News · Forschungsergebnis

Fleischfressende Pflanze lockt Fledermäuse mit Echoreflektoren

Das Bild zeigt eine Hardwicke-Wollfledermaus beim Anflug an ihr Tagesquartier: eine Kanne der fleischfressenden Pflanze Nepenthes hemsleyana. Foto: Ch'ien C. Lee, Uni Greifswald

Die auf Borneo vorkommende Kannenpflanzenart Nepenthes hemsleyana lockt Fledermäuse mit einem Echo-Reflektor an. Das hat ein internationales Wissenschaftlerteam der Universitäten Greifswald, Brunei Darussalam und Erlangen-Nürnberg herausgefunden. Die Kannenpflanzen sind allerdings nicht etwa auf der Jagd nach Fledermäusen, vielmehr sind sie hinter deren Kot her. Da die Kannenpflanzen auf sehr nährstoffarmen Böden wachsen, brauchen sie zusätzlichen Dünger. Der Kot der Fledermäuse liefert ihnen die lebenswichtigen Nährstoffe. Als Gegenleistung bieten sie den Fledermäusen in ihren Kannen einen perfekten Schlafplatz an. Das schildern die Forschenden im Fachjournal Current Biology.
Quelle: Uni Greifswald

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News · Forschungsergebnis

Nanostrukturen für den effizienten Transport von Lichtenergie

Energietransfer durch eine einzelne supramolekulare Nanofaser. Grafik: Andreas T. Haedler

Technische Fortschritte für die Umwandlung von Lichtenergie in Strom hängen wesentlich davon ab, dass es gelingt, die durch Licht erzeugte Energie bei nur minimalen Verlusten zu transportieren. Forschende der Universität Bayreuth und der FAU Erlangen-Nürnberg berichten jetzt im Forschungsmagazin Nature über Nanofasern, die bei Raumtemperatur einen zielgerichteten Energietransport erstmals über mehrere Mikrometer ermöglichen. Das Forschungsgebiet des „Light Harvesting“ („Lichternte“), auf das sich Dr. Richard Hildner spezialisiert hat, will die Transportprozesse in der pflanzlichen Photosynthese möglichst genau verstehen, um die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die Energieerzeugung aus Sonnenlicht zu nutzen. "Die von uns synthetisierten supramolekularen Nanostrukturen können uns möglicherweise weiteren Aufschluss darüber geben, wie der Photosynthese-Apparat in Pflanzen oder auch in Bakterien funktioniert. Außerdem wollen wir in den nächsten Monaten prüfen, inwieweit sich diese Strukturen beispielsweise als Komponenten für neuartige Architekturen von Solarzellen und optischen Bauelementen eignen", sagt Hildner.
Quelle: Uni Bayreuth

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News · Köpfe und Karrieren

Sanktionen gegen Pflanzenforscher Olivier Voinett

Die ETH Zürich und das CNRS (Centre National de la Recherche Scientifique) haben ihre Untersuchung zu den Publikationen des Pflanzenwissenschaftlers Olivier Voinett (vgl. Meldung vom 17.3.2015) abgeschlossen. Dem erfolgreichen Forscher waren Manipulationen von Abbildungen in wissenschaftlichen Studien vorgeworfenen worden. Diese haben sich nun bestätigt, berichtet das Fachmagazin Nature. Allerdings sanktionieren die beiden Untersuchungskommissionen das Verhalten Voinetts unterschiedlich: Während das CNRS von absichtlich manipulierten Abbildungen spricht, ihr Ansehen beschädigt sieht und Voinett zwei Jahre lang keinen Zutritt mehr zu seinem CNRS-Labor gestattet, stellt sich die ETH hinter den Pflanzenforscher. Er habe Rohdaten vorlegen können, die seine Ergebnisse bestätigt hätten. Zwar wird empfohlen, fünf Paper in namhaften Journals (PLoS Pathogens, Science, PNAS, EMBO J, Plant Cell) zurückzuziehen und drei weitere (EMBO J, Nature Genetics, Science) korrigieren zu lassen. Die Eidgenössische Hochschule sanktioniert das Vorgehen des Forschers aber lediglich mit der Verpflichtung, in Zukunft ein elektronisches Laborbuch zu führen und Voinetts Forschung von einer externen Fachperson überwachen zu lassen. Das Magazin LabTimes stellt die Ergebnisse zusammen und berichtet in seiner Online-Ausgabe über die Reaktionen der Forschungscommunity.

mehr bei Nature">Nature

mehr beim CNRS

mehr bei der ETH

ganzer Untersuchungsbericht der ETH (pdf)

der Fall Voinett bei LabTimes

News · Publikation

Wie man bessere Titel und Abstracts für Nature formuliert

Auch wenn der Titel und das Abstract eines Artikels, den man beim Fachjournal Nature einreicht, nicht darüber entscheiden, ob er akzeptiert oder abgelehnt wird, kann beides die Meinungsbildung des Editors beeinflussen. Daher hat die Nature Publishing Group einen Artikel ins Web gestellt, der listet, welche äußeren Formen die Aufmerksamkeit eines Editors erregen können.
Quelle: Nature

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News · Politik

Nicht überall erhalten Hiwis den Mindestlohn

Theoretisch sollen auch Hiwis einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro erhalten. Warum das in der Praxis oft anders aussieht, schildert die online-Ausgabe des Laborjournals. Auch zwischen den Bundesländern gebe es Unterschiede.
Quelle: Laborjournal

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News · Forschungsergebnis

Tabakpflanzen manipulieren Bestäuber und Fraßfeinde mit Blütenduft und Nektarangebot

Ein Weibchen des Tabakschwärmers Manduca sexta legt seine Eier auf den Blättern einer Tabakpflanze ab, nachdem es zuvor deren Blüten bestäubt hat. Foto: Danny Kessler, MPI f. Chem. Ökologie

Manche Bestäuber erweisen Blütenpflanzen einen Bärendienst, weil sie sie nicht nur bestäuben, sondern nach der Bestäubung ihre Eier ablegen. Daraus schlüpfen später gefräßige Raupen. In Feldversuchen haben Forschende des Max-Planck-Instituts (MPI) für chemische Ökologie in Jena nun gezeigt, dass wilde Tabakpflanzen Duftintensität und Nektargehalt variieren und damit einen hohen Fortpflanzungserfolg sicherstellen, während sie gleichzeitig ihre Fraßfeinde in Schach halten. Dies hatten die Wissenschaftler erstmals nachgewiesen, indem sie Duft- und Nektarproduktion in Blüten und ihre Auswirkungen auf Bestäuber und Pflanzenfresser gleichzeitig untersuchten. Sie publizierten ihre Ergebnisse im Fachjournal eLife.
Quelle: MPI f. Chem. Ökologie

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News · Forschungsergebnis

Neues Verfahren zur Produktion von Bio-Kerosin

Durch ein neues Produktionsverfahren kann künftig aus Abfällen und Resten der Zuckerrohr-Verarbeitung Bio-Kerosin hergestellt werden. Dieses kann technisch mit konventionellem, fossilem Kerosin mithalten und hat einen gewaltigen Vorteil: Es verursacht 80% weniger Treibhausgasemissionen. Über das Verfahren, aus den Nebenprodukten der Zuckergewinnung Bio-Kerosin herzustellen, berichtet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Politik

Bioökonomierat fordert Umdenken bei Bioenergiepolitik

Die deutsche Bioenergiepolitik benötigt eine neue strategische Ausrichtung, die internationale Herausforderungen berücksichtigt: Dies fordert der Bioökonomierat, ein Beratungsgremium der Bundesregierung, in einem heute veröffentlichten Papier. Zwar bringe Energie aus Biomasse einige Vorteile, weil sie sich – im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energien - gut speichern lässt. Sie kann aber nur begrenzt erweitert werden. Vor allem dürfe keine Konkurrenz zu Nahrungsmitteln geschaffen werden, betonte der Rat. Über die Empfehlungen berichtet das Portal Biotechnologie. Um die Tank-vs.-Teller-Problematik entscheiden zu können, hatte die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) bereits im Jahr 2009 mehr Forschung gefordert.

Quelle: Biotechnologie.de

direkt zum Papier des Bioökonomierates

zum Bericht der DBG (2009)

News · Politik

Rahmengesetz für Gentechnik-Anbauverbot passiert österreichischen Nationalrat

In Österreich bleibt das Anbauverbot genetisch veränderter (gv) Pflanzen erhalten und die Genehmigungshoheit weiterhin bei den Ländern. Grundlage dafür bildet ein "Gentechnik-Anbauverbots-Rahmengesetz", das der Nationalrat verabschiedete, meldet das Portal APA-OTS.
Quelle: APA-OTS

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News · Forschungsergebnis

Kryptogamen emittieren Treibhausgase

Flechten, Moose und Cyanobakterien nehmen große Mengen Kohlendioxid (Carbon) und teilweise auch Stickstoff (Nitrogen) aus der Atmosphäre auf und geben Lachgas (N2O) und geringe Mengen Methan (CH4) wieder ab. Foto: Dr. Karl-Heinz Kaupe, Grafik: MPI für Chemie

Flechten, Moose und Cyanobakterien geben Treibhausgase an die Atmosphäre ab: große Mengen an Lachgas (N2O) und geringe Mengen Methan (CH4). Wie neueste Untersuchungen ergaben, sind kryptogame Schichten, wie der flächige Bewuchs aus Flechten, Moosen, Cyanobakterien und anderen Mikroorganismen genannt wird, für vier bis neun Prozent des aus natürlichen Quellen stammenden Lachgases verantwortlich. Dies beschreiben Wissenschaftler der Universitäten Gießen und Heidelberg und des Max-Planck-Instituts (MPI) für Chemie im Fachjournal Global Change Biology über ihre umfangreichen Laboruntersuchungen. Da mit steigender Temperatur die Menge des emittierten Lachgases anstieg, gewinnt die Entdeckung der Gruppe mit Blick auf die globale Erwärmung an Bedeutung.
Quelle: MPI f. Chemie

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News · Forschungsergebnis

Genetische Grundlagen des Rosendufts

Moderne Rosensorten sind oft geruchlos. Bei der Züchtung und Selektion auf andere Merkmale, ist der Duft ins Hintertreffen geraten. Um das wieder zu ändern, muss die Bildung der Duftkomponenten besser verstanden werden. Forschende beschrieben nun im Fachmagazin Science, welcher Durchbruch ihnen dabei gelang: Sie haben das Gen identifiziert, welches den charakteristischen Duft der „Königin der Blumen“ bestimmt. Zudem entzifferten sie einen neuartigen Biosyntheseweg, meldet das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Veranstaltung

Über die Beziehungen zwischen Pflanze und Tier

Begleitheft zum "Beziehungspfad" des Botanischen Gartens Leipzig. Foto: T. Wagner, iDiv

Wenn das Flusspferd mit der Sinnpflanze: Der Botanische Garten der Universität Leipzig präsentiert einen neuen Informationspfad über die vielfältigen und ungewöhnlichen Beziehungen zwischen Pflanzen und Tieren. Zum „Beziehungspfad“, der am 8. Juli 2015 eröffnet wurde, gehört ein Heft mit hochwertigen Fotos und sorgfältig ausgewählten Informationen sowie ein Audioguide für Smartphones. „Sie brauchen wenig Vorkenntnisse, aber viel Neugier. Und etwas Zeit, dann sind Ihnen viele Aha-Erlebnisse sicher“, schreiben Christian Wirth vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und Dr. Martin Freiberg, wissenschaftlicher Leiter, im Vorwort des Beziehungspfad-Heftes. Der neue Pfad ist ab sofort täglich von 9 bis 20 Uhr begehbar.

Quelle: iDiv

direkt zur Broschüre (pdf)

News · Forschungsergebnis

Bei Eiablage bereit zur pflanzlichen Abwehr

Die wilde Tabakpflanzen (Nicotiana attenuata) bringt ihre Abwehrbereitschaft bereits bei der Eiablage von parasitierenden Nachtfaltern in Stellung. Die Abwehr fährt sie aber erst dann voll hoch, wenn die Raupen auch geschlüpft sind. Das berichten Berliner Forscherinnen im Fachmagazin The Plant Journal. Eine Pflanze, die allein auf die Eiablage und nicht auch auf das Schlüpfen reagieren würde, hätte unnütz Energie verschwendet, falls die Raupen zuvor schon gefressen worden wären. Wie die Pflanze bereits auf die Eiablage reagiert schildert das Portal Pflanzenforschung.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Köpfe und Karrieren

Advanced Grant für Potsdamer Pflanzenforscher Bock

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) hat die Liste der Spitzenforscher und der von ihnen vorgeschlagenen Projekte veröffentlicht, die mit einem „Advanced Grant“ gefördert werden. Der Pflanzenwissenschaftler Ralph Bock vom MPI für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm erhielt den Zuschlag für sein Projekt mit dem Titel: „Reshuffling genes and genomes: from experimental evolution to synthetic biology in plants“. Er will die 2,5 Mio. Euro Forschungsgelder dafür einsetzen, eine neue Generation von Nutzpflanzen zu entwickeln. Die vom ERC vergebenen „Advanced Grants“ richten sich ausschließlich an exzellente Forscher zur Verwirklichung besonders vielversprechender und wegweisender Forschungsprojekte.

Quelle: MPI f. Molekulare Pflanzenohysiologie

Liste aller vom ERC geförderten Projekte (pdf)

News · Forschungsergebnis

„Tundra-Studie“ zeigt Auswirkungen der Klimaerwärmung auf arktische Vegetation

Weidengebüsche in der Tundra vor dem Hardangerjökulen in Norwegen. Foto: Allan Buras

Wesentliche Veränderungen in der Vegetation der Arktis sind nicht nur ein Symptom des Klimawandels, sie beschleunigen sogar die Erderwärmung. Das ist das Ergebnis einer internationalen Studie in einem der wichtigsten Ökosysteme der Erde. Die sogenannte „Tundra-Studie“ wurde jetzt in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht. Die Untersuchungen wurden von einem internationalen Forscherteam, darunter auch Wissenschaftler der Universität Greifswald, an 37 Standorten in neun Ländern durchgeführt und von der University of Edinburgh (Großbritannien) koordiniert. Die Tundra-Studie gilt als eine der umfassendsten Arbeiten zu Veränderungen in der arktischen Tundra. Dazu analysierten die Forscher die Jahresringe in den Buschstämmchen, die überall in der Arktis von Sibirien, über Skandinavien bis nach Alaska gesammelt wurden. Die Ergebnisse des Forschungsprojektes werden helfen, Prognosemodelle zu verbessern, mit denen Veränderungen der Ökosysteme in der Tundra und deren Auswirkungen auf die weltweite Klimaerwärmung vorhergesagt werden können.
Quelle: Uni Greifswald

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