News · Forschungsergebnis

Dünenökosysteme modellieren und Invasoren managen

Die in Australien heimische Acacia longifolia ist eine Akazienart, die in Portugal zunächst zur Befestigung von Dünen sowie als Zierpflanze kultiviert wurde und sich jetzt in vielen Ökosystemen weltweit unkontrolliert ausbreitet. Foto: Christine Hellmann

Am Beispiel einer Akazie zeigen Forschende in der aktuellen Ausgabe im Fachmagazin Scientific Reports, dass sich der Standort des eingebürgerten Busches auf die Interaktion mit anderen Arten auswirkt. Das Forscherinnenteam um die Ökologinnen Prof. Dr. Christiane Werner und Christine Hellmann der Uni Freiburg stellt in Zusammenarbeit mit Forschenden der Universitäten Münster und Hamburg einen neuen Ansatz vor, um zu bestimmen, inwieweit das räumliche Umfeld die Interaktion der Akazien mit anderen Pflanzen beeinflusst. Dazu entwickelten sie ein Konzept, in dem Hintergrundinformationen wie der Bodentyp, das Nährstoffangebot, Lichteinstrahlung, Wind und Bodenfeuchte mit einbezogen werden können. Solche Modelle könnten dabei helfen, das Zusammenspiel von Akazien und anderen Pflanzen besser zu verstehen und Maßnahmen zur Bekämpfung der Akazie besser zu planen. Nicht nur in Portugal.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Fix Me Another Marguerite!

Unter dem Titel Fix Me Another Marguerite, einem Wortspiel aus den untersuchten Margeriten und dem taxonomischen Definieren einzelner Arten, stellen Forschende nun eine Methode zum Festlegen von Artgrenzen vor. Foto: A. Ueckert

Forschende haben ein auf molekulargenetischen Sequenz- und Fingerprint-Daten basierendes statistisches Verfahren am Beispiel von Wiesenmargeriten entwickelt, das die Charakterisierung von Pflanzenarten erleichtert. Von den Margeriten der Gattung Leucanthemum existieren neben den vier heimischen Arten noch weitere 38 Arten im südlichen Europa, insbesondere auf der Iberischen, der Apennin- und der Balkanhalbinsel. Vielfach geht in dieser Pflanzengruppe die Entstehung einer neuen Art mit der Verdopplung des Chromosomensatzes einher; insbesondere dann, wenn sich vorher zwei Arten mit niedriger Chromosomenzahl miteinander gekreuzt haben. Dann fällt eine objektive taxonomische Bewertung von Artgrenzen besonders schwer. Die Forschenden Florian Wagner, Sabine Härtl und Prof. Dr. Christoph Oberprieler von der Universität Regensburg, die mit ihrem Kollegen Dr. Robert Vogt von der Freien Universität Berlin zusammenarbeiteten, wünschen sich nun eine Überprüfung und Anwendung der neuen Methode in anderen Gruppen der Blütenpflanzen, in denen Hybridisierung ein verbreitetes Phänomen ist.
Quelle: Uni Regensburg

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News · Forschungsergebnis

Zirkuläre RNA (CircRNA) reguliert Trockenstress in Weizen

Erst seit kurzem sind sie kleinen, runden Ribonukleinsäuren bekannt und vermutlich wichtig für den pflanzlichen Stoffwechsel: Zirkuläre RNAs wirken wie kleine Schwämme, die andere regulatorische RNAs einfach "aufsaugen". Eine aktuelle Studie im Fachjournal Frontiers in Plant Science zeigt, dass die kleinen Ringe auch an der Reaktion auf Trockenstress bei Weizen beteiligt sind, berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Politik

HRK-Präsident zur Urheberrechtsreform: Kompromisslos für Digitalisierung

„Wenn die Abgeordneten die Digitalisierung in Deutschland ernsthaft voranbringen und die deutsche Wissenschaft fördern wollen, dürfen sie die roten Linien der Hochschulen nicht überschreiten“, so der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler angesichts der für die kommende Woche geplanten Verabschiedung des Urheberrechts-Wissensgesellschafts-Gesetzes. „Ich bitte sie noch einmal nachdrücklich, das Gesetz in der von der Regierung eingebrachten Fassung zu verabschieden.“ Für die Hochschulen gebe es bei dem Gesetzentwurf zwei rote Linien, sagte Hippler.
Quelle: HRK

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News · Politik

Türkische Regierung streicht Evolution aus dem Lehrplan

Angeblich sei das Thema zu kontrovers und zu kompliziert, berichtet das Wochenmagazin der Spiegel. Nach Recherchen des Magazins hat das türkische Bildungsministerium vor, die Evolutionslehre aus dem Stundenplan der Schulen zu streichen. Und das bereits in der kommenden Woche.
Quelle: Der Spiegel

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News · Veranstaltung

Posttranslationale Änderung des Erbgutes am Aminoende

Die Konferenz N-term 2017 ist die erste international und interdisziplinär ausgelegte Fachtagung für posttranslationelle Modifikationen, die an oder durch den Aminoterminus von Proteinen stattfinden bzw. vermittelt werden. 40 SprecherInnen aus den verschiedensten Disziplinen, von Pflanzen über Bakterien und Humankrankheiten bis zu biochemischen Methoden, haben zugesagt, Ihre neuesten Konzepte vorzustellen. Das Meeting (for the N-end rule research community), das vom 11. bis 13. September 2017 am Leibniz Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle an der Saale stattfinden wird, lädt rund 100 Teilnehmende ein. Über Anmeldungen der auch von der DBG geförderten Tagung freut sich der Co-Organisator Dr. Nico Dissemeyer bis zum 20. August 2017.
Details auf der Website

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News · Forschungsergebnis

Flora in Burkina Faso ist stark bedroht

Der Karitébaum (Vitellaria paradoxa) ist einer der Arten, deren Schutzstatus sich nach der neuen Studie verändert hat . Foto und © Senckenberg

Erstmals hat ein internationales Forscherteam die gesamten Farn- und Blütenpflanzen Burkina Fasos in einer großangelegten Studie erfasst. In den ergänzenden Modellierungen zur Verbreitung von über 1500 verschiedenen Arten kommen Senckenberg-Forschende um Prof. Dr. Georg Zizka gemeinsam mit einem internationalen Team aus Genf, Göteborg und Ouagadougou, zu dem Schluss, dass 22 Prozent der dortigen Flora stark bedroht oder gefährdet sind. In dem westafrikanischen Staat ist ein Großteil der Bevölkerung auf pflanzliche Produkte angewiesen. Die Studie ist kürzlich im Fachjournal Phytotaxa erschienen.
Quelle: Senckenberg

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News · Politik

Bundeskartellamt greift Beschwerde gegen Projekt DEAL nicht auf

Bereits Ende Mai hat das Bundeskartellamt entschieden, kein Verfahren gegen das Projekt DEAL einzuleiten. Damit greift die Behörde eine Beschwerde des Börsenvereins des deutschen Buchhandels nicht auf. Dieser hatte DEAL vorgeworfen, seine Marktmacht beim Bezug elektronischer Zeitschriften zu missbrauchen. „Die Entscheidung des Bundeskartellamts stärkt der Wissenschaft den Rücken“, erklärte Prof. Dr. Horst Hippler, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Verhandlungsführer des Projekts DEAL, und betonte, nun seien die Verlage am Zug. Im Rahmen des Projekts DEAL wollen die deutschen Wissenschaftsorganisationen bundesweite Lizenzverträge für elektronische Fachzeitschriften großer Wissenschaftsverlage erreichen.
Quelle: HRK

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News · Forschungsergebnis

Wie Pflanzen die Symbiose mit Pilzen kündigen

Viele Pflanzen tauschen mit arbuskulären Mykorrhizapilzen Nährstoffe gegen Kohlenstoffverbindungen. Gerät die Symbiose aus dem Gleichgewicht, ziehen die Pflanzen die Notbremse. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Transkriptionsfaktor MYB1, wie Forschende im Fachjournal Current Biology schildern. Das Portal Pflanzenforschung stellt die Studie vor.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Projekt

Interaktionen und Strategien zur Ressourcen-Verteilung in Bäumen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat PD Dr. Judy Simon, Leiterin der Arbeitsgruppe Plant Interactions Ecophysiology an der Universität Konstanz, das renommierte Heisenberg-Stipendium verliehen. Ab Mai dieses Jahres wird das Konstanzer Forschungsprojekt Woody Plants – Interactions and Resource Allocation Strategies mit Fördermitteln in Höhe von rund 500.000 Euro gefördert.
Quelle: Uni Konstanz

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News · Forschungsergebnis

BfN-Präsidentin fordert Kehrtwende in der Agrarpolitik

Agrarlandschaft. Foto: Ursula Stratmann

Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) stellt erstmals einen umfassenden Agrar-Report zur biologischen Vielfalt vor. Wie das BfN zeigt, hat sich die Situation der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft deutlich verschlechtert. „Diese Entwicklung muss für uns alle alarmierend sein“, erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. "Wir brauchen deshalb dringend eine Kehrtwende in der Agrarpolitik."
Quelle: BfN

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News · Forschungsergebnis

Spermazellen sind passive Ladung bei Blütenpflanzen

Zwei Spermazellen (grün; Zellkerne in rot) werden als passive Ladung mit Hilfe eines „Hakens“ (rechts) im Pollenschlauch transportiert. Foto und Copyright: PD Dr. Stefanie Sprunck

Inwieweit Spermazellen bei Blütenpflanzen die Pollenschläuche und damit ihre Reise zum Eiapparat selbst regulieren wird seit langem debattiert. Mit Hilfe einer neuen Mutante, bei der teilweise Pollenschläuche ohne Spermazellen gebildet werden, konnten Forschende der Universität Regensburg, am Lehrstuhl für Zellbiologie und Pflanzenbiochemie, der Peking Universität in Beijing (China) und der Rutgers Universität in New Jersey (USA) jetzt diese Diskussion beenden. Wie sie zeigten, stellen Spermazellen eine rein passive Ladung dar. Auch ohne Spermazell-Ladung keimen Pollenschläuche, dringen ins maternale Gewebe ein, werden vom Eiapparat angelockt und platzen, um ihre vermeintliche Ladung freizusetzen. Besondere Herausforderungen bei dieser Studie waren u. a. die Identifizierung einer geeigneten Mutante, daneben die Selektion von lebenden Pollenkörnern, die keine Spermazellen enthielten, sowie der Nachweis, dass es sich beim verbliebenen Kern im Pollenschlauch nicht um eine Vorläuferzelle von Spermazellen handelt. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal Nature Plants veröffentlicht.
Quelle: Uni Regensburg

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News · Forschungsergebnis

Gen-Schere CRISPR/Cas gegen Zitrus-Krebs

Zitrus-Krebs wird durch das Bakterium Xanthomonas axonopodis verursacht. Foto: USDA, Wikimedia-commons, gemeinfrei

Die derzeitigen Strategien zur Bekämpfung der Pflanzenkrankheit Zitrus-Krebs erfordern hohen Einsatz und wirken negativ auf Umwelt und Menschen. Doch auch damit ist der Erreger nicht völlig fernzuhalten. Mithilfe der Genschere CRISPR/Cas haben Forschende nun einen Weg gefunden, die Resistenz der Zitrusfrüchte zu erhöhen. Das Portal Pflanzenforschung stellt die Studie vor, die in der Fachzeitschrift Plant Biotechnology Journal publiziert wurde.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Förderung · Politik

Wunsch: Änderung der Tagungsfinanzierung durch die DFG

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hat sich auf Anregung seiner Fachgesellschaften, zu denen auch unsere Gesellschaft gehört, an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gewendet. Der Dachverband bittet die DFG, die Regelung zur Finanzierung wissenschaftlicher Jahrestagungen deutscher Fachgesellschaften zu überdenken. Denn internationale Tagungen profitieren von internationalen Vortragenden. Deren Finanzierung wird immer schwieriger, da die Richtlinien der DFG vorsehen, dass Jahrestagungen deutscher Fachgesellschaften nur in einem Abstand von zwei Jahren unterstützt werden können. Der VBIO regt daher an, beide Förderlinien zu erhalten, die „Zweijahresregelung“ für Jahrestagungen aber in eine „Einjahresregelung“ zu überführen.
Quelle: VBIO

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