News · Forschungsergebnis

Die Evolution von Blütenpflanzen

Ein Forscherteam hat die evolutionäre Geschichte der wichtigsten Gene rekonstruiert, die an der Entwicklung des Fruchtknotens beteiligt sind. Demnach nahm während der Evolution der Landpflanzen die Anzahl derjenigen Gene fast kontinuierlich zu, die an der Fruchtknotenentwicklung beteiligt sind – anders als erwartet. Denn ursprünglich war man davon ausgegangen, dass ein großer Teil dieser Entwicklungs-Kontrollgene zeitgleich mit dem Ursprung der Blütenpflanzen entstanden war. Ein kleiner Teil der Entwicklungsregulatoren, die den Öffnungsmechanismus von Früchten steuern, entstand erst sehr spät während der Blütenpflanzenevolution – und zwar durch Genduplikationen. Die Ergebnisse der zwei Studien über das komplexeste aller Pflanzenorgane im Zentrum von Blüten hat die Arbeitsgruppe Entwicklungsbiologie der Pflanzen von Prof. Dr. Annette Becker am Institut für Botanik der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) im Fachjournal Molecular Biology and Evolution publiziert.
Quelle: JLU

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News · Forschungsergebnis

Die Schutzschicht der Ur-Landpflanzen

Mit Moosen bewachsener Baumstamm. Ein internationales Forschungsteam hat den Reaktionsweg entschlüsselt, mit dem die kleinen Pflanzen ihre äußere Schutzschicht ausbilden. Foto: Ralf Reski.

Ein internationales Forschungsteam hat bei Moosen einen Mechanismus enthüllt, der für die Evolution von Ökosystemen auf dem Festland entscheidend war. Sie entschlüsselten den biochemischen Reaktionsweg, der beim Moos Physcomitrella patens für die Entwicklung der Kutikula verantwortlich ist. Im Fachjournal Nature Communications schildern die Biologinnen und Biologen, wie das Enzym CYP98 aus der Familie der Cytochrome P450 in Physcomitrella die Bildung der phenolhaltigen Kutikula beeinflusst, das in Samenpflanzen dagegen die Produktion von Lignin einleitet. Die Biologen folgern aus ihren Ergebnissen, dass die Entwicklung der Kutikula im gemeinsamen Vorfahren von Moosen und Samenpflanzen erstmals herausgebildet wurde: in den Ur-Landpflanzen, die das Wasser verließen, auf Steinen wuchsen und so die Grundlage für alle heutigen Ökosysteme schufen. Das Forscherteam leiteten Prof. Dr. Ralf Reski von der Universität Freiburg und Dr. Danièle Werck-Reichhart vom Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) Institut für Pflanzenmolekularbiologie (IBMP) in Strasbourg/Frankreich. Die Ergebnisse ermöglichen auch eine neue biotechnologische Strategie, Biopolymere in Pflanzen herzustellen – abseits der wissenschaftlich gut untersuchten Produktion von Lignin bei Bäumen.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Panamas geschützte Mangroven weichen Luxusherbergen

In der Nähe von Panama City wird der Mangrovenwald abgeholzt. Foto: Lotta Kluger, ZMT

Unter dem Titel „Panamas unzureichende Gesetze für Mangroven“ publizierten Forschende vom Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) eine alarmierende Studie im Fachjournal Science. Nach den Beobachtungen der Bremer fallen in der Bucht von Panama immer häufiger staatlich geschützte Mangrovenwälder den Baggern zum Opfer, etwa um Luxuswohngebiete und Golfplätze zu bauen. Im Golf von Panama zeichne sich die gleiche Entwicklung wie in Singapur ab, wo in weniger als 200 Jahren 90% des Mangrovenbestandes verschwanden, warnt eine ZMT-Wissenschaftlerin.
Quelle: ZMT

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News · Projekt

Wie aus Kohl und Rübe genetisch stabiler Raps wird

Rapsblüten. Foto: Rod Snowdon, Uni Gießen

Für eine Studie zur Wiederherstellung genomstabiler Rapsformen, Europas wichtigster Ölpflanze, sollen rund 300 synthetische Rapslinien aus extrem diversen Ausgangskreuzungen untersucht werden. Raps ist eine der jüngsten Pflanzenarten und zeichnet sich unter den Kulturpflanzen durch seine einzigartige Entstehungsgeschichte aus: Erst vor wenigen tausend Jahren ist die Ölpflanze aus einer zufälligen Artkreuzung entstanden. Doch die Rapszüchtung ist schwierig: Da die Spezies (Brassica napus) auf nur sehr wenige Ausgangskreuzungen zurückgeht, fehlt die nötige genetische Vielfalt für anhaltende züchterische Verbesserung. Dr. Annaliese Mason aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Rod Snowdon, Professur für Pflanzenzüchtung am Interdisziplinären Forschungszentrum für Biosystems und Umweltsicherung (IFZ) an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), untersucht daher nun Möglichkeiten, die genetische Vielfalt in Raps zu erhöhen. Ihr Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für drei Jahre mit insgesamt rund 563.000 Euro gefördert.
Quelle: Uni Gießen

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News · Forschungsergebnis

Regionale Lebensmittel: Könnte Berlin sich selbst versorgen?

Hochbeete inmitten von Brachflächen, Gemeinschaftsgärten und blühende Verkehrsinseln – schon seit Jahren wird in Städten immer mehr ausgesät und angebaut. Aber könnte sich eine Großstadt wie Berlin mit den Flächen des Umlandes tatsächlich auch versorgen? Zu guten Teilen, meinen Forschende der Agrarwissenschaften in einer aktuellen Studie, die im Fachjournal Ernährungs-Umschau publiziert wurde und vom Portal Pflanzenforschung vorgestellt wird.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Veranstaltung

Workshop Blühkontrolle

Das DFG-Schwerpunktprogramm "1530: Flowering Time Control – from Natural Variation to Crop improvement" organisiert einen zweitägigen, internationalen Workshop über "Genome Engineering" und "Epigenetic Variation of Flowering Time Genes". Dazu lädt es alle Interessierten am 22. und 23. Juni 2017 an das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenzüchtung (IPK) nach Gatersleben. Der Workshop ist frei von Anmeldegebühren.
Details im Circular (pdf)

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News

Wie Pflanzen auf Klimaerwärmung reagieren

Der Pflanzenökologe Thomas Hickler erzählt im Interview im Laborjournal, wie sich der Klimawandel auf die Vegetationszonen der Erde auswirkt. Dass sich das Klima erwärmt, sei unstrittig. Und höchstwahrscheinlich ist der Mensch dafür verantwortlich. Durch den Wandel verschieben sich die Verbreitungsgebiete, sodass etwa die Savanne verbuscht, was schon heute zu beobachten ist.
Quelle: Laborjournal

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News · Köpfe und Karrieren

PostDoc-Programm Wissenschaft mit Kind gestartet

Die Pflanzenwissenschaftlerin Dr. Cornelia Klose ist eine der fünf Forscherinnen mit einem oder mehreren Kindern, die auf dem Weg zur Professur vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg und der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im „Brigitte-Schlieben-Lange-Programm“ unterstützt werden. Klose will untersuchen wie spezifische Mechanismen in der Pflanzenzelle die physiologische Aktivität der Phytochrome regulieren, ohne die photochemische Eigenschaften dieser Fotorezeptoren zu verändern. Ziel ist es zu verstehen, wie Pflanzen die Wirksamkeit ihrer Phytochrome beeinflussen können, um ihre Entwicklung flexibel an Veränderungen ihrer Umweltbedingungen anzupassen.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Köpfe und Karrieren

Kurt von Rümker-Preis verliehen

Prof. Dr. Andreas Graner (Präsident der GPZ und Direktor des IPK) übergibt Rümker-Preisträger Dr. Kai Peter Voss-Fels die Siegerurkunde. Foto: Lynne Main, IPK-Gatersleben

Auf den 5. Quedlinburger Pflanzenzüchtungstagen setzte sich Dr. Kai Peter Voss-Fels gegen neun weitere Kandidatinnen und Kandidaten im Vortragswettbewerb der Nachwuchsforscher durch mit seinem Vortrag zur molekularen Analyse agronomischer Merkmale beim Brotweizen. Voss-Fels hat im Rahmen seiner Dissertation Chromosomenbereiche identifiziert, welche in den vergangenen Jahrzehnten im besonderen Maße durch die Pflanzenzüchtung selektiert wurden. Diesen Chromosomenbereichen konnte er wichtige agronomische Merkmale zuordnen: Die von ihm erzielten Ergebnisse stellen eine wichtige Grundlage für die weitere züchterische Verbesserung des Brotweizens dar - insbesondere im Hinblick auf die Anpassung der Pflanze an den Klimawandel. Zur Konferenz trafen sich 130 Wissenschaftlerinnen und Pflanzenzüchter in Gatersleben auf Einladung des Leibniz Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK), des Julius Kühn-Instituts (JKI) und der Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ). Das meldet das JKI beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: JKI beim idw

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News · Politik

USA: Lebensmittelkonzerne meiden Gentechnik-Rüben

Die Zuckerrüben-Anbauer in den USA geraten zunehmend unter Druck, berichtet das Portal Transgen. Immer mehr große Lebensmittelunternehmen wollen für ihre Produkte keinen Zucker mehr aus gentechnisch veränderten Zuckerrüben. Sie reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach „nicht-GVO“-Produkten. Da nahezu alle der in den USA angebauten Zuckerrüben gentechnisch verändert sind, steigt die Nachfrage nach Zuckerrohr.
Quelle. Transgen

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