News · Forschungsergebnis

Anti-Stress-Programm für Chloroplasten

Zu starke Sonneneinstrahlung kann die Photosynthese treibenden Chloroplasten unter Stress setzen und letztlich zum Zelltod führen. Forschende haben einen neuen Kommunikationsweg zwischen Chloroplasten und Zellkern identifiziert, der die Zellen vor dem programmierten Zelltod schützt. Dies könnte ein Ansatzpunkt für die Erzeugung stressresistenter Nutzpflanzen sein. Über ihre Ergebnisse berichten die Forschenden um um Privatdozentin Dr. Tatjana Kleine von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) im Fachmagazin PNAS (DOI: https://doi.org/10.1073/pnas.1918640117). Für ihre Studie nutzten die Wissenschaftler eine Doppelmutante der Modellpflanze Ackerschmalwand (Arabidopsis thaliana).

Quelle: LMU

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News · Veranstaltung

Nahrung für unsere Zukunft

Die zweite Kölner Food for Future Konferenz wird am 14. und 15. September 2020 an der Universität zu Köln stattfinden. Themen sind die Zukunft der Nahrungsmittelproduktion, die Optimierung von Ernten, die Veränderungen der Landnutzung und ihre Auswirkungen auf den ländlichen Alltag. Außerdem wird es eine kostenlose, englischsprachige Podiumsdiskussion für die Öffentlichkeit geben, die eine Anmeldung erfordert. Die Themen der englischsprachigen Konferenz, zu der bis 15. Mai Abstracts erbeten werden, thematisiert

  • Functional Food
  • Plant-Environment Interactions
  • Urbanization and Development
  • Food and Rural Livelihoods

Zum 15. Mai endet auch der Frühbucher-Rabatt.

Details auf der Konferenz-Website

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News · Forschungsergebnis

Protein-Atlas der Modellpflanze Arabidopsis erstellt

Mit der Kartierung von über 18.000 Proteinen liegt nun ein umfangreiches Nachschlagewerk für die Modellpflanze Arabidopsis vor. Grafik: TUM-Lehrstuhl für Proteomik und Bioanalytik

Proteine sind die wichtigsten Akteure in jeder Zelle und haben eine Schlüsselstellung bei der Steuerung der Lebensvorgänge in Pflanzen. Sie sind Biokatalysatoren, leiten Signale innerhalb und zwischen Zellen weiter, bilden die Zellstruktur und vieles mehr. Unter der Federführung der Technischen Universität München (TUM) hat ein Wissenschaftsteam nun rund 18.000 der in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana vorkommenden Proteine kartiert und ihre Ergebnisse im Fachjournal Nature (https://www.nature.com/articles/s41586-020-2094-2) veröffentlicht. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit wurden in einem virtuellen Atlas zusammengefasst, der Antworten darauf liefert,

  • wie viele der etwa 27.000 Gene in der Pflanze als Proteine existieren (>18.000),
  • wo sie mit welchen Phosphorylierungsmodifikationen vorliegen und
  • in welchen ungefähren Mengen sie dort auftreten.

Diese Informationen sind frei in der online Datenbank ProteomicsDB https://www.proteomicsdb.org abrufbar. "Erstmalig haben wir alle Proteine der Gewebe der Modellpflanze Arabidopsis, umfassend kartiert. Das lässt neue Einblicke in die komplexe Biologie von Pflanzen zu", erklärt Prof. Bernhard Küster, der zusammen mit Dr. Julia Mergner und dem Sprecher des Sonderforschungsbereiches 924, Prof. Claus Schwechheimer, das Projekt federfürhend an der TUM realisierte. Beteiligt waren außerdem das Helmholtz Zentrum München, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Universität Regensburg, die Universität Tübingen und die Cellzome GmbH in Heidelberg

Quelle: TUM

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News · Köpfe und Karrieren · Teaching Tool

Ars legendi-Fakultätenpreis geht an Pflanzenökologen

Professor Martin Wilmking (PhD) vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie an der Universität Greifswald erhält den diesjährigen Ars legendi-Fakultätenpreis im Fach Biologie für seine exzellente Hochschullehre. Wilmking überzeugte die Jury durch die große Bandbreite seiner an die polyvalente Zuhörerschaft angepassten Vermittlungsmethoden. Um der Herausforderung durch unterschiedliches Vorwissen und verschiedene Lerngeschwindigkeiten zu begegnen, zielt Wilmking auf die Aktivierung der Studierenden und hat alle Vorlesungen in interaktive Kurse umgewandelt. Er setzt dabei unter anderem auf den Einsatz von Peergroups, den flipped classroom, innovative Prüfungsformen sowie den konsequenten Einsatz von sofortigem digitalem Feedback. Der mit je 5.000 Euro dotierte Preis wird jedes Jahr vom Stifterverband, der Gesellschaft Deutscher Chemiker, der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und dem Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) in den vier Disziplinenen Biologie, Chemie, Mathematik sowie Physik ausgelobt.

Details: VBIO

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News · Projekt

Humboldt-Stipendiat untersucht Trockentoleranz von Cyanobakterien

Dr. Nadev Oren prüft die Cyanobakterienkultur in der von ihm entwickelten Anlage. Foto: ITMZ, Uni Rostock

Um einen trockenen und heißen Lebensraum zum Beispiel in der Negev Wüste erfolgreich zu besiedeln, haben sich Cyanobakterien vielfältig angepasst. Die molekularen Grundlagen dieser Anpassungsstrategien sind bis heute allerdings nur unvollkommen verstanden. Hier setzt das Forschungsprojekt von Dr. Nadev Oren an. Seine bisherigen Untersuchungen haben ergeben, dass ein Lichtsensorsystem eine wichtige Rolle bei der Aktivierung des Trockenanpassungsprozesses spielt. „Im Fokus meiner derzeitigen Untersuchungen steht die Frage, wie das Lichtsignal die Trockenanpassung auf molekularer Ebene steuert.“ Durch ein besseres Verständnis der Trockentoleranz von Cyanobakterien könnte es langfristig gelingen, Nutzpflanzen mit verbessertem Wachstum bei hohen Temperaturen und Wassermangel zu züchten, hofft der Wissenschaftler, der für seinen 2-jährigen Aufenthalt an der Universität Rostock ein Forschungsstipendium der A. v. Humboldt Stiftung eingeworben hat. Das Forschungsprojekt resultiert aus einer langen Zusammenarbeit von Professor M. Hagemann, Abt. Pflanzenphysiologie, Universität Rostock, mit der AG von Professor A. Kaplan, Dept. Plant and Environmental Sciences, Hebrew University, Jerusalem.

Quelle: Uni Rostock

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News · Politik

Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP): Steuergelder für Umwelt und Gemeinwohl

Eine strukturreiche Landschaft erfreut das Auge, fördert die biologische Vielfalt und kommt auch der Landwirtschaft zugute. Foto: Sebastian Lakner

Über 3600 Forscheinnen und Forscher aus ganz Europa fordern von der EU, die Wissenschaft bei der GAP-Reform zu berücksichtigen. In einem Positionspapier koordiniert von Wissenschaftler*innen des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Rostock, bewerten sie die aktuellen Reformvorschläge der EU-Kommission als unzureichend. Weder die angestrebten Klima- und Naturschutzziele noch wesentliche soziale Ziele der GAP würden so erreicht. Milliarden Euro von Steuergeldern würden ineffektiv eingesetzt – wider besseres Wissen. „Die GAP nach 2020, wie sie derzeit von der Europäischen Kommission vorgeschlagen wird, geht die Herausforderungen in den Bereichen Umwelt und Nachhaltigkeit nur unzureichend an. Das macht ein Weiter-wie- Bisher-Szenario sehr wahrscheinlich“, schreiben die Autor*innen des Positionspapiers. 21 Ökolog*innen, Ökonom*innen und Agrarwissenschaftler*innen hatten das Positionspapier (DOI: doi.org/10.5281/zenodo.3666258) verfasst und im Herbst vergangenen Jahres als Petition ins Internet gestellt. Über 3600 Wissenschaftler*innen aus allen 27 EU- und 36 weiteren Staaten haben seitdem die Petition unterschrieben (DOI: doi.org/10.5281/zenodo.3685632). Im aktuellen Artikel in der Zeitschrift People and Nature (DOI: https://doi.org/10.1002/pan3.10080) schlagen sie zehn Maßnahmen für eine nachhaltige und gerechte Landwirtschaft vor.

Quelle: iDiv

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