News-Timeline · Research Result

Landnutzung zwischen Biodiversität, Ernährung und Klimaschutz

Paludikultur im Wietingsmoor als Beispiel für multifunktionale Landnutzung: Im Moor vereint die Paludikultur die Produktion von Biomasse (Schilf, Rohrkolben) für Baustoffe und Torfersatz mit dem Erhalt der Torfböden. Foto und (c): Claudia Heindorf

Weltweit steht die Landnutzung im Zentrum zahlreicher Krisen unserer Zeit: Klimawandel, Biodiversitätsverlust, soziale Ungerechtigkeit und Ernährungsunsicherheit verbinden sich zu einer Polykrise, die durch nicht-nachhaltige Praktiken wie industrielle Landwirtschaft verschärft wird. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, müssen große Teile der Erdoberfläche mehrere Nutzungsansprüche gleichzeitig erfüllen – von Artenschutz über Lebensmittelerzeugung bis hin zu menschlicher Erholung. Hier setzen multifunktionale Landschaften an, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele verbinden. Forschende der Universitäten Göttingen und Kassel haben ausgewertet, wie solche Formen der Landnutzung den Naturschutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen unterstützen können. In einem Review-Artikel zeigen sie Wege auf, Landnutzung und Naturschutz mit integrativen Ansätzen neu zu gestalten. Der Artikel wurde in der Fachzeitschrift Nature Reviews Biodiversity veröffentlicht. 

Quelle: Uni Göttingen
News-Timeline · Event

Botanischer Garten Düsseldorf präsentiert Pyrophyten

Banksien wie hier Banksia oreophila wachsen im Kuppelgewächshaus und sind Pyrophyten: (v.l.): Blüten- und Fruchtstände; Fruchtstand mit sichtbaren Samenkapseln; erst durch Feuer – wie hier mit einem Gasbrenner ausgelöst – öffnen sich die Früchte; die Samen können dann aus den geöffneten Kapseln herausfallen und landen in fruchtbarer Erde. Fotos und (c): Arne Claussen, Lara Müller, HHU

Eine besondere Gruppe von Pflanzen, die „Pyrophyten“ sind nun im Botanischen Garten der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) zu sehen. Sie haben viele unterschiedliche Strategien entwickelt, um mit Feuern umgehen zu können, die in ihren Heimatregionen regelmäßig brennen. Ein Streifzug lohnt sich. Der Garten ist bis Ende Oktober noch täglich bis 18:00 Uhr geöffnet, von November bis Februar wochentags bis 16:00 Uhr.

Quelle: HHU
News-Timeline · Research Result

Genaktivität und Stoffwechselprodukte in derselben Zelle erfasst

Studienautorinnen und Autoren Moonyoung Kang, Lorenzo Caputi, Sarah O’Connor und Hai Anh Vu (v.l.n.r) im Labor. Foto und (c): Angela Overmeyer, MPI für chemische Ökologie

Ein Forschungsteam hat die Einzelzell-RNA-Sequenzierung (scRNA-seq) und die Einzelzell-Massenspektrometrie (scMS) erfolgreich an derselben Pflanzenzelle kombiniert. Dieser neue Ansatz ermöglicht es Forschenden, die Expression von Genen, die an der Produktion interessanter Naturstoffe beteiligt sind, auf zellulärer Ebene direkt mit deren Vorkommen und Häufigkeit in Zusammenhang zu bringen. Dies ist ein entscheidender Schritt, der die Aufklärung der Biosynthese komplexer pflanzlicher Naturstoffe erleichtern könnte. Mithilfe der kombinierten Methode können zudem spezialisierte Zelltypen in Pflanzen identifiziert werden, in denen therapeutisch relevante chemische Verbindungen produziert oder gespeichert werden. Dadurch verbessert sich unser Verständnis der Stoffwechselprozesse von Pflanzen grundlegend, was die nachhaltige Entwicklung pflanzlicher Arzneimittel beschleunigen könnte. Veröffentlicht hat das Forschungsteam des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena seine Ergebnisse im Fachmagazin PNAS

Quelle: MPI für chemische Ökologie
News-Timeline · Project

Wie entsteht Artenvielfalt im Wattenmeer?

Experimente führten die Forschenden unter anderem auf den künstlichen Inseln im Rückseitenwatt von Spiekeroog durch. Foto: Oliver Zielinski, Uni Oldenburg

Das Forschungsprojekt „DynaCom“ will das Verständnis der Artenvielfalt auf Inseln erweitern und geht nun in die finale Phase nach einer zehnjährigen Phase mit Experimenten und Beobachtungen im Wattenmeer. Nun folgt die große Datenauswertung. Forschende der Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg befassen sich insbesondere damit, wie ein Ökosystem gedeiht - und wie sich dieser Prozess verlässlich prognostizieren lässt. „DynaCom“ will das Verständnis der Artenvielfalt auf Inseln erweitern. Das 16-köpfige Team hat in den vergangenen zwei Förderphasen bereits erfasst, wie sich Tier- und Pflanzengemeinschaften in Landschaften entwickeln, die sich ständig verändern. Dabei fokussieren die Forschenden auf Inselökosysteme, weil hier die Prozesse von Ansiedlung und lokalen Interaktionen für viele Organismen des Nahrungsnetzes (von Mikroalgen bis Vögeln) untersucht werden können. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Anfang 2019 gestartete Forschungsprojekt für zwei weitere Jahre mit rund 1,2 Millionen Euro.

Quelle: Uni Oldenburg