Articles for category Politik


DBG · Politics

Statement: DBG to EU proposal for NGTs

Die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission vom 5. Juli 2023 zur Regulierung der Nutzung von mit neuen genomischen Techniken (NGT) erzeugten Sorten, um das Gentechnik-Recht an den aktuellen Wissensstand anzupassen. Es hat sich aus wissenschaftlicher Sicht als sinnvoll erwiesen, neue Pflanzensorten nach ihren Eigenschaften und nicht nach Art ihrer Erzeugung zu bewerten. Die DBG schätzt die Vorschläge der EU zur Kategorisierung und den einzelnen genetischen Änderungen im Folgenden ein und schlägt konkrete Präzisierungen vor.

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DBG · Politics

Stellungnahme: Lösungen für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft

Sorry, in German only

Das „Trilemma der Landnutzung“ im Spannungsfeld zwischen Ernährungssicherung, Klimawandel und Erhalt der Biodiversität veranschaulicht der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen (WBGU) in seinem aktuellen Gutachten. Unter dem Titel „Landwende im Anthropozän: Von der Konkurrenz zur Integration“ liefert das WBGU-Gutachten mehrere passende Lösungsvorschläge. Dass im Gutachten das Potential und die sowohl wissenschaftlich wie politisch anerkannten Lösungsmöglichkeiten der Pflanzenforschung inklusive der neuen Züchtungsmethoden jedoch kaum vorkommen, bedauern mehrere wissenschaftliche Gesellschaften und Vereine in ihrem Brief an die Ministerinnen Svenja Schulze (BMU) und Anja Karliczek (BMBF). Die Pflanzenwissenschaft kann die Grundlagen für neue Anwendungen bereitstellen und darf daher in den Lösungsvorschlägen nicht fehlen. Neben den im Bericht des WBGU erwähnten Maßnahmen bieten die züchterische Nutzung von genetischen Ressourcen und neue Züchtungstechniken wie die Genomeditierung zügig umzusetzende Lösungen für eine produktive, ressourcensparende sowie nachhaltige Landwirtschaft, um auf die derzeit wichtigsten Herausforderungen reagieren zu können. Die Deutsche Botanische Gesellschaft (DBG), die Gesellschaft für Pflanzenzüchtung (GPZ), die Deutsche Gesellschaft für Pflanzenernährung (DGP), der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO), das Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Universität Göttingen sowie das Öko-Progressive Netzwerk e.V. appellieren daher an die Ministerinnen, die Potentiale der Pflanzenforschung und -züchtung für eine nachhaltige Landwirtschaft zu nutzen. Sie alle bieten ihre fachliche Expertise als unabhängige Expertinnen und Experten für Pflanzenwissenschaften, Pflanzengenetik, Pflanzenzüchtung, Agrarökonomie und Agrarökologie an.

zum gemeinsamen Brief an die Ministerinnen (pdf)

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Statement: Keine Nachweismethode für genomeditierte Nutzpflanzen

Sorry, in German only (translates: no method to detect genome editing in crops)

Die gentechnische Methode, mit der ein genetisch veränderter Raps erzeugt wurde, lässt sich nicht mit einer quantitativen Polymerasekettenreaktion (qPCR) nachweisen. Dies kann nicht so nicht funktionieren, wie es ein kürzlich in der Zeitschrift Foods erschienener Artikel nahelegt1). Die im Foods-Artikel beschriebene Methode eignet sich lediglich für den Nachweis und die Quantifizierung einer spezifischen Punktmutation im Gen AHAS1C. Diese Mutation ist in der von der Firma Cibus entwickelten Raps-Sorte Falco enthalten, die resistent gegen Sulfonylharnstoff- und Imidazolinon-Herbizide ist. Die Methode weist also lediglich ein spezielles DNA-Muster in dieser Raps-Pflanze nach.

Die in der Zeitschrift erwähnte Methode eignet sich jedoch nicht, die Ursache der Punktmutation festzustellen, also ob sie durch die modernen Methoden der Genomeditierung entstand oder durch ungerichtete, zufällige Mutagenese etwa nach radioaktiver Bestrahlung. Somit steht auch keine Methode zur Verfügung, mit Genscheren erzeugte Nutzpflanzen durch eine quantitative Polymerasekettenreaktion (qPCR) nachzuweisen.

Es ist zudem keineswegs sicher, dass die untersuchten Rapslinien tatsächlich durch Genomeditierung mit Hilfe der Oligonukleotid-vermittelten Mutagenese (ODM) erzeugt wurden. Im Gegenteil ist vielmehr davon auszugehen, dass die Punktmutation in dem oben genannten Gen der Elternlinie BnALS-57 nicht durch ODM, sondern spontan während der Gewebekultur entstanden ist (somaklonale Variation), wie eine Studie nahelegt2).
 
Diese Methode ist somit ungeeignet, durch Genomeditierung erzeugtes Saatgut (im Sinne der EU Direktive 2001/18/EC) von nicht reguliertem Saatgut (also in der EU-Direktive ausgenommenen Verfahren wie Strahlungs- oder chemische Mutagenese) zu unterscheiden.

Eine Nachweismethode für die genetischen Veränderungen von Pflanzen, die mit den neuen Verfahren der Genom-Editerung entstanden sind, wäre die Voraussetzung um die oben erwähnte, vom EuGH erlassene Richtlinie umsetzen zu können. Demnach müssen die neuen Methoden wie die frühere Gentechnik reguliert werden, in der jedoch oft fremde Gene eingebracht wurden, die sich einfach nachweisen lassen.

Auch wenn der Foods-Artikel dies nahelegt, ist es weiterhin nicht möglich mit Genomeditierung erzeugte Nutzpflanzen von in der Natur zufällig mutierten oder durch radioaktive bzw. chemische Mutagenese entstandenen Pflanzen zu unterscheiden.   

Die DBG appelliert daher weiterhin an das Europäische Parlament und die Europäische Kommission, die bestehende europäische Richtlinie für die Präzisionszüchtung für Pflanzen, zu überarbeiten und wissenschaftliche Erkenntnisse über die Genomeditierung zu berücksichtigen.

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Prof. Dr. Andreas P.M. Weber (Biochemie der Pflanzen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf),
Sprecher des Exzellenz-Clusters für Pflanzenforschung CEPLAS und
Präsident unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG)


1) Chhalliyil et al. (2020): A Real-Time Quantitative PCR Method Specific for Detection and Quantification of the First Commercialized Genome-Edited Plant. Foods, 9, 1245

2) Novel Food Information - Cibus Canola Event 5715 (Imidazolinone and Sulfonylurea Herbicide Tolerant). https://www.canada.ca/en/health-canada/services/food-nutrition/genetically-modified-foods-other-novel-foods/approved-products/novel-food-information-cibus-canola-event-5715-imidazolinone-sulfonylurea-herbicide-tolerant.html). Kanadisches Gesundheitsministerium, abgerufen am 9.9.2020

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Open Statement on the Regulation of Genome Edited Plants and Crops

The EU and New Zealand differ from most other countries and their regulations for precision breeding techniques (see Schmidt, Belisle, Frommer (2020), EMBO Rep 2020, e50680, https://doi.org/10.15252/embr.202050680)

132 European research institutes and science associations – with DBG being one of them - strongly recommend to the European Council, European Parliament and the European Commission to revise the existing directive for precision breeding, also known as genome editing. This is not only important for recovery from the COVID-19 crisis but also since genome-editing offers many solutions for a fast, relatively simple and much more directed way to create resilience to climate change compared to previous breeding techniques. Moreover the breeding of plants that are less dependent on fertilizers and pesticides is more efficient. Use of these methods preserves natural resources of our planet and supports to achieve the Sustainable Development Goals of the United Nations as well as the Green Deal of the EU. The European Sustainable Agriculture through Genome Editing (EU-SAGE) Network, under which the institutions named above are unified, recommends the European Commission to endorse this message for the benefit and welfare of all EU citizens and to adapt the current regulations to use genome-editing for crop and plant breeding to recent scientific results. In its Open Statement the EU-SAGE network cites scientific studies that demonstrate the successful creation of genome-edited plants with resilience to climate change and resistance against pests and diseases and therefore higher yields and revenues. Other studies have proven to reduce the dependency on pesticides by improving resistance against diseases in rice, wine, wheat, and grapefruit. In addition precision breeding accelerates the introduction of healthy traits into vegetables and fruits, as studies have shown.

Read EU-SAGE's whole open statement (pdf)

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DBG · Politics

Basic research needs to be appreciated, extended and communicated

DBG promotes the positions of the German Life Sciences Association VBIO on basic research in the life sciences that need to be appreciated, extended and communicated.

Sorry, basic text in German only

Grundlagenforschung braucht mehr Wertschätzung, eine wirksame und längerfristige Finanzierung und die strukturelle Absicherung der dort Beschäftigten. Auch die Wissenschaftskommunikation muss ausgebaut werden, fordert der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO) in seinem Positionspapier. Diese Positionen teilt die DBG, die im Dachverband der Biolog*innen Mitglied ist, und das Papier gemeinsam mit weiteren 12 wissenschaftlichen Fachgesellschaften gezeichnet hat.

Quelle: VBIO

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DBG · Politics

For precision breeding and sustainable agriculture

The German Society for Plant Sciences (Deutsche Botanische Gesellschaft, DBG) and its Section Plant Physiology and Molecular Biology (SPPMB) jointly reach out to the newly elected European Parliament and the European Commission to adjust the old EU legislation on genetically modified organisms (GMO), issued in 2001, to current scientific knowledge and international stands. Together with 115 other scientific organisations and institutes, they suggest using the potential of precision breeding techniques like Genome Editing to enable sustainable agriculture and food production in the EU.

Read joint statement (pdf)

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DBG · Politics

Plant scientists support precision breeding

More than 85 European scientists and plant science organisations including our German Society for Plant Sciences (DBG) unite to ask the European Court of Justice (ECJ) for immediate review of EU legislation concerning new breeding technologies like #CRISPR. They want to safeguard precision breeding for sustainable agriculture. Read the open letter supported across Europe at the VIB-UGent Center for Plant Systems Biology. If you want to support this position you are welcome to add your name to the list of signatories.
Letter and option to support the position at VIB-UGent

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Actualia (engl.) · DBG · Politics

Statement der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) zum EuGH Urteil über Genom-Editierung

Viele Mitglieder der DBG sind enttäuscht vom Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zur Genom-Editierung bei Pflanzen und der Bewertung ihre Produkte als gentechnisch veränderte Organismen einzustufen. Viele Kommentare spiegeln die Besorgnis wider, dass diese Entscheidung andauernde und irreparable Nachteile für Forschung und Entwicklung der nötigen ertragreichen und Dürre-, Überschwemmungs- und Nährstoffmangel-toleranten Pflanzengenotypen in Europa nach sich zieht.

Tatsächlich muss die Diskussion darüber beschleunigt werden. Vor allem aber müssen jenseits der Judikative, die den gesetzlichen Rahmen lediglich auslegt und eine der möglichen Interpretationen gewählt hat, die beiden grundsätzlichen Adressaten wieder in den Blick genommen werden: die Öffentlichkeit und die Legislative.

In vielfach ausgewogener Weise wurden die Chancen der Genom-Editierung nach dem Urteil des EuGH in den Medien diskutiert. Dieses Momentum gilt es zu nutzen und auszubauen. Letztendlich müssen vorteilhafte Pflanzen im Feld überzeugen, die mit einer sehr geringen Anzahl an Sequenz-Editierungen die Erträge sichern oder die Nahrungsqualität erhöhen. In Anbetracht des besorgniserregend trockenen und heißen Sommers als Indikator des Klimawandels reift hoffentlich auch in der breiten Öffentlichkeit die Erkenntnis, dass alle sicheren Wege genutzt werden müssen, um unsere Nahrungssicherheit zu realisieren und nachhaltige Anbauweisen zu entwickeln.

Darüber hinaus ist die Legislative anzusprechen, um über gesetzgeberische Maßnahmen eine angemessene Regulierung gegebenenfalls innerhalb des Gentechnikgesetzes zu bewirken, das noch aus dem Jahr 2001 stammt. Der offene Brief von mehr als 60 wissenschaftlichen Institutionen und Forscherpersönlichkeiten an den EU-Kommissionspräsidenten Junker mit Anregungen zur Bewertung neuer Züchtungsmethoden ist eine solche Maßnahme. Die auch von der DBG gezeichneten Vorschläge ermöglichen es dem öffentlichen und privaten Forschungssektor in der EU, im Interesse von Verbrauchern, Züchtern, Landwirten, Wirtschaft und Umwelt, wieder an die Spitze der Innovationen in der Pflanzenzüchtung zu gelangen (siehe: offener Brief, pdf).

Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Namen der Technologien wie „Gentechnik“ und „Genom-Editierung“ vertrauensfördernd sind. Nur Transparenz und Vertrauen zwischen Politik, Gesellschaft und Wissenschaft wird die Basis schaffen, den optimalen Raum zur Entwicklung und Akzeptanz neuer Kulturpflanzen zu schaffen. Was wir brauchen sind kluge sowie sachgerechte Regulierungen und „geneditiert“ als Qualitätslabel.

DBG · Politics

DBG Endorses Manifesto for Higher EU-Funds for Research & Innovation in 2021-27

The German Society for Plant Sciences (DBG) endorses the Manifesto "More funds for Research and Innovation" from the European Union. It claims that the budgets for research and innovation in for 2021-27 must be raised substantially and more funds must be allocated for each one of the main chapters, namely Agriculture policy, Cohesion and Competitiveness. By defining in which areas the EU should invest more or less over the seven years, the MFF is an expression of political priorities as well as a budgetary planning tool. It is important that these areas gain more funds, since Horizon 2020, for its high ambition and targets, has been severely underfunded (as the mid-term report published in July 2017 clearly evidenced). This mustn’t be repeated. Since research and research-based innovation are the main drivers of EU competitiveness and growth and since science contributed to the wellbeing of all European citizens, investments in research and innovation are essential to relaunch Europe’s competitiveness. Therefore, the EU should provide more funds for research and innovation. Since the EU Council will decide this within the next months about research budgets, 1518 scientists, scientific societies and organisations as well as companies have already endorsed the Manifesto to date. Also the President of the DBG in the name of all DBG’s members.
More Information:

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DBG · Outreach · Politics

DBG endorses March for Science

"Science bridges cultures" is the slogan of five big German science organisations.

Our German Society for Plant Sciences (literally "German Botanical Society", Deutsche Botanische Gesellschaft, DBG) is a partner of the German initiative March for Science which will take place on April 14th 2018 in many places around the whole world. The March for Science champions robustly funded and publicly communicated science as a pillar of human freedom and prosperity. The people unite as a diverse, nonpartisan group to call for science that upholds the common good and for political leaders and policy makers to enact evidence based policies in the public interest. The event was also supported by DBG in the year before.

Further information

German Initiatives https://marchforscience.de/

Participating cities: https://sciencemarchger.wordpress.com/auch-in-deiner-stadt/

Joint endorsement of five big German science organisations: http://www.science-bridges-cultures.de/index.html

Supporting scientific organisations and scientists: https://sciencemarchger.wordpress.com/unterstuetzer/ 

Twitter: Marches in Germany: https://twitter.com/ScienceMarchGER 

Facebook: Marches in Germany: https://www.facebook.com/ScienceMarchGER 

USA und weltweit: https://www.marchforscience.com

Actualia (engl.) · Politics

DBG advocates plant science

The DBG signed an open letter addressed to the minister of agriculture, Christian Schmidt, in which it supports the aim to maintain research on genetically modified plants in the future together with other scientific organisations like the Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO). The DBG supports the public, effective, and independent research on genetically modified plants and organisms.
read German open letter to minister of agriculture, Christian Schmidt (pdf)

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DBG · Politics

Statement: Keine Nachweismethode für genomeditierte Nutzpflanzen

Sorry, in German only (translates: no method to detect genome editing in crops)

Die gentechnische Methode, mit der ein genetisch veränderter Raps erzeugt wurde, lässt sich nicht mit einer quantitativen Polymerasekettenreaktion (qPCR) nachweisen. Dies kann nicht so nicht funktionieren, wie es ein kürzlich in der Zeitschrift Foods erschienener Artikel nahelegt1). Die im Foods-Artikel beschriebene Methode eignet sich lediglich für den Nachweis und die Quantifizierung einer spezifischen Punktmutation im Gen AHAS1C. Diese Mutation ist in der von der Firma Cibus entwickelten Raps-Sorte Falco enthalten, die resistent gegen Sulfonylharnstoff- und Imidazolinon-Herbizide ist. Die Methode weist also lediglich ein spezielles DNA-Muster in dieser Raps-Pflanze nach.

Die in der Zeitschrift erwähnte Methode eignet sich jedoch nicht, die Ursache der Punktmutation festzustellen, also ob sie durch die modernen Methoden der Genomeditierung entstand oder durch ungerichtete, zufällige Mutagenese etwa nach radioaktiver Bestrahlung. Somit steht auch keine Methode zur Verfügung, mit Genscheren erzeugte Nutzpflanzen durch eine quantitative Polymerasekettenreaktion (qPCR) nachzuweisen.

Es ist zudem keineswegs sicher, dass die untersuchten Rapslinien tatsächlich durch Genomeditierung mit Hilfe der Oligonukleotid-vermittelten Mutagenese (ODM) erzeugt wurden. Im Gegenteil ist vielmehr davon auszugehen, dass die Punktmutation in dem oben genannten Gen der Elternlinie BnALS-57 nicht durch ODM, sondern spontan während der Gewebekultur entstanden ist (somaklonale Variation), wie eine Studie nahelegt2).
 
Diese Methode ist somit ungeeignet, durch Genomeditierung erzeugtes Saatgut (im Sinne der EU Direktive 2001/18/EC) von nicht reguliertem Saatgut (also in der EU-Direktive ausgenommenen Verfahren wie Strahlungs- oder chemische Mutagenese) zu unterscheiden.

Eine Nachweismethode für die genetischen Veränderungen von Pflanzen, die mit den neuen Verfahren der Genom-Editerung entstanden sind, wäre die Voraussetzung um die oben erwähnte, vom EuGH erlassene Richtlinie umsetzen zu können. Demnach müssen die neuen Methoden wie die frühere Gentechnik reguliert werden, in der jedoch oft fremde Gene eingebracht wurden, die sich einfach nachweisen lassen.

Auch wenn der Foods-Artikel dies nahelegt, ist es weiterhin nicht möglich mit Genomeditierung erzeugte Nutzpflanzen von in der Natur zufällig mutierten oder durch radioaktive bzw. chemische Mutagenese entstandenen Pflanzen zu unterscheiden.   

Die DBG appelliert daher weiterhin an das Europäische Parlament und die Europäische Kommission, die bestehende europäische Richtlinie für die Präzisionszüchtung für Pflanzen, zu überarbeiten und wissenschaftliche Erkenntnisse über die Genomeditierung zu berücksichtigen.

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Prof. Dr. Andreas P.M. Weber (Biochemie der Pflanzen, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf),
Sprecher des Exzellenz-Clusters für Pflanzenforschung CEPLAS und
Präsident unserer Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG)


1) Chhalliyil et al. (2020): A Real-Time Quantitative PCR Method Specific for Detection and Quantification of the First Commercialized Genome-Edited Plant. Foods, 9, 1245

2) Novel Food Information - Cibus Canola Event 5715 (Imidazolinone and Sulfonylurea Herbicide Tolerant). https://www.canada.ca/en/health-canada/services/food-nutrition/genetically-modified-foods-other-novel-foods/approved-products/novel-food-information-cibus-canola-event-5715-imidazolinone-sulfonylurea-herbicide-tolerant.html). Kanadisches Gesundheitsministerium, abgerufen am 9.9.2020