News · Politik

DFG begrüßt EU-Übereinkunft zu neuen Züchtungstechniken

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) begrüßt die von der Europäischen Union bekannt gegebene vorläufige Vereinbarung zu einem neuen rechtlichen Rahmen für Pflanzen, die mit neuen Züchtungstechniken (New Genomic Techniques, NGT) hergestellt werden. Die Vereinbarung sieht vereinfachte Regeln für sogenannte NGT-1-Pflanzen vor, die auch durch konventionelle Züchtungsmethoden hätten entstehen können. Für sie entfallen die strengen Zulassungs- und Kennzeichnungspflichten, die für andere mit neuen Züchtungstechniken erzeugte Pflanzen (NGT-2) weiterhin gelten. „Diese Neubewertung von Pflanzen, die mit neuen Züchtungstechniken erzeugt werden, wird der Wissenschaft in Deutschland einen Schub verleihen“, sagt DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker. „Der in den Verhandlungen erzielte politische Durchbruch stärkt den Forschungsstandort Europa und eröffnet neue Wege für eine klimaresiliente und ressourcenschonende Landwirtschaft. Wichtig ist nun, dass die neuen Regelungen auch zügig im EU-Parlament und im EU-Rat bestätigt und in allen Mitgliedstaaten umgesetzt werden“, so Becker. 

Quelle: DFG
News · Forschungsergebnis

Waldnutzung in der Antike: Römische Expansion veränderte die Wälder nördlich der Alpen

In der Antike wurden die Wälder nördlich der Alpen intensiv von Menschen genutzt und umgestaltet, zeigt eine internationale Studie unter Leitung der Universität Freiburg. Die Ausdehnung des Römischen Reiches führte zur Abholzung alter Waldbestände und zu lokaler Übernutzung. Erst in der Spätantike kam es zu einer Wiederbewaldung. Für die in PNAS erschienene Studie analysierten die Forschenden über 20.000 Holzfunde aus der Antike in West- und Mitteleuropa, deren Alter sich durch absolute Datierung genau bestimmen ließ. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von der jüngeren Eisenzeit bis ins Frühmittelalter (300 v. Chr. bis 700 n. Chr.). Das ermöglichte es den Forschenden, vorrömische, römische und nachrömische Entwicklungen zu vergleichen.

Quelle: Uni Freiburg
News · Forschungsergebnis

Vielfältiges Leben in einem urzeitlichen See mit fossilen Pflanzen

Eine ungewöhnlich reiche Fossillagerstätte hat ein internationales Forschungsteam in der Atacama-Wüste im Norden Chiles entdeckt und beschrieben. Unter Leitung von Diego Volosky von der Friedrich-Schiller-Universität Jena untersucht die Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Chile, Deutschland und Argentinien eine Vielzahl von Fossilien, darunter Pflanzen, Insekten, Süßwasserkrebse, Weichtiere, Fische und Haie. “Solche vollständigen und vielfältigen Fossilgemeinschaften sind selten, insbesondere angesichts des Alters der Fossilien”, sagt Diego Volosky. Datiert werden die Funde auf die Trias, die erdgeschichtliche Periode vor etwa 252 bis 201 Millionen Jahren. Damals existierte der riesige Südkontinent Gondwana noch, der Südamerika, Afrika, Australien und die Antarktis umfasste. Die Forschungsgruppe hat ihre Ergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift Paleogeography, Paleoclimatology, Paleoecology veröffentlicht.

Quelle: Uni Jena
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NGT: Stellungnahmen zur Einigung der EU zur den Neuen Genomischen Techniken

Zur Vereinbarung zwischen Europäischem Parlament, Europäischem Rat und EU-Kommission zu einem neuen Rechtsrahmen für Pflanzen, die mit NGTs hergestellt werden, hat das Science Media Center Germany (SMC) unter dem Titel "EU-Trilog zur Grünen Gentechnik – Stimmen aus der Forschung" hat insgesamt zwölf Stellungnahmen von Wissenschaftler*innen aus Agrarökonomie, Lebensmittelrecht, Ökologie + Pflanzengenetik für Medien-Menschen zusammengestellt. Darunter auch die Expertise mancher DBG-Mitglieder, die aus ihrem Blickwinkel Forschung berichten. 

Quelle: SMC
News · Forschungsergebnis

Moose helfen bei der Stickstoffreduktion des Waldes

Erstautor der Studie, der Biologe Till Deilmann von der Uni Jena, nimmt Moospflanzen unter die Lupe. Foto und (c): Nicole Nerger, FSU

Stickstoff ist für das Wachstum von Pflanzen unerlässlich – zu viel davon kann jedoch erheblichen Schaden anrichten. Wie Wälder den Nährstoff regulieren, hängt nicht nur von den Bäumen ab, sondern auch von den unscheinbareren Gewächsen in den unteren Schichten – wie eine aktuelle Studie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) beweist. Sie zeigt, dass die Pflanzen der Kraut- und Moosschicht eines Waldes eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie viel Stickstoff im Ökosystem verbleibt und wie viel in unteren Erdschichten oder Gewässern versickert. Für ihre Forschung sammelte ein interdisziplinär zusammengesetztes Team aus dem Sonderforschungsbereich „AquaDiva“ der FSU Daten für drei verschiedene Waldtypen im sogenannten Saale-Elster-Sandsteinplatte-Observatorium südlich von Jena. An 93 Messpunkten in Buchen-, Fichten- und Kiefernwäldern installierten sie Sensoren, die erfassten, welche und wie viele Nährstoffe innerhalb eines Jahres durch die oberste Bodenschicht hindurchfließen. Dabei stellten sie fest, dass dort, wo die Vegetation am Boden besonders dicht ist, besonders wenig Stickstoff in den Boden gelangte. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Magazin Plant and Soil.

Quelle: FSU
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NGT: Rat und Parlament erzielen Einigung für mehr Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Lebensmittelsysteme

Der Europäische Rat hat eine vorläufige Einigung mit dem Europäischen Parlament über eine Reihe von Vorschriften erzielt, mit denen ein Rechtsrahmen für neue genomische Verfahren geschaffen wird. Sie sollen die Wettbewerbsfähigkeit des Agrar- und Lebensmittelsektors verbessern und gleiche Wettbewerbsbedingungen für europäische Akteure zu gewährleisten, die Ernährungssicherheit erhöhen und externe Abhängigkeiten verringern. Mit der Verordnung wird gewährleistet, dass die Gesundheit von Mensch und Tier sowie die Umwelt zuverlässig geschützt werden. Zugleich ist sie ein Beitrag zu den Zielen der EU für mehr Nachhaltigkeit. In der Einigung ist ein vereinfachtes Verfahren für NGT-Pflanzen vorgesehen, das sie herkömmlichen Pflanzen gleichstellt. Auch Fragen des geistigen Eigentums und des Zugangs zu Saatgut werden berücksichtigt.

Quelle: Europäischer Rat
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Schutz des größten Ökosystems der Erde: Kabinett beschließt Beitritt zu UN-Hochseeschutzabkommen

Das Bundeskabinett hat auf Vorschlag von Bundesumweltminister Carsten Schneider zwei Gesetzesentwürfe beschlossen, die Deutschlands Beitritt zum UN-Hochseeschutzabkommen und dessen Umsetzung möglich machen. Mit dem 2023 beschlossenen Abkommen wird erstmals weltweit die Einrichtung von Meeresschutzgebieten auf hoher See möglich. Zudem soll es Umweltprüfungen von menschlichen Aktivitäten im Ozean geben. Das Abkommen stellt erstmals einheitliche Umweltregeln für alle Staaten auf. Für den Beitritt Deutschlands, die sogenannte Ratifizierung, sind anders als in anderen Staaten zwei Gesetze notwendig: ein Vertragsgesetz und ein Umsetzungsgesetz. Das Vertragsgesetz regelt Deutschlands Beitritt als Vertragspartei zum Übereinkommen. Das Umsetzungsgesetz (Hochseeschutz-Gesetz) regelt zudem bereits die Anpassungen nationaler Gesetze an das neue Völkerrecht.

Quelle: Bundesumweltamt