News · Anwendung · Forschungsergebnis

Duftstoff der Minze hemmt Wachstum von Unkräutern

Mit ihren ätherischen Ölen hält die Minze Unkraut fern – das darin enthaltene Menthon könnte Grundlage für umweltfreundliche Bioherbizide sein. Foto: Jana Müller

Im Wettbewerb um Bodenfläche, Nährstoffe und Wasser sind manche Pflanzen sehr erfolgreich: Sie behindern das Wachstum ihrer Konkurrenten durch chemische Signale, die bei der Nachbarpflanze den Zelltod auslösen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Botanischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersuchen, wie dieser Effekt zustande kommt, um ihn für die Entwicklung umweltfreundlicher Bioherbizide zu nutzen. Wie Mohammed Sarheed aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Nick in seiner Doktorarbeit Allelopathic compounds from Mint target the cytoskeleton from cell biology towards application as bioherbicides (DOI: https://doi.org/10.5445/IR/1000099195) darlegt, ist Menthon besonders gegen das auf Bergweiden vorkommende Unkraut Ampfer wirksam. Darin beschreibt er auch, dass das Duftöl der Pferdeminze auf das Protein Actin zielt, dort zur zellulären Selbsttötung führt und auf diese Weise hochwirksam gegen die Ackerwinde ist. Hier verstehen die Forscherinnen und Forscher den Mechanismus, obwohl sie den dafür ursächlichen Stoff noch nicht identifiziert haben. Sarheeds Untersuchungen am KIT ergaben zudem, dass Menthon das Wachstum von HeLa-Zellen – menschlichen Krebszellen – hemmt.

Quelle: KIT

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News · Forschungsorte

Leibniz: Naturkundemuseum Berlin und Institut in Großbeeren evaluiert

Die Förderung des Berliner Museums für Naturkunde (MfN) und des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau e.V., Großbeeren (IGZ) sollen fortgeführt werden. Das hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft nach Abschluss der regelmäßigen wissenschaftlichen Evaluierung im Rahmen eines Beschlussverfahrens anstelle einer ursprünglich geplanten Präsenzsitzung beschlossen, die aufgrund der derzeitigen Kontaktbeschränkungen nicht stattfinden konnte. Der Senat empfahl Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des MfN fortzusetzen. Das IGZ soll dagegen in fünf Jahren erneut evaluiert werden. Beide waren gemeinsam mit drei weiteren Instituten der Leibniz-Gemeinschaft überprüft worden.

Quelle: Leibniz-Gemeinschaft

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News · Anwendung

Neue Rebsorte Calardis Blanc in Sortenliste aufgenommen

Mit der Aufnahme der mehrfach pilzwiderstandsfähigen Neuzüchtung in die Sortenliste ernten die Forschenden aus dem Julius Kühn-Institut (JKI) den Lohn von fast drei Dekaden Züchtungsarbeit (Kreuzung 1993). Vorteil der neuen Generation von PIWI-Rebsorten besteht darin, dass die Resistenz vom Pilz nicht so schnell gebrochen werden kann und deutlich weniger Pflanzenschutz erforderlich ist. Eine ausführliche Beschreibung der Eigenschaften und Infos rund um die JKI-Neuzüchtung fasst ein Dossier von Dr. Töpfer zusammen (pdf).

Quelle: JKI

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News · Forschungsergebnis

Pflanzenvielfalt in Europas Wäldern nimmt ab

Der Waldsauerklee (Oxalis acetosella) wächst auf sauren Waldböden an schattigen Standorten und kommt in den nördlichen und gemäßigten Breiten Europas und Asiens vor. Foto: Jonathan Lenoir, Jules Verne University of Picardie, via iDiv

In Europas gemäßigten Wäldern werden wenig verbreitete Pflanzenarten von jenen Arten verdrängt, die stärker verbreitet sind. Ein internationales Forscherteam unter Leitung des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) hat nun herausgefunden, dass diese Entwicklung mit einer erhöhten Stickstoffverfügbarkeit zusammenhängt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie im Fachmagazin Nature Ecology & Evolution (DOI: https://doi.org/10.1038/s41559-020-1176-8). Das internationale Forschungsteam hat dazu insgesamt 68 verschiedene Standorte in gemäßigten Wäldern Europas – darunter auch Waldstandorte in Thüringen, Brandenburg und Bayern – untersucht und analysiert, wie sich die Artenvielfalt krautiger Pflanzen im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert hat. Dafür mussten die Forschenden Bestandszahlen zu 1162 verschiedenen Pflanzenarten auswerten. Der Datensatz wurde von einem internationalen Netzwerk von Waldökologen, genannt forestREplot (siehe: http://www.forestreplot.ugent.be), zusammengetragen.

Quelle: iDiv

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