News · Forschungsergebnis

Landnutzung dezimiert globale Kohlenstoffspeicher in Pflanzen und Böden massiv

Wie stark der menschliche Einfluss die natürlichen Kohlenstoffspeicher an Land verändert, zeigt eine Studie, die im Fachmagazin One Earth erschienen ist. Darin zeigen die Forschenden der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), wie die Abholzung von Wäldern und die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen den natürlichen Zustand von Ökosystemen massiv beeinflussen. In der Folge kommt werden große Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt, was erheblich zum menschengemachten Klimawandel beiträgt. Ein Team um den LMU-Geographen Raphael Ganzenmüller hat nun berechnet, dass der menschliche Einfluss die natürlichen Kohlenstoffspeicher an Land insgesamt um 24 Prozent reduziert – das entspricht 344 Milliarden Tonnen Kohlenstoff. Durch die Kombination hochauflösender Erdbeobachtungsdaten mit historischen und aktuellen Landnutzungsdaten und maschinellem Lernen gelang dem Team eine detaillierte weltweite Abschätzung. Die Forschenden konnten zudem zeigen, dass der Großteil des Verlusts durch die Ausweitung von Weideland und Ackerland sowie die Bewirtschaftung von Wäldern verursacht wird.

Quelle: LMU
News · Köpfe und Karrieren

Ars legendi-Fakultätenpreis für Forschwissenschaftler Professor Paul Magdon

Paul Magdon. Foto: Antonia Magdon

Paul Magdon von der HAWK Göttingen wird für seine innovative und praxisorientierte Lehre mit dem Ars legendi-Fakultätenpreis Wald- und Forstwissenschaften 2025 ausgezeichnet. Der Preis wird vom Stifterverband gemeinsam mit dem Forstlichen Fakultätentag, dem Fachbereichstag der forstlichen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und der Sattelmühle-Stiftung vergeben, dieses Jahr zum zweiten Mal. Die Jury hebt besonders Paul Magdons reflektiertes Verständnis erfolgreicher Lernprozesse hervor. Seine Lehre orientiert sich an wissenschaftlichen Prinzipien wie Transparenz, Objektivität und Wiederholbarkeit und fördert zugleich Teamarbeit, kritisches Denken und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Studierende, Kolleginnen und Kollegen und das Dekanat schätzen seine hohe Selbstreflexion, sein kontinuierliches Engagement und seine Begeisterung für die Lehre.

Quelle: Stifterverband
News · Förderung

Förderaufruf: Waldbau und Technik für Mischwälder

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) startet heute den neuen Förderaufruf „Waldbau und Technik für Mischwälder“. Das Ministerium möchte damit Projekte zur Unterstützung des Waldumbaus und der Bewirtschaftung klimaresilienter Mischwälder fördern. Die Ansätze der Forschungs- und Entwicklungsvorhaben sollen möglichst praxisorientiert sein. Betreut wird der Aufruf vom Projektträger des BMLEH, der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR), im Rahmen des Förderprogramms Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen. Projektskizzen nimmt die FNR bis zum 17. November entgegen. 

Quelle: FNR
News · Köpfe und Karrieren

Neuberufen für die richtige Ordnung im Reich der Pflanzen

Der Pflanzenwissenschaftler Prof. Dr. Marc Appelhans ist neuer Direktor des Botanischen Gartens der Universität Jena. Foto: Nicole Nerger, Uni Jena

Dr. Marc Appelhans ist neuer Professor für Integrative Taxonomie der Pflanzen der Universität Jena und steht als Direktor dem Botanischen Garten vor. Gute Voraussetzungen, um in Thüringen fest verwurzelt zu sein, möchte man meinen. Doch der wissenschaftliche Fokus von Appelhans gilt vor allem der Pflanzenwelt Südostasiens und des Pazifikraumes, speziell den Zitrusgewächsen, von denen es weltweit etwa 1.600 Arten gibt. „Absolute Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, da längst noch nicht alle Arten wissenschaftlich erfasst und beschrieben wurden“, sagt Marc Appelhans. Die Forschungslücken Stück für Stück zu schließen, ist eine der Aufgaben des 45-jährigen Botanikers, der seit März als Professor in Jena tätig ist. 

Quelle: Uni Jena
News · Politik

Bundesregierung legt „Hightech_Agenda_Deutschland“ vor

Mehr Wertschöpfung, Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität: Das verspricht sich die Bundesregierung von der „Hightech_Agenda_Deutschland“, die als Unterrichtung (21/1100) vorliegt. Mit der Agenda will die Bundesregierung verstärkt in Zukunftstechnologien investieren und so die „Innovations- und Wirtschaftskraft unseres Landes deutlich erhöhen“. Ein besonderer Fokus der Agenda liegt laut Unterrichtung auf den sechs Schlüsseltechnologien Künstliche Intelligenz, Quantentechnologien, Mikroelektronik, Biotechnologie, Fusion und klimaneutrale Energieerzeugung sowie Technologien für die klimaneutrale Mobilität.

Quelle: Bundestag (hib)
News · Forschungsergebnis

Qualitätssteigerung durch gezielte Anbaustrategien von Rotkohl

Hohe Lichtintensitäten beeinflussen die Expression von „Specifier“-Proteinen und fördern so die Bildung gesundheitsfördernder Isothiocyanate in Rotkohl. Foto und (c): V. Púčiková, IGZ

Licht und Temperatur beeinflussen die Bildung gesundheitsfördernder Inhaltsstoffe: Forschende des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) untersuchten die Faktoren, die saisonale Schwankungen in der Nährstoffqualität von Rotkohl regulieren. Sie analysierten den Einfluss von Licht- und Temperaturbedingungen auf die Bildung krebspräventiver und entzündungshemmender Inhaltsstoffe in Simulationen des Sommer- und Herbstrotkohlanbaus. Die im Fachmagazin Journal of Agricultural and Food Chemistry vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass sich der Nährwert von Rotkohl durch gezielte Anbaustrategien verbessern lässt. 

Quelle: IGZ
News · Forschungsergebnis

Neuer Werkzeugkasten zur Züchtung klimaresilienter Nutzpflanzen

Illustration der neuen Analysemethode: Die Traktoren stellen Transkriptionsfaktoren dar, die an genetische Schalter binden und Gene an- und abschalten können. Die Methode vergleicht das Erbgut von zwei verschiedenen Elternteilen, die unterschiedliche Eigenschaften haben (hier illustriert durch unterschiedliche Größe), innerhalb einer Hybridpflanze. Dadurch kann bestimmt werden, ob eine Änderung an der Schaltersequenz (orange Boxen) zu mehr oder weniger Bindung der Transkriptionsfaktoren führt, und dadurch Merkmale verändert. Grafik: Andi Kur, HHU, unter Lizenz BY-NC-SA

Eine neue, sehr präzise Methode, um sogenannte genomische Regulatoren zu identifizieren, ist nun in der Zeitschrift Nature Genetics vorgestellt. Die Regulatoren sind für die Ausprägung von Pflanzenmerkmalen verantwortlich. Wie die Forscherinnen und Forscher schildern, haben diese Regulatoren einen großen Einfluss auf Pflanzeneigenschaften, obwohl sie nur einen kleinen Bruchteil des Erbgutes ausmachen. Das Team unter der Leitung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und des Max-Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung in Köln (MPIPZ) demonstrierte die Methode an mit Trockenheitsstress in Zusammenhang stehenden Regulatoren. Sie zeigten vielversprechende Ansatzpunkte für die Züchtung neuer, zum Beispiel an den Klimawandel angepasster Maissorten. 

Quelle: HHU
News · Forschungsergebnis

Vertrag von Kunming-Montreal bringt Schutz der biologischen Vielfalt in den Meeren voran

Eine neue Studie stellt fest, dass die 2022 im „Globalen Biodiversitätsrahmen von Kunming-Montreal“ verabschiedeten Biodiversitätsziele wissenschaftsbasiert sind und eine Verbesserung gegenüber den zuvor geltenden Aichi-Zielen darstellen. Die neuen Vorgaben seien gut geeignet, um die marine biologische Vielfalt in ihrer ganzen Bandbreite zu schützen, berichtet ein internationales Team um Dr. Jan-Claas Dajka vom Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) und Anne Eilrich von der Universität Kiel im Fachblatt Frontiers in Ecology and the Environment.

Quelle: Uni Oldenburg