News · Forschungsergebnis

Form und Funktion von Inselpflanzen

Inselpflanzen wie Wildprets Natternkopf (Echium wildpretii) zeigen faszinierende Anpassungen an ihre belebte und unbelebte Umwelt. Mittelgroße, langsam wachsende, verholzte Sträucher dominieren die Pflanzenwelt Teneriffas, zeigt die Studie. Foto: José María Fernández-Palacios

Ein internationales Forschungsteam vergleicht in der Zeitschrift Nature Form und Funktion von Insel- und Festlandpflanzen. Unter der Leitung der Universität Göttingen ergab die große Feldstudie der Pflanzenwelt der Kanarischen Insel Teneriffa Ergebnisse, die anders als erwartet sind: Die Flora der Insel weist eine bemerkenswerte Vielfalt an funktionellen Merkmalen auf. Die Pflanzen weichen aber in funktioneller Hinsicht wenig von Pflanzen des Festlands ab. Doch anders als die Flora des Festlands wird die Flora Teneriffas von langsam wachsenden, verholzten Sträuchern mit einer konservativen Lebensstrategie dominiert. Ozeanische Inseln sind beliebte Modellsysteme in der Ökologie, Biogeografie und Evolutionsforschung und halfen etwa bereits Charles Darwin bei seiner Evolutionstheorie.

Quelle: Uni Göttingen

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News · Politik

Internationale Forschende fordern: Beim Ozeanschutz auf Menschen in den Tropen hören

STRI-Stipendiatin Diana Lopez aus Kolumbien erforscht die Korallenriffe im Coiba-Nationalpark in Panama. Foto: Ana Endara, STRI

Um greifbare Lösungen für den Schutz der Ozeane zu finden, sollten wir den Menschen zuhören, die am meisten von den aktuellen Problemen der Ozeane betroffen sind: den Menschen in den Tropen. Das sagen 25 Autor:innen eines Kommentars, der in der Fachzeitschrift Ocean Sustainability veröffentlicht und vom Smithsonian Tropical Research Institute (STRI) in Panama initiiert wurde. An der Publikation beteiligt war auch Estradivari, eine indonesische Meereswissenschaftlerin am Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) in Bremen.

Quelle: ZMT

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News · Anwendung · Forschungsergebnis

Physiker*innen beobachten Genscheren live

Die Zielerkennung des CRISPR/Cas-Komplexes haben Forschende der Physik in Echtzeit beobachtet. Mit der neuen Methode messen sie kleinste Verdrehungen und Drehmomente von Molekülen innerhalb von Millisekunden mit höchster Auflösung. Mit den gewonnenen Daten kann der Erkennungsprozess genau charakterisiert und modelliert werden, um die Präzision der Genscheren zu verbessern. Die Ergebnisse des Teams um Prof. Dr. Ralf Seidel und Dominik Kauert von der Fakultät für Physik und Geowissenschaften wurden in der Fachzeitschrift Nature Structural and Molecular Biology veröffentlicht.

Quelle: Uni Leipzig

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News · Forschungsergebnis

Review: Änderungen des Salzgehalts der Ozeane ist Gefahr für Biodiversität

Ein internationales Forschungsteam legt die kritische und doch wenig erforschte Rolle des Salzgehaltes im Wasser in einem sich verändernden Ozean und entlang der Küsten offen. Das Review im Fachjournal Global Change Biology verdeutlicht nicht nur die Auswirkungen der Salinitätsveränderungen auf die Gesundheit und Funktion von Ökosystemen, sondern beschreibt auch zu erwartende Schäden für Küstengemeinden. Die Arbeit zeigt, dass Salinitätsveränderungen ein bedeutendes, jedoch unzureichend erforschtes Problem darstellen. Bislang wurden die Auswirkungen menschengemachter Salinitätsveränderungen stark vernachlässigt - obwohl die Salzbelastung für alle Arten von Organismen, einschließlich Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen, entscheidend ist. „Salinität ist ein zentraler Faktor für viele Stoffwechselprozesse, und die meisten marinen Organismen sind darauf ausgelegt, in Umgebungen mit recht stabilem Salzgehalt zu leben, erklärt der Konstanzer Biologe Christian Voolstra. Die Forschenden warnen davor, dass sich die Auswirkungen von Salinitätsveränderungen mit Meereserwärmung, Sauerstoffmangel, Nährstoffanreicherung und erhöhten Sedimentbelastungen durch den Klimawandel und menschliche Aktivitäten weiter verstärken können. Die Autor*innen betonen die Dringlichkeit, die mit Salinitätsveränderungen zusammenhängenden Belastungen aufzuarbeiten, um marine und Küstenökosysteme sowie deren Biodiversität zu schützen.

Quelle: Uni Konstanz

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News · Forschungsergebnis

Amazonas in der Feuerfalle: Abholzung und Erwärmung können aus Regenwald auf lange Sicht beschädigtes Grasland machen

Die Kombination aus globaler Erwärmung und drastischer Abholzung könnte den Amazonas schneller austrocknen lassen und zu einer regelrechten Feuerfalle für den Regenwald führen. Das zeigt eine neue Studie, die im Fachjournal Nature Communications Earth and Environment veröffentlicht wurde. Feuer kann ein entscheidender Faktor für ein potenzielles Kippen des Amazonas-Regenwaldes sein, da es in der Lage ist, große Teile des Amazonas in einem baumlosen Zustand zu halten. Obwohl Feuer in Regenwäldern eigentlich nicht vorkommt, spielt es eine zunehmende Rolle, wenn der Wald beschädigt oder ausgedünnt wird oder ganz verloren geht. Diese Spirale kann sich soweit fortsetzen, dass Feuer zum dominierenden Treiber des Ökosystems wird. "Es stellt sich heraus, dass Feuer der wichtigste Faktor sein kann, der das Amazonasgebiet nach massiver Entwaldung in einem Graslandzustand hält. Je nach Stärke des Klimawandels werden so in unseren Simulationen 56-86% des Amazonaswaldes am Nachwachsen gehindert", erklärt der Leitautor Markus Drüke vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). "Wir wissen bereits, dass es umso schwieriger wird, den Waldverlust im Amazonasgebiet rückgängig zu machen, desto mehr Wald verloren geht. Unsere Studie belegt jetzt, dass Feuer hier den Hebel verstärkt“.

Quelle: PIK

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News · Forschungsergebnis

Termiten als Ursache der Feenkreise in der Namib-Wüste bestätigt

Feenkreise in der Namib-Wüste. Foto: Norbert Jürgens, UHH/MIN

In der über zehnjährigen Diskussion um die Ursache der mysteriösen kahlen Kreise in Grasflächen am Ostrand der Namib-Wüste wurde nun bestätigt, dass Termiten die Ursache sind. Das ist das Resultat einer Veröffentlichung von Forschenden des Fachbereichs Biologie der Universität Hamburg, die in der Fachzeitschrift Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics (PPEES) erschienen ist. Gleichzeitig widerlegen sie zentrale Argumente der von Ökosystem-Modellierern vertretenen Erklärung, die Kreise würden durch Selbstregulierung der Gräser verursacht.

Quelle: Uni Hamburg

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News · Forschungsergebnis

Auch Wurzeln können Wärme messen

Je nach Temperatur sind die Pflanzen sehr unterschiedlich gewachsen. Zu sehen sind die Ackerschmalwand, Gemüsekohl und Tomate (von links). Aufnahmen: Carolin Delker, MLU

Pflanzenwurzeln verfügen über ein eigenes Thermometer, um die Temperatur im Boden zu messen und ihr Wachstum daran anzupassen. Das zeigt eine neue Studie unter Leitung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU), die in der Fachzeitschrift The EMBO Journal erschienen ist. Bislang ging man davon aus, dass der Pflanzenspross das Wurzelwachstum steuert. Mit umfangreichen Experimenten konnten die Forschenden diese Annahme widerlegen und eine neue Erklärung dafür liefern, wie Wurzeln selbst auf höhere Temperaturen reagieren. Die Ergebnisse könnten dabei helfen, neue Ansätze für die Pflanzenzüchtung zu entwickeln.

Quelle: MLU

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News · Politik

VBIO kommentiert die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt 2030

Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) ist seit 2007 die zentrale Naturschutzstrategie der Bundesregierung. Vor dem Hintergrund der Beschlüsse zum „Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework" (GBF) und der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 besteht deutlicher Aktualisierungs- und Anpassungsbedarf. Das Bundesumweltministerium hat daher den Entwurf eines Ziele- und Maßnahmenkatalog der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS 2030) zur Kommentierung vorgelegt. Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO), in dem auch die DBG Mitglied ist, hat gemeinsam mit den Deutschen Naturforschenden Sammlungen (DNFS) die Gelegenheit genutzt, diesen Entwurf zu kommentieren. VBIO und DNFS begrüßen darin die Neuauflage der Nationalen Biodiversitätsstrategie, kritisierten allerdings, dass die darin beschriebenen Maßnahmen in vielen Fällen zu wenig konkret sind. Vielfach fehlen belastbare Angaben dazu, wie eine Umsetzung der formulierten Ziele erreicht werden kann.

Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Gegen das Eschentriebsterben resistente Bäume sind auch gegen Käfer gewappnet

Der Eschenprachtkäfer (Agrilus planipennis) ist eine invasive Art, dessen Larven in Nordamerika bereits Millionen von Eschen dahingerafft haben. Er wurde 2003 nach Russland eingeschleppt und bewegt sich nach Zentraleuropa. Foto: Beat Wermelinger

Das Eschentriebsterben, eine Pilzkrankheit, hat schon 90% der Bäume in Mitteleuropa befallen. Zusätzlich bedroht die Eschen ein invasiver Käfer. Es gibt aber nun eine gute Nachricht: Bäume, die gegen den Pilz resistent sind, halten auch dem Käfer besser stand, wie ein von der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) geleiteter Versuch zeigt, den die Forschenden in der Fachzeitschrift New Phytologist veröffentlicht haben.

Quelle: WSL beim idw

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