News · Politik

Trotz Schutzverpflichtung: Europas letzte Urwälder verschwinden weiter

Die letzten Urwälder sind in vielen Teilen der Welt bedroht - so auch in Europa. In den meisten Ländern Europas finden sich nur wenige Urwälder, die zudem in der Regel klein und isoliert sind. Ein internationales Forschungsteam mit Beteiligung der Humblodt-Universität zu Berlin warnt nun in einem Kommentar in der Fachzeitschrift Science, dass der Verlust der letzten Urwälder Europas ungebremst voranschreitet, obwohl die EU Biodiversitätsstrategie 2020 ihren Schutz vorschreibt. Dem Forschungsteam zufolge mangelt es insbesondere an Wissen, wo sich die letzten Urwaldreste Europas befinden und fordert eine systematische Kartierung von naturnahen Wäldern in Europa.

Quelle: Humboldt-Universität zu Berlin

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News

Drei bisher unbekannte Arten peruanischer Hundsgiftgewächse

Anhand von Herbar-Belegen in Edinburgh haben Forschende drei Endemiten im Tal des Rio Marañón in Peru entdeckt und sie den Gattungen Metastelma, Ditassa und Jobinia zuordnen können. Dabei kooperierten Forschende der Universität Bayreuth, des Herbariums im Royal Botanic Garden Edinburgh (RBGE) und der Nationalen Universität von San Marcos in Lima. Gemeinsam mit den Forschungspartnern wollen die Bayreuther die neuen Arten zügig wissenschaftlich beschreiben. „Die Endemiten, von denen wir im Herbarium in Edinburgh zahlreiche Exemplare gefunden haben, und viele weitere floristische Besonderheiten unterstreichen die herausragende Bedeutung der Trockentäler für die Biodiversität Perus. Um sie auf Dauer zu erhalten, lohnt es alle Anstrengungen, optimale Schutzmaßnahmen zu ergreifen“, sagt Prof. Dr. Sigrid Liede-Schumann, Inhaberin des Lehrstuhls für Pflanzensystematik an der Universität Bayreuth.

Quelle: Uni Bayreuth

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News · Politik

Pilzinfektionen von Nutzpflanzen bedrohen die globale Ernährungssicherheit

Diese Blattveränderungen sind typisch für die Septoria-Blattdürre von Getreidepflanzen. Verursacher ist der Schlauchpilz Zymoseptoria tritici. Dr. Janine Haueisen, Uni Kiel

Trotz des weit verbreiteten Einsatzes von pilzabtötenden Pflanzenschutzmitteln (Fungiziden) gehen in der Landwirtschaft weltweit jedes Jahr zwischen 10 und 23 Prozent der Ernten durch Pilzbefall verloren. Weitere 10 bis 20 Prozent Verlust fallen nach der Ernte an. Die Situation wird sich zukünftig noch verschärfen, prognostizieren Forscherinnen aus Kiel und dem britischen Exeter in einem Kommentar in der Fachzeitschrift Nature. Es sei zu erwarten, dass sich durch die globale Erwärmung Pilzinfektionen stetig in Richtung der Pole ausbreiten. Dadurch werde es in mehr Ländern zu einer höheren Prävalenz von Pilzinfektionen kommen, die die Ernten schädigen. Mit ihrem Kommentar in Nature möchten die Professorin Eva Stukenbrock und ihre englische Kollegin Professorin Sarah Gurr Politik und Öffentlichkeit auf die Probleme der Nutzpflanzen und Pilzkrankheiten aufmerksam machen, um eine große Bedrohung für die weltweite Ernährungssicherheit abzuwenden.

Quelle: Uni Kiel

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News · Anwendung

Erste App für Bestimmung von Großalgen der deutschen Nordsee

Fingertang (Laminaria digitata), eine Braunalge vor Helgoland. Foto: Andreas Wagner, AWI

Eine neue App erfasst, bebildert und beschreibt ab heute alle Großalgen, die im westlichen und östlichen Wattenmeer sowie um die Insel Helgoland wachsen. An den Start geht SeaKey als Bestimmungsschlüssel jetzt mit 68 Braunalgen; die Gruppen der Grün- und Rotalgen werden folgen. Die App, die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) entwickelt wurde, bietet Fachleuten aus Wissenschaft und Behörden, Studierenden sowie interessierten Laien mithilfe eines neu entwickelten Matrix-Konzeptes eine übersichtliche Möglichkeit, um Algen zu bestimmen.

Quelle: AWI

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News · Forschungsergebnis

Klimawandel: Wäldern des Mittelmeerraums droht Versteppung

Etwa 400.000 Jahre alte Pollenkörner aus Tenaghi Philippon. Aufgrund ihrer guten Erhaltungsfähigkeit bleiben sie in Bohrkernen überliefert und ermöglichen die Rekonstruktion von Vegetations- und Klimaveränderungen der erdgeschichtlichen Vergangenheit. Aufnahme: Ulrich Kotthoff

Mit dem Ziel, die Konsequenzen des menschengemachten Klimawandels für mediterrane Ökosysteme vorherzusagen, haben Geowissenschaftler*innen der Universität Heidelberg natürliche Klima- und Vegetationsschwankungen der vergangenen 500.000 Jahre untersucht. Dazu analysierten sie fossile Pollen, die in einem Sedimentkern aus Griechenland erhalten geblieben sind. Ihre im Fachmagazin Nature Communications veröffentlichten Untersuchungen legen nahe, dass bei anhaltender Trockenheit – wie sie aktuelle Klimamodellierungen vorhersagen – in der nahen Zukunft mit einer Versteppung der Wälder im Mittelmeerraum zu rechnen ist.

Quelle: Uni Heidelberg

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