News · Forschungsergebnis

"Wer mit wem" das Blatt-Mirkobiom bildet

Mikrobiologinnen und Mikrobiologen der ETH Zürich haben Modelle entwickelt, die anhand von Nahrung und Stoffwechsel pflanzenbewohnender Bakterien vorhersagen können, wie die Mikroben auf der Blattoberfläche der Modellpflanze Arabidopsis thaliana wechselwirken und so das Mikrobiom bilden. Ihre Ergebnisse schildern die im Fachblatt Science.

Quelle: ETH Zürich

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News · Forschungsergebnis

Logistik-Ansatzpunkt für effizientere Photosynthese identifiziert

Prof. Franz Hagn (re.) und Dr. Umut Günsel vor einem Strukturmodell des untersuchten Transportproteins in der Chloroplasten-Membran. Foto: Astrid Eckert, TUM

Die Außenmembran der Chloroplasten könnte eine Schlüsselrolle spielen, wenn man Photosynthese effizienter machen möchte. Das schlussfolgern Forschende der Membranbiochemie um Prof. Dr. Franz Hagn der Technischen Universität München aus ihren in der Zeitschrift Nature Structural & Molecular Biology veröffentlichten Ergebnissen. Denn nur ein Bruchteil der Sonnenenergie wird bei der Photosynthese wirklich genutzt. Dabei fokussieren sich die Forschenden nicht auf den chemischen Prozess der Photosynthese, sondern sozusagen auf die Logistik. Sie untersuchten die molekulare Struktur eines Transportproteins in der äußeren Membran und konnten aufklären, mit welchem Mechanismus bestimmte Moleküle nach außen gelangen. Damit konnte das Team belegen, dass ein kontrollierter Transport stattfindet, der nach Ladung und Größe von Metaboliten selektiert. „Die Außenmembran der Chloroplasten wurde lange nicht als Barriere für Stoffwechselprodukte der Photosynthese angesehen. Wir haben nun zeigen können, dass sie wahrscheinlich ein wichtiger limitierender und regulierter Faktor ist“, sagt Hagn. Die Effizienz der Photosynthese zu optimieren könnte in Zukunft dazu beitragen, das Wachstum der Pflanzen anzukurbeln und den Ertrag zu steigern. An der Arbeit waren auch Forschende von Helmholtz Munich sowie die Arbeitsgruppe von Prof. Jürgen Soll der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität beteiligt.

Quelle: TUM

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News · Politik

Neue Genomische Techniken (NGT): VBIO und WGG begrüßen evidenzbasierten Regulierungsentwurf der EU-Kommission

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO e. V.) und seine Mitgliedsgesellschaft Wissenschaftskreis Genomik und Gentechnik e.V. (WGG) begrüßen den heute veröffentlichten Vorschlag der EU-Kommission zur Regulierung der Nutzung von Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren (NGT) gezüchtet wurden. Die Beurteilung von Pflanzen nach ihren Eigenschaften und nicht nach Art der Erzeugung, ist aus wissenschaftlicher Sicht sinnvoll. Es ist längst überfällig, dass Pflanzen, die auch auf natürliche Weise und durch klassische Züchtungsmethoden entstehen könnten, wie solche reguliert werden.

Quelle: VBIO

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News · Politik

Ein wichtiger und richtiger Schritt für eine nachhaltigere Landwirtschaft in der EU

Heute wurde ein Gesetzentwurf von der EU-Kommission vorgelegt, in dem das Gentechnikrecht entsprechend des aktuellen Standes der Wissenschaft novelliert wird. Demnach sollen Pflanzen, die mit Hilfe neuer genomischer Techniken (NGT) gezüchtet wurden, ohne dass dabei Gene einer anderen Art eingefügt wurden, dem gleichen Prozess der Sortenzulassung unterliegen, wie
konventionell gezüchtete Pflanzen. Das Exzellenzcluster für Pflanzenwissenschaften (CEPLAS) begrüßt diesen Vorschlag  ausdrücklich, da mit dieser Regelung die Etablierung einer nachhaltigen Landwirtschaft und die Reduktion des Pestizidverbrauchs in der EU massiv erleichtert werde.

Quelle: CEPLAS

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News · Politik

BMBF-Ministerin: Neue Züchtungstechniken sind der Schlüssel für die großen Herausforderungen der Menschheit

Die EU-Kommission hat am heute einen Gesetzesentwurf für einen neuen regulatorischen Rahmen für die Neuen Züchtungstechniken (NGTs) vorgelegt. Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger: „Ich begrüße den Vorschlag der EU-Kommission zur Neuregulierung der Neuen Züchtungstechniken, er zielt in die richtige Richtung. Denn hiermit reagiert sie auf die Entwicklung der Wissenschaft. Denn wir halten mit dieser Technologie den Schlüssel für die großen Herausforderungen der Menschheit in der Hand: Mit den Neuen Züchtungstechniken können wir schneller als je zuvor Pflanzen erzeugen, die wesentlich widerstandsfähiger gegen Schädlinge oder Extremwetter wie Hitze und Dürre sind. Das schützt zum einen die Umwelt und gibt uns zugleich die Möglichkeit, klimabedingten Ernteausfällen etwas entgegenzusetzen. Und all das in sehr kurzer Zeit! Denn mit den Neuen Züchtungstechniken gelangen wir wesentlich schneller und ressourcenschonender zu den verbesserten, widerstandsfähigeren Pflanzen, als es im Rahmen klassischer Züchtungsmethoden möglich wäre. Wir können es uns einfach nicht leisten, auf die Errungenschaften dieser Neuen Züchtungstechniken zu verzichten.“

Quelle: BMBF

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News · Politik

KIT-Experte: Genom-Editierung kann die Landwirtschaft nachhaltiger und resistenter gegen die Folgen der Klimakrise machen

Die EU will den Umgang mit Genome-Editing-Methoden, auch Neue Genomische Techniken (NGT) genannt, in der Pflanzenzüchtung neu regeln, einen entsprechenden Gesetzentwurf stellte die EU-Kommission heute vor: Neue Pflanzensorten sollen demnach unter bestimmten Bedingungen nicht mehr den strengen Regeln für gentechnisch veränderte Organismen unterliegen, sondern – bei der Zulassung und im Handel – konventionell gezüchteten Pflanzen gleichgestellt werden. „Aus wissenschaftlicher Sicht ergibt es viel Sinn, zwischen konventioneller Gentechnik und den neuen Züchtungsmethoden [der Genom-Editierung] zu unterscheiden“, sagt Professor Holger Puchta vom Joseph Gottlieb Kölreuter Institut für Pflanzenwissenschaften (JKIP) des KIT. Denn anders als bei der konventionellen Gentechnik werde bei der Genom-Editierung kein fremdes Erbgut eingebracht. „Stattdessen kommen Genscheren wie CRISPR/Cas zum Einsatz, mit denen gezielte und begrenzte Veränderungen schnell vorgenommen werden können.“ All diese Veränderungen können so auch natürlich entstehen. Im Ergebnis sei die entstandene Pflanze dann nicht mehr von einer klassischen Züchtung zu unterscheiden. „Diese Möglichkeit, den langsamen Prozess natürlicher Veränderungen im Genom zu beschleunigen, eröffnet enorme Chancen“, sagt Puchta. „Europa macht sich damit auf den Weg zu einer nachhaltigeren Landwirtschaft mit Nutzpflanzen, die weniger Pestizide benötigen und die den Herausforderungen des Klimawandels wie Hitze und Trockenheit standhalten.“

Quelle: idw

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News · Ausbildung · Politik

WissZeitVG: Stellungnahme der naturwissenschaftlichen Gesellschaften

Die fünf großen mathematisch-naturwissenschaftlichen Gesellschaften mit zusammen über 130.000 Mitgliedern (wissenschaft-verbindet.de) nehmen Stellung zur Novelle des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) und den geplanten Änderungen des Befristungsrechts für die Wissenschaft aus dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF). Der Dachverband der Geowissenschaften (DVGeo), die Deutsche Mathematiker-Vereinigung (DMV), die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) sowie der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) unterstützen das Ziel des BMBF, Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft planbarer zu gestalten. Sie kritisieren jedoch einzelne Punkte des geplanten Gesetzes:

  • das Gesetz müsse von einer angemessenen Grundfinanzierung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen begleitet werden und ausreichend Ressourcen für Entfristungen enthalten
  • die vorgeschlagene Befristungsregelung für Postdocs (4 + ggf. 2 Jahre) sei die untere Grenze einer Befristung und vernachlässige fachliche Besonderheiten. Ohne mehr Dauerstellen schränken sie Perspektive und Planungssicherheit der Forschenden ein und gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Deutschland
  • Neben Tenure-Track müssen alternative Qualifizierungspfade für unbefristete Positionen erhalten bleiben und es müsse nationale und internationale Nachwuchsförderungsprogramme geben
  • die pauschale Mindestvertragslaufzeit von einem Jahr für studienbegleitende Beschäftigung sollte flexibel an die Dauer der übertragenen Aufgaben anzupassen sein
  • die vorgesehene Öffnung im Rahmen von Tarifverträgen wird von den Dachverbänden kritisiert, da sie Vergleichbarkeit der Verträge und die Mobilität der Forschenden gefährde

Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Lokaler TV-Bericht auf Neukaledonien führt zur Entdeckung einer neuen Pflanzenart

Geöffnete Einzelblüte von Leichhardtia weari. Foto: Dominique Fleurot

Im April hat ein Team am Lehrstuhl für Pflanzensystematik der Universität Bayreuth eine neue Pflanzenart der Gattung Leichhardtia auf Neukaledonien nachgewiesen und in der Zeitschrift Phytotaxa vorgestellt. Auslöser dieser Entdeckung war ein Fernsehbericht eines lokalen TV-Senders auf Neukaledonien über eine Forschungsreise zur schwer zugänglichen Insel Yandé nordwestlich der Hauptinsel Neukaledoniens, wie die Universtiät heute mitteilte.

Quelle: Uni Bayreuth

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News · Citizen Science

Hohenheim hat den artenreichsten Campus Europas

Über 2.000 Arten haben Spezialist*innen und interessierte Citizen Scientists auf dem Campus der Universität Hohenheim entdeckt. Foto: Gerlach, Uni Hohenheim

2.087 wilde Tier- und Pflanzenarten haben ausgewiesene Artenkenner*innen und engagierte Citizen Scientists seit 22. Mai 2023 auf dem Campus der Universität Hohenheim in Stuttgart bestimmt und digital erfasst. Darunter seltene Spinnenarten, Wildorchideen oder scheue Dachse. Damit geht die Universität als artenreichster Campus Europas aus der ICA Biodiversity Challenge 2023 hervor. Auf Platz zwei und drei folgen die Schwedische Universität für Agrarwissenschaften (SLU) mit 1.873 und die belgische KU Leuven mit 1.453 Spezies. Nicht mitgezählt wurden über 8.000 verschiedenen Pflanzenarten, die in den Hohenheimer Gärten durch Menschenhand kultiviert werden. Insgesamt beteiligten sich 17 Universitäten aus 13 Ländern Europas. Ausgerichtet wurde der Wettbewerb von der Association for European Life Science Universities (ICA). Ein erklärtes Ziel aller teilnehmenden Universitäten ist es, Bewusstsein für das dramatische Artensterben weltweit und die Bedeutung der Biodiversität zu schaffen.

Quelle: Uni Hohenheim

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