonnen, sich braun zu verfärben. Eine Studie deutet nun darauf hin, dass die heimischen Bäume besser als erwartet mit der Trockenheit umgehen können. Das haben Forschende der Universität Basel um Prof. Dr. Ansgar Kahmen auf Basis einer dreijährigen Studie in der Fachzeitschrift Journal of Ecology beschrieben. Eingeschlossen war darin auch das Jahr 2015, welches ebenfalls durch einen extrem heißen und trockenen Sommer gekennzeichnet war. Sie fanden keine Anzeichen dafür, dass der lang anhaltende Porenschluss zu einer Reduktion der Zuckerspeicher im Baum führen würde. Die Forschenden schließen daraus, dass die Bäume durch effizienten Porenschluss und durch ausreichende Zuckerreserven physiologisch erstaunlich gut gerüstet sind, um extreme Trockenheitsereignisse wie den Sommer 2015 zu überleben. Erste Daten aus dem Hitzesommer 2018 bestätigen diese Ergebnisse. Doch für eine Entwarnung ist es noch zu früh.
Quelle: Uni Basel

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News · Projekt

Wiederherstellung von Auen entlang der Donau

Der Auenwald an der Donau zwischen Neuburg und Ingolstadt. Die Erfahrungen aus der Renaturierung dieses Gebietes wollen Wissenschaftler des Aueninstituts der KU auf das EU-Projekt übertragen. Foto: upd, Christian Klenk

In den vergangenen Jahrzehnten sind die Anrainerstaaten der Donau, die von der Quelle bis zur Mündung zehn europäische Länder durchfließt, von schweren Flutkatastrophen betroffen gewesen. Mit Beteiligung des Aueninstituts Neuburg der Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) untersucht in den kommenden zwei Jahren ein europäisches Forschungskonsortium von mehr als 20 Kooperationspartnern, wie sich das Risiko von Überschwemmungen durch eine Wiederherstellung von Auen entlang der Donau reduzieren lässt.
Quelle: KU

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News · Forschungsergebnis

Moleküle der Blätter als Marker für Mykorrhiza-Pilze

Stoffwechselprodukte (blau) aus den oberirdischen Teilen einer Pflanze verraten die erfolgreiche Symbiose mit Wurzelpilzen (pink). Grafik: Ming Wang, MPI für chemische Ökologie in Jena

Bestimmte Stoffwechselprodukte in Blättern können nun als Marker für Wurzelpilze genutzt werden. Das ermöglicht es nun, Pflanzenwurzeln in großer Zahl auf die in ihnen lebenden Mykorrhiza-Pilze zu testen, ohne sie zu zerstören. Bislang mussten Pflanzen dazu auszugraben und ihre Zellen entweder einer molekularen oder mikroskopischen Analyse unterzogen werden. Die neuen Marker und Methoden für die Erkennung auf Mykorrhiza-Besiedlung der Wurzeln haben Forschende um Ian Baldwin vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena gemeinsam mit KollegInnen des Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) und der britischen University of Cambridge nun im Fachjournal eLife beschrieben. Dies könnte die Züchtung effizienterer und stressresistenterer Sorten für eine nachhaltigere Landwirtschaft erheblich erleichtern.
Quelle: MPI f Chemische Ökologie in Jena

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News · Forschungsergebnis

Biologische Globalisierung bedroht entlegene Inseln

Blick auf die malerischen Rainbow Falls nahe der Stadt Hilo auf Big Island/Hawaii. Alle Pflanzen in unmittelbarer Umgebung sind nicht-heimisch. Foto und ©: Holger Kreft

Je weiter eine Insel vom Festland entfernt ist, desto weniger heimische Pflanzen- und Tierarten, aber desto mehr vom Menschen eingeschleppte Arten – sogenannte Neobiota – beherbergt sie. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommt ein internationales Forschungsteam um Dietmar Moser, Bernd Lenzner und Franz Essl vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien in der Fachzeitschrift PNAS. Dazu hatten sie die Anzahl an heimischen und nicht-heimischen Säugetieren, Vögeln, Reptilien, Ameisen und Pflanzen auf 257 tropischen und subtropischen Inseln mit einer Reihe mutmaßlicher Einflussfaktoren verglichen. Die Folgen dieses Sachverhalts für die globale Biodiversität könnten gravierend sein.
Quelle: Uni Wien

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News · Forschungsergebnis

Auch Evolutionsgeschichte der Pflanzen beeinflußt Biomasseproduktion

Untersuchtes Grasland. Foto: Prof. Dr. Holger Kreft, Uni Göttingen

Wie viel Biomasse auf Grasland entsteht, ist für das Ökosystem und das Klima von entscheidender Bedeutung. Neben dem Artenreichtum spielt auch die Evolutionsgeschichte der Pflanzen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die jährlichen Schwankungen der Biomasseproduktion vorauszusagen. Das hat ein internationales Forschungsteam herausgefunden für das die Forscherinnen und Forscher die Ergebnisse von 39 Grasland-Experimenten auswerteten. „Auf Grasland mit hohem Artenreichtum und hoher evolutionsgeschichtlicher Vielfalt war die Biomasseproduktion stabiler", sagt Dr. Dylan Craven von der Abteilung Biodiversität, Makroökologie und Biogeographie der Universität Göttingen, Erstautor der Studie. Die Forschenden waren von diesen Ergebnissen überrascht, weil sie erwartet hatten, dass Gemeinschaften, deren Pflanzen vielfältige Wachstumsraten haben, eine stabilere Biomasseproduktion haben würden. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution erschienen.
Quelle: Uni Göttingen

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