Pflanzen mit RNA-Interferenz vor Kartoffelkäfern schützen
Jede Larve eines Kartoffelkäfers frisst im Durchschnitt 40 bis 50 cm2 Blätter. Ein Befall kann zu Ernteverlusten von bis zu 50 % führen, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird. Foto und ©: Sher Afzal Khan, MPI für chemische Ökologie
Kartoffelkäfer sind weltweit gefürchtete Insekten, die in der Landwirtschaft große Schäden anrichten. Da sie in den meisten Anbaugebieten keine natürlichen Feinde haben, werden sie meistens mit Pestiziden bekämpft. Allerdings haben die Insekten mittlerweile Resistenzen gegen nahezu alle Wirkstoffe entwickelt. Forschende der Max-Planck-Institute für Molekulare Pflanzenphysiologie in Potsdam-Golm und chemische Ökologie in Jena konnten nun zeigen, dass Kartoffelpflanzen durch RNA-Interferenz (RNAi) vor den Käfern geschützt werden können. Dazu veränderten sie die Pflanzen so, dass diese doppelsträngige RNA-Moleküle (dsRNAs) in ihren Chloroplasten herstellen, die gegen Gene des Kartoffelkäfers gerichtet sind, wie sie in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins Science berichten.
Quelle: MPI f. Pflanzenphysiologie
s. a. Artikel Molekulare "Präzisionswaffe gegen den Kartoffelkäfer" bei Biotechnologie.de