News · Forschungsergebnis

Erst die Landwirtschaft macht das Unkraut

Wasserhanf beeinträchtigt das Maiswachstum (rechts) im Vergleich zu Pflanzen, die nicht mit Wasserhanf konkurrieren müssen (links). Foto und (C): Julia Kreiner, University of British Columbia

Intensive Landwirtschaft bewirkt einen evolutionären Wandel nicht nur auf dem Acker, sondern auch bei Wildpflanzen abseits der bewirtschafteten Felder. Eine in der Fachzeitschrift Science veröffentlichte Studie zeigt, wie der Aufstieg der modernen Landwirtschaft in Nordamerika den Raufrucht-Wasserhanf in ein landwirtschaftlich problematisches Unkraut verwandelt hat. Das internationale Forschungsteam u.a. mit Forschenden des Max-Planck-Instituts für Biologie Tübingen entdeckte seit der Intensivierung der Landwirtschaft in mehreren hundert Genen Mutationen, die in besserer Toleranz gegenüber Trockenheit, Herbizidresistenz und schnellerem Wachstum resultieren.

Quelle: MPI für Biologie Tübingen

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News · Köpfe und Karrieren

Forscherin Sarah Ellen O’Connor erhält Leibniz-Preis

Die neuen Trägerinnen und Träger des wichtigsten Forschungsförderpreises der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in Deutschland stehen fest: Eine der zehn von ihnen ist Professorin Dr. Sarah Ellen O’Connor vom Max-Planck-Institut für chemische Ökologie in Jena. Sie erhält die mit jeweils 2,5 Millionen Euro Preisgeld dotierte Auszeichnung für ihre grundlegenden Entdeckungen zur pflanzlichen Naturstoffbiosynthese. Pflanzen haben spezielle Enzyme und Synthesewege entwickelt, um organische Verbindungen zu produzieren, mit denen sie sich gegen Fressfeinde und Parasiten wehren können. Viele dieser Naturstoffe werden als Arzneimittel genutzt, können aber oft nicht mit klassischen chemischen Methoden nachgebildet werden. O’Connor erforscht Biosynthesewege in Pflanzen und nutzt die Entdeckung neuer Genfunktionen, die Aufklärung enzymatischer Wirkmechanismen sowie molekulargenetische und genomische Methoden, um die Synthese selbst der komplexesten Naturstoffe, wie etwa krebshemmende oder neuroaktive Stoffe, zu entschlüsseln. So ist es O’Connors Arbeitsgruppe kürzlich gelungen, den Biosyntheseweg von Strychnin vollständig aufzuklären, was auch andere über viele Jahre versucht hatten. Die dabei gewonnenen Einsichten verwendet die Chemikerin und Biologin auch, um neuartige Verbindungen in Pflanzen herzustellen. Damit eröffnet sie Möglichkeiten zur optimierten Produktion von Naturstoffen sowie den synthetischen Zugang zu neuen Molekülklassen.

Quelle: DFG

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News · Reputation

Umfrage: Anhaltend hohes Vertrauen in Wissenschaft und Forschung

Das Vertrauen der Deutschen in Wissenschaft und Forschung ist ungebrochen hoch: Laut aktuellen Daten des Wissenschaftsbarometer 2022 geben 62 Prozent der Deutschen an, dass sie Wissenschaft und Forschung eher oder voll und ganz vertrauen (Herbst 2021: 61 Prozent; Herbst 2020: 60 Prozent). Auch das Interesse bleibt stabil. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) zeigt eher großes oder sehr großes Interesse an Wissenschaft und Forschung. Mit der bevölkerungsrepräsentativen Umfrage ermittelt die gemeinnützige Organisation Wissenschaft im Dialog (WiD) regelmäßig die Einstellungen der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland zu Wissenschaft und Forschung. Förderer und Unterstützer des Projekts sind die Robert Bosch Stiftung und die Fraunhofer-Gesellschaft. Neben wiederkehrenden Fragen umfasst das Wissenschaftsbarometer im Jahr 2022 auch Fragen zum Themenkomplex Energieversorgung. 61 Prozent der Befragten geben an, aktuell den Aussagen von Wissenschaftlern zu Fragen der Energieversorgung in Deutschland eher oder voll und ganz zu vertrauen. Damit liegen die Vertrauenswerte für die Aussagen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern deutlich über jenen für Vertreter von Unternehmen und Industrie (22 Prozent), Verwandten, Bekannten und Freunden (19 Prozent), Vertretern von Behörden und Ämtern (19 Prozent), Journalisten (18 Prozent) und Politikern (13 Prozent). WiD bietet mehrere Grafiken und weitere Analysen.

Quelle: WiD

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News · Politik

Biologische Vielfalt jetzt aktiv schützen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität sowie Kolleginnen und Kollegen haben eine Liste konkreter Handlungen zum Erhalt der biologischen Vielfalt vorgelegt. Die "10 Must-Dos aus der Biodiversitätsforschung“ sollen im Vorfeld des Weltnaturgipfels im kanadischen Montréal Lösungswege für diese globale Herausforderung aufzeigen. Die Autorinnen und Autoren aus vielen verschiedenen Fachrichtungen von insgesamt 18 Netzwerkpartnern weisen auch auf den engen Zusammenhang von Klimawandel und Biodiversitätsverlust als globale Doppelkrise hin. Die 10 Must-Dos skizzieren Wege zum Biodiversitätsschutz, die kurzfristig und gezielt beschritten werden können, so das Papier. Als konkrete Maßnahmen sprechen sich die Autorinnen und Autoren unter anderem für mehr Natur und Artenvielfalt in städtischen Räumen, eine Reduzierung der Lichtverschmutzung, den Schutz und das naturnahe Aufforstung von Wäldern sowie eine Kopplung landwirtschaftlicher Subventionen an eine biodiversitätsfreundliche Produktion. Im Forderungskatalog befindet sich auch ein offener Zugang zu wissenschaftlichen Biodiversitätsdaten, um das Wissen über die biologische Vielfalt langfristig zu sichern und ihre Erforschung zu erleichtern. Alle aufgeführten Maßnahmen würden einen wirksamen Beitrag zum Erreichen der 17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) aus der Agenda 2030 der Vereinten Nationen leisten.

Quelle: Leibniz

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News · Politik

Genome Editing in Pflanzen: Wissenschaft trifft Politik

Unter dem Titel "Genome Editing im Gespräch: Wissenschaft trifft Politik" haben der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. (VBIO) und sein Mitglied Wissenschaftlerkreis Genomik und Gentechnik (WGG) in das Haus der Bundespressekonferenz geladen. Im Mittelpunkt: Die "Neuen Genomischem Techniken" und ihre Anwendung bei Pflanzen. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Forschungsorganisationen folgten der Einladung, mit Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftlern aus der Pflanzenforschung ins Gespräch zu kommen. Für das Podium konnten mit Prof. Dr. Holger Puchta (KIT, Karlsruhe), Prof. Dr. Stephan Clemens (Universität Bayreuth), Dr. Jana Streubel (Universität Hannover) und Tobias Brügmann (vTI Großhansdorf) Kolleg/-innen gewonnen werden, deren Forschungsfelder und Erfahrungen sich perfekt ergänzten. Die Veranstaltung hat erneut das Spektrum der aus der aktuellen Regulierung erwachsenden Herausforderungen für die Pflanzenforschung in Deutschland und Europa aufgezeigt. Es bleibt zu hoffen, dass die von der EU-Kommission angekündigten Änderungen es der Pflanzenforschung zukünftig erleichtern, ihr großes Potential unter Beweis zu stellen.

Quelle: VBIO

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News · Ausschreibung

KlarText-Preis für Wissenschafts-Kommunikation 2023

Wer in den Jahren 2021 oder 2022 eine sehr gute Doktorarbeit geschrieben hat und den naturwissenschaftlichen Inhalt einem nicht-wissenschaftlichen Publikum in einem verständlichen Artikel oder einer anschaulichen Infografik einem nichtwissenschaftlichen Publikum erklärt, kann sich bis zum 28. Februar 2023 für den kommenden KlarText-Preis für Wissenschaftskommunikation bewerben. Dieser ist mit 7.500 Euro dotiert und es winkt eine Aufnahme in das Alumni-Netzwerk der verleihenden Klaus Tschira Stiftung. Außerdem werden die Beiträge mit Wissenschaftsjournalist*innen bzw. Grafiker*innen bearbeitet und im KlarText-Magazin veröffentlicht. Alle gewinnen! Denn alle Bewerber*innen können – ganz unabhängig von ihrer Platzierung – an einem zweitägigen Workshop vom Nationalen Institut für Wissenschaftskommunikation (NaWik) teilnehmen. 

Quelle: Klartext-Preis

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News · Forschungsorte

Die Vermessung der pflanzlichen Widerstandskraft

Das Logo des künftigen Program Centers MetaCom. Grafik: IPB

Die Wissenschaftler*innen des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle werden im Januar 2023 ein interdisziplinäres Forschungsprogramm starten, das die vorhandenen Kapazitäten an analytischen Hochleistungsgeräten und die Expertisen auf den Gebieten der Naturstoffchemie, der Metabolomics sowie der Chemo- und der Bioinformatik bündeln wird. Ziel des Program Center for Plant Metabolomics and Computational Biochemistry (MetaCom) ist ein umfassendes Verständnis der pflanzlichen Resilienz auf chemischer Ebene. Dazu kann MetaCom insgesamt 13 Wissenschaftler*innen, Datenmanager*innen und Technische Assistent*innen einstellen. Das MetaCom-Center soll zudem eine sichtbare Hülle erhalten; geplant ist die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes mit Büros und Laboren für Forschende und administrative Mitarbeiter*innen.

Quelle: IPB

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News · Politik

UN-Weltnaturkonferenz COP15: Die Zehn „Must-Dos“ aus der Biodiversitätsforschung

Bis 2030 sollten 30 Prozent des Landes und der Meere unseres Planeten unter Schutz gestellt werden. Alle zur Schädigung von Natur führenden Subventionen sollten umgelenkt werden. Das sind zwei der Empfehlungen aus den „10 Must-Dos“ des Leibniz-Forschungsnetzwerks Biodiversität. Die Forschenden aus mehr als 20 zusammengeschlossenen Insitutionen, darunter das  Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) veröffentlichen ihre Vorschläge aus Anlass der Weltnaturkonferenz COP15 der Vereinten Nationen, die am Mittwoch im kanadischen Montreal beginnt.

Quelle: PIK

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