News · Forschungsergebnis

Verarmte Flora in Wiesen und Wäldern gefährdet Insekten

Der Schwefelkäfer (Cteniopus sulphureus) ernährt sich von Pollen verschiedener Pflanzen. Foto: Felix Neff, WSL

Wo die pflanzliche Vielfalt zurückgeht, nimmt die Diversität der Insekten und damit die Biodiversität als Ganzes ab. Auf intensiv genutzten Wiesen und Weiden sowie in dunklen Buchenwäldern fehlen etwa auf wenige Pflanzenarten spezialisierte Insekten, da dort ihre Futterpflanzen nicht mehr vorkommen. Dies zeigt eine internationale und von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL koordinierte Studie, die im Fachmagazin Science Advances erschien.

Quelle: WSL

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News · Forschungsergebnis

Globale Landnutzungs-Änderungen größer als gedacht

„HILDA+“-Landnutzungskarte für das Jahr 2019. Grafik: Karina Winkler, KIT

Der Mensch hinterlässt weltweit seine „Fußabdrücke“ auf der Landoberfläche. Diese Landnutzungsänderungen spielen eine wichtige Rolle für Ernährung, Klima und Biodiversität. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben Satellitendaten mit Statistiken der vergangenen 60 Jahre kombiniert und herausgefunden, dass globale Landnutzungsänderungen rund 32 Prozent der Landoberfläche umfassen. Damit sind sie etwa viermal so groß wie bisher angenommen. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden im Wissenschaftsmagazin Nature Communications.

Quelle: KIT

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News · Forschungsergebnis

Ionenhaushalt beeinflusst Effizienz der Photosynthese

Prof. Hans-Henning Kunz im Gewächshaus. Foto und (c): LMU

Ionentransportproteine der Chloroplastenmembran spielen für die Steuerung der Photosynthese eine wichtige Rolle. Das haben Forschende um Professor Hans-Henning Kunz (Preisträger unseres Eduard Strasburger-Preises) vom Biozentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) erstmals gezeigt. Die Ionentransportproteine sind für die Regulation des Ionenhaushalts im Stroma verantwortlich, der plasmatischen Grundsubstanz im Inneren des Organells, in der sowohl die DNA des Chloroplasten als auch seine Proteinfabriken – die Ribosomen – liegen. Für den korrekten Ablauf der Photosynthese ist es essentiell, dass die Gene im Zellkern und in den Chloroplasten koordiniert arbeiten. „In der Modellpflanze Arabidopsis thaliana konnten wir nun nachweisen, dass der Ionenhaushalt im Stroma diese Kommunikation beeinflusst“, sagt Kunz. „Jetzt haben unsere Experimente gezeigt, dass im Zellkern codierte Helferproteine ohne diese Ionentransporter Schwierigkeiten haben, ihre Partner-RNA im Chloroplasten zu binden“, führt Kunz aus. Damit wird die RNA-Reifung behindert, ein wichtiger Zwischenschritt bei der Übermittlung der in den Chloroplasten-Genen festgelegten Informationen an die Ribosomen. Besonders ausgeprägt war dieser Defekt bei der RNA, aus der die Ribosomen des Chloroplasten aufgebaut sind, wie sie im Fachmagazin The Plant Cell berichten. Diese Ionentransporter könnten dazu beitragen, die Photosynthese bei schwierigen Umweltbedingungen effizienter zu schützen und so Nutzpflanzen besser an den Klimawandel anzupassen.

Quelle: LMU

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News · Forschungsergebnis

Mit Smartphones den ökologischen Wandel erfassen

Die App Flora Incognita kann unbekannte Pflanzen bestimmen. Mithilfe der Standortdaten der erfassten Pflanzenarten entstehen außerdem wertvolle Datensätze. Foto: Jana Wäldchen, MPI-BGC

Smartphone-Apps zur Pflanzenbestimmung wie „Flora Incognita“ können nicht nur Pflanzenarten erkennen, sie erfassen auch großräumige ökologische Muster. Diese Muster stimmen mit Langzeit-Kartierungen der deutschen Flora erstaunlich gut überein, obwohl sie in kürzester Zeit gewonnen wurden und stark vom Verhalten der Nutzer der App beeinflusst werden. Damit eröffnen sich neue Perspektiven für die schnelle Erfassung von Veränderungen der Biodiversität. Das sind die wesentlichen Erkenntnisse einer Studie, die von einem Forschungsteam aus Mitteldeutschland durchgeführt und in der Zeitschrift Ecography veröffentlicht wurde, wie das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig berichtet.

Quelle: iDiv

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News · Anwendung · Citizen Science

Naturportal Südwest: Arten draußen entdecken, digital bestimmen und melden

Der Alpenbock ist ein heimischer Käfer. Foto: Joachim Holstein, SMNS

Interessierte können über das webbasierte Bestimmungstool Naturportal Südwest www.naturportal-suedwest.de des Naturkundemuseums Stuttgart (SMNS) Tiere und Pflanzen, die sie in der Umwelt finden, vor Ort via Smartphone digital bestimmen. Im Naturportal Südwest finden sich interaktive und illustrierte Bestimmungshilfen, mit denen sich viele der aus Baden-Württemberg bekannten Arten sicher identifizieren lassen. „Mit dem Naturportal Südwest bietet das Naturkundemuseum Stuttgart Klein und Groß die Möglichkeit, sich einzubringen und selbst zur Wissenschaftlerin und zum Wissenschaftler zu werden. Spannend und spielerisch wird die Bestimmung von Tieren und Pflanzen ermöglicht", sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.

Quelle: SMNS

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News · Anwendung

Zulassung für erste deutsche Chia-Sorte erteilt

Die blau blühende Chia-Pflanze ist im Spätsommer auch eine Bienenweide. Foto: Samantha Jo Grimes, Uni Hohenheim

Das Bundessortenamt hat den Sortenschutz für eine Züchtung der Universität Hohenheim in Stuttgart für „Juana“ als erster Chia-Sorte in Deutschland zugelassen. Damit ist der Weg frei für den gewerbsmäßigen Anbau des Salbei-Verwandten in hiesigen Breiten. Die Samen der Mexikanischen Chia-Pflanze (Salvia hispanica L.) - auch als „Gold der Azteken“ nezeichnet - sind in vielen Supermarktregalen zu finden. Der nun zugelassene, regionale Anbau auf deutschen Äckern soll auch dazu beitragen, die Umweltbelastung durch Pestizide und Kohlendioxid deutlich zu reduzieren und dazu führen, dass in Südamerika die einheimische Bevölkerung eines ihrer Grundnahrungsmittel verstärkt wieder selber nutzt. Gesucht sind nun Saatzuchtfirmen, die „Juana“ in ihr Programm aufnehmen und Landwirten zur Verfügung stellen wollen.

Quelle: Uni Hohenheim

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