News · Forschungsergebnis

Wie sich Pflanzen vor Erregern schützen

Zwei Studien liefern strukturelle Einblicke in die Art und Weise, wie Pflanzen ihr Immunsystem aktivieren. Resistenzen gegen mikrobielle Krankheitserreger zu entwickeln, ähnelt der Strategie von Tieren – und das, obwohl Pflanzen und Tiere durch mehr als eine Milliarde Jahre Evolution getrennt sind. Das belegen die beiden Publikationen, aus dem Labor des Alexander von Humboldt-Professors Jijie Chai an der Universität zu Köln, die beide im Fachjounal Science erschienen sind. Chai und sein Team beobachteten zusammen mit Forscherinnen und Forschern der Tsinghua University und der Chinese Academy of Sciences in Peking die einzelnen molekularen Schritte in der zeitlichen Abfolge des Schutz-Mechanismus mithilfe der hochauflösenden Kryo-Elektronenmikroskopie. Den beiden Studien zufolge entwickeln Pflanzen Resistenzen gegen bestimmte Krankheitserreger, indem sie gerade inaktive NLR-Moleküle aus dem Plasma in daueraktive Komplexe umwandeln. Die beiden Studien sind fgolgendermaßen betitelt: Ligand-triggered allosteric ADP release primes a plant NLR complex (DOI: https://doi.org/10.1126/science.aav5868) und Reconstitution and structure of a plant NLR resistosome conferring immunity (DOI: https://doi.org/10.1126/science.aav5870).

Quelle: Uni Köln

Weiterlesen
News · Köpfe und Karrieren

Ars legendi-Fakultätenpreis für Pflanzenphysiologen

Der Preisträger Dr. Markus Pietrowski (mitte) mit Laudatorin Caren Linnemann und VBIO-Präsidiumsmitglied Prof. Karl-Josef Dietz, dem Präsidenten der DBG. Foto Kay Herschelmann

Der mit 5.000 Euro dotierte Ars legendi-Fakultätenpreis in der Kategorie Biologie 2019 wurde gestern an den Pflanzenforscher Dr. Markus Piotrowski von der Ruhr-Universität Bochum überreicht. Die Jury würdigt damit sein Engagement bei Konzeption, Design und Umsetzung innovativer E-Learning-Konzepte. Der von ihm entwickelte Kurs "PPÜ goes digital" bereitet Studierende interaktiv auf die Grundlagen experimentellen Arbeitens und auf konkrete laborpraktischen Übungen in der Pflanzenphysiologie vor. Der Kurs dient mittlerweile als Best-Practice-Beispiel für die Weiterentwicklung der digitalen Lehre an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie und erklärt beispielsweise grundlegende Begriffe wie Stoffmenge, molare Masse, Konzentration und Verdünnung, kurze Video-Tutorials, Gamification-Tools oder Anleitungen für die Nutzung von Computerprogrammen. „Die Nominierung für den Ars legendi-Fakultätenpreis Biologie erfolgte durch unsere Fachschaft, was mich sehr ehrt“, dankte Piotrowski. Der Preis wird seit 2014 in den Kategorien Biologie, Chemie, Mathematik und Physik vergeben; für das Fach Biologie stellt der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland (VBIO) die Jury.

Quelle: VBIO

Weiterlesen
News · Köpfe und Karrieren

Fotos der Ars-Legendi-Preisverleihung

Caren Linnemann hielt die Laudatio und VBIO-Präsidiumsmitglied Prof. Karl-Josef Dietz (mitte) gratulierte dem Preisträger des Ars-Legendi-Fakultätenpreises im Fach Biologie Dr. Markus Pietrowski (ganz rechts). Foto: Kay Herschelmann

Alle Fotos: bitte "Weiterlesen" anklicken.

Weiterlesen
News · Ausschreibung

Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science

Wer als Doktorand*in oder PostDoc einen vertieften Einblick in angrenzende Fachrichtungen erhalten möchte, kann sich um die Add-on Fellowships for Interdisciplinary Life Science der Joachim Herz Stiftung bewerben. Diese unterstützt über einen Zeitraum von zwei Jahren interdisziplinäre Forschung und internationale Vernetzung – flexibel und individuell, mit einem Gesamtbetrag von bis zu 12.500 Euro. Für Fellows mit Kindern werden zudem Mittel in Höhe von bis zu 3.000 Euro für die Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Verfügung gestellt. Die Förderung würde im November starten;
Bewerbungsschluss ist am 23. Juni 2019.

Quelle: Joachim Herz Stiftung

Weiterlesen
News · Veranstaltung

Faszination für Pflanzen-(wissenschaften)

Der fünfte "Faszination für Pflanzen"-Tag (Fascination of Plants Day, #FoPD 2019) im Mai (siehe Faltblatt, pdf) wird wieder von Pflanzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern unterstützt (pdf-Datei). Ziel ist es möglichst viele Menschen für Pflanzen und die Bedeutung der Pflanzenwissenschaften für nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, Nahrungsmittel und Energieträger, Pflanzenzüchtung, nachhaltige Produktion biobasierter Stoffe, wie Papier, Bauholz, oder Medikamente, oder die Rolle von Pflanzen in Naturschutz, Biodiversität und Pflanzenökologie zu begeistern. Dazu eingeladen sind alle von Schulen, über Botanische Gärten, Museen, landwirtschaftliche Betriebe, bis hin zu Produzenten, Forschungsinstituten und Universitäten. Wenn auch Sie eine Veranstaltung, einen Tag der offenen Tür, einen Laborrundgang, ein Experiment oder ähnliches anbieten möchten, sind sie herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich dazu bei dem Pflanzenforscher*in Ihres Landes (pdf-Datei). Anregungen und Ideen bietet eine Übersicht, in der die 1019 Veranstaltungen in 52 Ländern des Jahres 2017 zusammengestellt sind (pdf-Datei). Die Veranstaltungen laufen unter der Schirmherrschaft der Europäischen Pflanzenwissenschaftsorganisation (European Plant Science Organisation, EPSO), deren assoziiertes Mitglied die DBG ist.

Quelle: Fascination of Plants Day

Weiterlesen
News · Köpfe und Karrieren

Nachruf auf den Naturstoffchemiker Prof. Günter Adam

Das Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) nimmt Abschied von seinem ehemaligen Abteilungsleiter Professor Dr. Günter Adam. Der Naturstoffchemiker starb am 29. März in Halle. Als begeisterter Wirkstoffsucher und Erforscher von pflanzlichen Naturstoffen hat Günter Adam die Geschicke des Instituts nachhaltig geprägt und mitgestaltet. Er war von 1969 bis 1998 zunächst als Arbeitsgruppen- und später als Abteilungsleiter am Institut beschäftigt, pflegte aber auch nach seiner Emeritierung enge Kontakte zum IPB. In vielen der von ihm erforschten Bereichen der Naturstoffchemie galt er als Pionier und Wegbereiter.

Quelle: IPB

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Pflanzenhormon Auxin kann das Wachstum auch hemmen

Erhöhte Auxinkonzentration (blaue Bereiche) an der konkaven Seite des apikalen Hakens eines Keimlings von Arabidopsis thaliana. Aufnahme: Marçal Gallemí Rovira und Eva Benkova group, IST Austria

An der Innenseite der gekrümmten Sprossachse eines Pflanzenkeimlings hemmt die Anhäufung von Auxin das Zellwachstum – entgegengesetzt der bekannten wachstumsanregenden Wirkung von Auxin in vielen anderen Teilen der Pflanze. Das berichten Forschende vom Institute of Science and Technology (IST) Austria im Fachjournal Nature (DOI: http://dx.doi.org/10.1038/s41586-019-1069-7) Die ausgelöste wachstumshemmende Signalkaskade erkläret die Bildung jener typischen Krümmung der Sprossachse, welche der jungen Pflanze nach der Keimung hilft, die Bodendecke zu durchbrechen.

Quelle: IST

Weiterlesen
News · Veranstaltung

Reticulate Evolution: Phylogenetic Symposium 2019

Vom 22. bis 24. November 2019 wird das Evolutionssymposium an der Georg-August-Universität in Göttingen stattfinden. Die Pflanzenforscherin Prof. Dr. Elvira Hörandl vom Lehrstuhl Systematik, Biodiversität und Evolution und der Zoologe Prof. Dr. Christoph Bleidorn vom Lehrstuhl Evolution und Systematik der Göttinger Universität organisieren die Zusammenkunft, für die sie namhafte Sprecher*innen gewannen. Außer dem Konferenz-Dinner ist die Anmeldung kostenfrei. Anmeldungen und Abstract-Einreichung sind bis 31. Oktober erbeten.

zum ersten Circular auf der Uni-Göttingen-Website

Weiterlesen
News · Forschungsergebnis

Herkunft des Safran-Krokus ins griechische Attika zurückverfolgt

Crocus cartwrightianus, der wilde, in Griechenland beheimatete Vorfahre des Gewürz-Krokus. Foto: Frank Blattner, IPK Gatersleben

Der Vorfahre des Safran-Krokus (Crocus sativus), aus dessen Narben das teuerste Gewürz der Welt gewonnen wird, stammt aus Attika. Das berichten Forschende vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) im Fachjournal Molecular Phylogenetics and Evolution (DOI: https://doi.org/10.1016/j.ympev.2019.03.022). Wie sie zeigten, entstand Safran im griechischen Attika durch die Kombination zweier verschiedener Genotypen der wilden Krokus-Art Crocus cartwrightianus. Über die Herkunft des Safran-Krokus wird schon lange spekuliert, da dieses Wissen Pflanzenzüchtern ermöglichen würde, genetische Diversität in die sonst genetisch uniforme Pflanzenart zu bringen. Denn der Safran-Krokus ist eine triploide und männlich-sterile Pflanze, weshalb sie lediglich vegetativ aus Tochterknollen vermehrt werden kann. Deshalb kann die Qualität des Safrans bislang kaum durch das Kreuzen verschiedener Kulturvarietäten verbessert werden. Somit sind alle modernen Safran-Pflanzen genetisch nahezu identisch. Die  Forschungsergebnisse eröffnen nun neue Möglichkeiten. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden durch eine unabhängige, komplementierende Studie der TU Dresden bestätigt (wir berichteten).

Quelle: IPK (pdf)

Weiterlesen
News · Projekt

Landgang der Pflanzen als neues DFG-SPP

Die charophytische Armleuchteralge der Art Chara braunii im Labor, deren Vorfahren einst das Land eroberten. Foto: Christine Kühn, AG Rensing

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt „MAdLand - Molekulare Adaptation an das Land: Evolutionäre Anpassung der Pflanzen an Veränderung“ als Schwerpunktprogramm (SPP). MAdLand erforscht vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen Folgen, wie Pflanzen sich an schwerwiegende Veränderungen ihrer Umwelt anpassen. „MAdLand wird eine der dramatischsten Veränderungen der Umwelt, den Habitatwechsel von Wasser auf felsiges Land, untersuchen, um besser zu verstehen, wie sich Pflanzen an Umweltveränderungen anpassen“, sagt Programm-Koordinator Stefan Rensing von der Uni Marburg. Als die ersten Pflanzen vor circa 500 Millionen Jahren an Land gingen, waren sie mit veränderten Umweltbedingungen konfrontiert. So mussten sich die Pioniere unter anderem gegen Austrocknung oder ultraviolette Sonnenstrahlung schützen. Gleichzeitig verursachte der Landgang der Pflanzen einen dramatischen Wandel. Er veränderte die Erdatmosphäre und die Erdoberfläche: Ohne grüne Landpflanzen würde es heute keine Landtiere geben, und damit auch keine Menschen. Das Programm beginnt voraussichtlich im März 2020 und wird mit rund 6 Millionen Euro zunächst für eine Laufzeit von drei Jahren gefördert.

Quelle: Uni Marburg

Weiterlesen
News · In den Medien

Gramibactin ist Leibniz-Wirkstoff des Jahres 2019

Mithilfe von Gramibactin können beispielsweise Maispflanzen mehr Chlorophyll bilden. Foto: Ron Hermenau, Leibniz-HKI, der das Molekül bei seiner Doktorarbeit gemeinsam mit Kolleg*innen entdeckte

Ein Forscherteam des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) erhielt für die neu entdeckte Substanz Gramibactin den Titel „Leibniz-Wirkstoff des Jahres 2019“. Das bakterielle Molekül Gramibactin ermöglicht es Pflanzen, mehr Eisen aus dem Boden aufzunehmen, was deren Wachstum und Ertragsmengen positiv beeinflusst. Das Team um Christian Hertweck, Lehrstuhlinhaber an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, hat das bakterielle Molekül Gramibactin entdeckt und seine Bedeutung für die Nahrungsmittelproduktion vergangenes Jahr im Fachmagazin Nature Chemical Biology (DOI: https://doi.org/10.1038/s41589-018-0101-9) vorgestellt.

Quelle: HKI

Weiterlesen
News

SPP: Evolutionäre Anpassung der Pflanzen an Veränderung

Neuer Forschungsschwerpunkt: molekulare Voraussetzungen zur Landeroberung der Pflanzen. Grafik: Rensing, MAdLand-SPP

Eines der beiden neuen DFG-Schwerpunktprogramme (SPP) in den Life Sciences wird erforschen, welche molekularen Anpassungen im Laufe der Evolution stattfanden, die den Landgang der Pflanzen ermöglichten. Unter dem Titel Molecular Adaptation to Land: plant evolution to change "MAdLand" (http://madland.science/) werden Arbeitsgruppen mehrerer Universitäten interdisziplinär und durch Einsatz innovativer Methoden zusammenwirken. Sprecher ist Prof. Dr. Stefan Rensing von der Uni Marburg. Der Antrag konnte sich damit als einer von 14 bewilligten der insgesamt 50 eingereichten Initiativen durchsetzen. Diese besonders aktuellen bzw. sich gerade etablierenden Forschungsgebiete werden für sechs Jahre finanziert und fördern vor allem den wissenschaftlichen Nachwuchs.

Quelle: DFG

Weiterlesen