Anna Wurster (Universität Kassel)
Anna Wurster erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Universität Kassel im Jahr 2025 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft für die Arbeit:
Pilotstudie zur Ressourcennutzung von Wildbienen auf Grünlandflächen der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen mittels neuartiger Sammelmethoden und DNA-Metabarcoding
Die Pilotstudie zeigt erstmals, dass selbst an kleinen Wildbienenarten mittels einer minimal-invasiven Sammelmethode und Pollen-Metabarcoding Nahrungsnetzanalysen erfolgreich durchgeführt werden können und diese für Untersuchungen zur Biodiversität in Agrarlandschaften förderlich sind
Etwa die Hälfte aller Wildbienenarten in Deutschland sind stark gefährdet oder gar ausgestorben; insbesondere in Agrarökosystemen ist ein starker Rückgang der Wildbienendiversität zu verzeichnen, wobei die Spezialisierung vieler Arten auf bestimmte Nist- und Nahrungsangebote sie besonders anfällig für Veränderungen ihrer Umgebung macht. Um diesen Rückgang aufzuhalten ist ein Verständnis der Diversität und der Nahrungsspektren einzelner Wildbienenarten in Agrarökosystemen unerlässlich. Zu diesem Zweck wurden in der vorliegenden Masterarbeit das Wildbienenvorkommen und die jeweilige Ressourcennutzung einzelner Individuen auf zwei Grünlandflächen der hessischen Staatsdomäne Frankenhausen (Hessen/Deutschland), mittels einer minimal-invasiven Sammelmethode sowie Pollen-Metabarcoding und unter Einbeziehung von verschiedenen Begehungsstrategien und Sammelzeiten, untersucht. Es konnten an insgesamt 40 verschiedenen Wildbienenarten über 100 verschiedene Pflanzenspuren nachgewiesen und identifiziert werden und es wurden Nahrungsnetze für einzelne Individuen erstellt. Es konnten Unterschiede sowohl in der Abundanz der Tiere als auch in ihrer jeweiligen Ressourcennutzung in Abhängigkeit zur gewählten Begehungsstrategie und Tageszeit festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigen deutlich auf, dass unterschiedliche Sammelstrategien durchaus Einfluss auf die erzielten Ergebnisse haben und ermöglichen es damit, Empfehlungen für optimierte Folgeuntersuchungen auszusprechen, mit denen Aufnahmen der Wildbienendiversität zukünftig noch effizienter angewandt werden können.
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Anna Wurtster fertigte die Arbeit am Institut für Biologie im Fachgebiet Botanik in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Birgit Gemeinholzer an.