News · Forschungsergebnis

Tomatenpflanzen machen Raupen zu Kannibalen

Wenn den Raupen des Eulenfalters (Spodoptera exigua, im Vordergrund) die Blätter der Tomate nicht schmecken, frisst sie andere Raupen. Foto: Brian Connolly

Kannibalismus ist im Tierreich keine Seltenheit. Eine Pflanze als Auslöser dagegen schon. Tomatenpflanzen sind in der Lage, den Appetit von Raupen auf Artgenossen zu lenken. Mit der ersten Beobachtung dieses Wandels wird ein neues Kapitel im Handbuch der Pflanzenverteidigung eröffnet, weshalb das Portal Pflanzenforschung die im Fachjournal Nature Ecology & Evolution erschienene Studie vorstellt. Ein Ergebnis der Studie, die an der Uni Wisconsin-Madison durchgeführt wurde, ist auch als Video abrufbar.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Arnika in Norddeutschland genetisch verarmt

Arnica montana auf einer Wiesen am Vogelsberg in Hessen. Foto: V. Duwe, BGBM Berlin

Insbesondere in Norddeutschland ist die Wild- und Heilpflanze Arnika (Arnica montana) vom Aussterben bedroht. Die Art leidet unter genetischer Verarmung in ihren stark voneinander isolierten und oft kleinen Populationen. Zu diesem Ergebnis kommen Forschende vom Botanischen Garten und Botanischen Museum (BGBM) der Freien Universität Berlin. Sie haben in einem vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Projekt die Wildart bundesweit genetisch untersucht. Ihre Forschungsergebnisse publizierten sie zusammen mit Empfehlungen für den Naturschutz im Fachjournal Perspectives in Plant Ecology, Evolution and Systematics.
Quelle: BGBM

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News · Projekt

Kliniker untersuchen Wirkstoffe aus Braunalgen

Der Blasentang Fucus vesiculosus ist eine in der Ostsee weit verbreitete Braunalge. Foto: Marion Zenthoefer, CRM

Braunalgen aus der Ostsee enthalten eine Vielzahl bioaktiver Inhaltsstoffe, z.B. sogenannte Fucoidane. Wie lassen sich diese Fucoidane für die Medizin und Kosmetik der Zukunft nutzen? Diese Frage steht im Zentrum des grenzüberschreitenden InterReg 5a-Projekt „FucoSan – Gesundheit aus dem Meer“ unter der Federführung von Prof. Dr. Alexa Klettner, Laborleiterin in der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH).
Quelle: UKSH

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News · Politik · Projekt

Der Weg zu einer nachhaltigeren Welt

Maßnahmen gegen die Erderwärmung, wie hier mit umweltfreundlicheren Autoreifen aus Löwenzahn dargestellt, muss die Gesellschaft verstehen und akzeptieren, um Erfolge beim Klimaschutz zu erreichen. Illustration: Holly McKelvey, Uni Kiel

Autoreifen aus Löwenzahn, Flugkerosin aus Algen oder Plastik aus Kartoffeln: Bioökonomie verbindet natürliche Rohstoffe mit neuen Konzepten. Regierungen, Forschende und Unternehmen rund um den Globus zielen damit auf eine fundamentale Transformation unserer Wirtschaft, und sie erhoffen sich Lösungen für die zentrale Frage des 21. Jahrhunderts: Wie können in Zeiten des Klimawandels immer mehr Menschen von immer weniger Ressourcen mit Nahrung, Energie und Materialien zugleich versorgt werden? Dazu erforscht ein Verbund zwischen der Uni Kiel (CAU) und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW), wie sich gesellschaftliche Ansprüche, technische Lösungsmöglichkeiten und deren politische Umsetzbarkeit zusammenbringen lassen. Und das ist gar nicht so leicht, wenn sich falsche Annahmen beispielsweise zum Klimawandel in den Köpfen festsetzen. Wichtig ist dem Team, zu untersuchen, wie diese „naiven“ Vorstellungen entstehen und wie sie sich systematisch ändern lassen.
Quelle: Uni Kiel

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News · Veranstaltung

Wasserlinsen in Forschung und Anwendung

Die vierte internationale Conference on Duckweed Research and Applications (ICDRA) wird vom 23. bis 26. Oktober 2017 im indischen Kerala stattfinden. Anmeldungen sind bis zum 23. August erwünscht. Eine Woche zuvor ist bereits die Deadline für Abstract-Anmeldungen.
Details: siehe Poster (pdf)

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News · Forschungsergebnis

Pflanzen liefern auch Öl an Pilze

Pflanzen stellen Pilzen, mit denen sie in Symbiose leben, Kohlenstoffe nicht ausschließlich in Form von Zuckern zur Verfügung. Sondern sie liefern den Pilzpartnern auch Fette in Ölform. Damit haben Forschende die gängige Lehrbuchmeinung widerlegt, dass ausschließlich Zucker von der Pflanzen abgegeben werden. Das hat ein Team um die Biologin Caroline Gutjahr von der Ludwigs-Maximilians-Universität München (LMU) herausgefunden in Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen von Peter Dörmann (Universität Bonn), Wolfgang Eisenreich (TU München) und Martin Parniske (LMU). Die Forschergruppe publizierte ihre Ergebnisse im Fachmagazin eLife.
Quelle: LMU

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News · Politik

Weniger Biologie und Chemie im neuen bayerischen G9

Bei der geplanten Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9) hat der bayerische Kultusminister Spaenle am Dienstag, den 25.Juli 2017 verkündet, es gäbe „mehr Lernzeit, mehr digitale und politische Bildung, starke Kernfächer und Naturwissenschaften“ (KM, PM 296/2017). Entgegen seinen Beteuerungen werden die Naturwissenschaften aber nicht gestärkt, sondern Chemie und Biologie kommen in der neuen 11. Klasse gar nicht vor, wie der am Dienstag vorgestellte Entwurf der neuen Stundentafel für das neusprachliche Gymnasium zeigt. Darauf weist der Landesverband Bayern im Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin e.V. (VBIO) hin. Damit entfalle eine wesentliche Orientierungsmöglichkeit in den Naturwissenschaften in der 11. Klasse. Die Bayern im VBIO halten daher gemeinsam mit den Verbänden für Physik und Chemie die Lücken in der Orientierungsphase der neuen 11. Klasse für ein falsches Signal, da sie die gesellschaftlich dringend notwendige Scientific Literacy einschränken und so eine solide naturwissenschaftliche Grundbildung verhindern.
Quelle: VBIO

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News · Forschungsergebnis

Teufelszwirn: Schmarotzer und Alarmüberträger

In der Natur umschlingt das Geflecht des Teufelszwirns andere Pflanzenarten. Foto: Jingxiong Zhang, Kunming Institut für Botanik, Chinesische Akademie der Wissenschaften

Wie Forschende zeigten, entzieht die parasitische Pflanze der Gattung Cuscuta (Teufelszwirn) ihren Wirtspflanzen nicht nur Nährstoffe, sondern ist bei Insektenbefall auch wichtiger Nachrichtenüberträger zwischen benachbarten Pflanzen. Der Teufelszwirn verbindet verschiedene Pflanzen über sein parasitisches Netzwerk. Wird eine vom Teufelszwirn bewachsene Pflanze von Insekten attackiert, werden auch in nicht-befallenen Nachbarpflanzen Verteidigungs-Gene aktiviert, die diese Pflanzen warnen und somit resistenter gegen ihre Fressfeinde machen. Das hat ein Team von Wissenschaftlern des Kunming Instituts für Botanik in China und des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie in Jena entdeckt und im Fachmagazin PNAS publiziert.
Quelle: MPI für chemische Ökologie

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News · Forschungsergebnis

Wassertransport der Wurzeln in 3D

Zeitaufgelöste Tomographie einer Lupinenwurzel. Foto: Uni Potsdam

Wie Lupinen mit ihren Wurzeln Wasser aus dem Boden ziehen, haben Forschende der Universität Potsdam an der Berliner Neutronenquelle BER II erstmals in 3D fotografiert. Dafür verbesserten sie zusammen mit Kollegen vom Helmholtz-Zentrum Berlin die Zeitauflösung der Neutronentomografie gleich um mehr als das Hundertfache: Alle zehn Sekunden erstellten sie eine detaillierte 3D-Aufnahme. Die Ergebnisse liefern neue Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Wurzeln und Böden und sind im Fachjournal Scientific Reports publiziert.
Quelle: Uni Potsdam

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News · Forschungsergebnis

Neue Forschungsrichtung: Phytomikrobiom

Dass Hülsenfrüchte, wie Bohnen oder Erbsen, auf spezielle Rhizobien-Bakterien angewiesen sind, ist schon lange bekannt. Neuere Untersuchungen von Bodenproben zeigten jedoch, dass in unmittelbarer Nähe der Wurzeln nicht nur diese stickstofffixierenden Bakterien wachsen, sondern auch zahlreiche andere Bakterienarten. Ein junger Forschungszweig untersucht nun, welche Rolle nicht-Rhizobien-Bakterien für Leguminosen spielen. Dazu untersuchen sie das Phytobiom, die bakterielle Besiedlung von Pflanzen. Das Portal Pflanzenforschung stellt dazu eine Studie aus der Zeitschrift Phytobiomes vor.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News

Neue Fachzeitschrift: Pflanzen, Menschen und Planet

Der Trust der Zeitschrift New Phytologist stellt am 27. Juli eine neue interdisziplinäre Fachzeitschrift vor. Das englischsprachige Open Access Journal soll den Titel Plants, People, Planet tragen. Es thematisiert, wie die Pflanzenwissenschaften dazu beitragen können, die globalen Herausforderungen des 21ten Jahrhunderts zu lösen, und wird im Verlag John Wiley & Sons erscheinen.
Quelle: Wiley & Sons (engl.)

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News · Politik

Wissenschaftsakademien: Empfehlungen zur Reform von Promotionen

Die institutionelle Verantwortung für die Promotion an den Universitäten muss gestärkt werden, empfiehlt die heute gemeinsam von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften veröffentlichte Stellungnahme „Promotion im Umbruch“ (pdf-Datei). Sie analysiert die gegenwärtige Situation im internationalen Vergleich und zeigt Wege zu einer Verbesserung der Promotionspraxis auf.
Quelle: Akademie-Union (pdf)

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