News · Forschungsergebnis

Neue Vorsätze für die Klimaforschung

Viele zeigen sich über Paris und die jüngsten Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel zufrieden. Es liegt aber noch ein weiter Weg vor uns, meint das Portal Pflanzenforschung. Auf seiner Website fasst es zwei im Fachjournal Nature Climate Change und eine im Journal Nature Ecology & Evolution erschienene Studien zusammen, die Anfang des Jahres renommierte Klimaforscher veröffentlicht hatten. Sie schildern die vereinbarten Schritte auf der politischen Bühne, die Vorhaben der Klimaforschung und wo Klimaforschende den größten Handlungsbedarf sehen. Deren fünf größten Sorgen sind:

  1. Risiken für einzigartige und bedrohte Ökosysteme
  2. Auftreten extremer Wetterereignisse
  3. Ungleiche Lastenverteilung der negativen Folgen des Klimawandels, insbesondere auf ärmere Länder
  4. Schäden und Verluste von z. B. wirtschaftlicher Art oder in Bezug auf die Biodiversität
  5. Zunahme von grundlegenden Veränderungen, wie z.B. Meeresspiegelanstieg, Eisrückgang oder Veränderungen in der Meereszirkulation

Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Andiner Biodiversitäts-Hotspot in Flammen

Das Tal von Kañaris im November 2014: Auch in dieser Gegend hat es 2016 großflächig gebrannt. Foto und (c): Tim Böhnert

Die tropischen Anden Südamerikas sind eines der wichtigsten Zentren der biologischen Vielfalt unseres Planeten. Dabei hebt sich besonders die Grenzregion zwischen Ecuador und Peru hervor. Unbemerkt von der Weltöffentlichkeit wüteten Ende 2016 dort, im Norden Perus, verheerende Waldbrände. Forschende des Nees-Instituts für Biodiversität der Pflanzen der Universität Bonn erforschen seit Jahren gemeinsam mit lokalen Kollegen diese abgelegenen Gebiete. Im Fachjournal Nature veröffentlichten die Forschenden des Nees-Instituts nun einen Weckruf an die internationale Wissenschaftsgemeinschaft. „Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren kommen weltweit ausschließlich dort vor“, sagt Prof. Dr. Maximilian Weigend, Direktor der Bonner Botanischen Gärten, welcher selbst seit 20 Jahren regelmäßig Expeditionen in diese Region unternimmt. Für die Artenvielfalt der endemischen Pflanzen des Gebietes befürchtet er aufgrund der Brände das Schlimmste.
Quelle: Uni Bonn

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News · Projekt

Überlebenskunst arktischen Mooses enträtseln

Der Moosforscher Hyoungseok Lee in der Antarktis. Foto: KOPRI

Um den Einfluss des Klimawandels auf die Pflanzenwelt in der Antarktis zu enträtseln, soll zunächst das Genom eines antarktischen Vertreters der Moosart Sanionia uncinata entziffert werden und in einem zweiten Schritt mit dem Genom des Modellmooses Physcomitrella patens verglichen werden, das nicht in der Antarktis wachsen kann. Dazu werden die beiden Biologen Prof. Dr. Ralf Reski von der Universität Freiburg und Dr. Hyoungseok Lee vom Korea Polar Research Institute KOPRI/Südkoreawerden das Genom gemeinsam analysieren.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Zäpflein öffne dich

Fotos der in der Studie untersuchten Zapfen von Keteleeria spec. (links) und Pinus spec. 1 (Mitte) sowie röntgen-computertomographische Aufnahme des Zapfens von Pinus spec. 2 (rechts). Fotos: © Plant Biomechanics Group

Fossile Zapfen sind auch nach Millionen von Jahren noch zu den Biegebewegungen ihrer einzelnen Samenschuppen fähig. Das haben die Biologen Dr. Simon Poppinga und Prof. Dr. Thomas Speck von der Plant Biomechanics Group und vom Botanischen Garten der Universität Freiburg herausgefunden. Die untersuchten Zapfen verfügen damit über die ältesten bekannten pflanzlichen Strukturen, die sich noch bewegen, und können außerdem als Vorbilder für bionische Klappensysteme dienen. Die Forscher haben ihre Ergebnisse im Fachjournal Scientific Reports veröffentlicht.
Quelle: Uni Freiburg

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News · Forschungsergebnis

Kann das "Greening" grüner werden?

Als ökologische Vorrangflächen können zum Beispiel Blühstreifen angelegt werden, die sich als effektive Greening-Maßnahme erwiesen haben. Foto: Rainer Oppermann

„Greening“ nennt sich ein Instrument, mit dem die EU den Artenschwund in der Agrarlandschaft stoppen will. Das Prinzip ist einfach: Landwirte bekommen Geld dafür, dass sie auf ihren Flächen bestimmte Maßnahmen zum Schutz von Flora und Fauna umsetzen. Forschende des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ, der Universität Göttingen und weiterer Forschungsinstitute haben nun untersucht, wie effektiv dieses Instrument ist. Sie kommen dabei zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Maßnahmen bringen oft wenig für die Artenvielfalt, für die Landwirte sind sie zum Teil schlecht umsetzbar und die Steuerzahler kosten sie trotzdem viel Geld. Es gibt aber Möglichkeiten, die Situation für alle Seiten zu verbessern. Ihre Ergebnisse publizierten sie im Fachjournal Conservation Letters.
Quelle: UFZ

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News · Forschungsergebnis

"Entengrütze": Kleine Pflanzen, große Chancen

Klaus Appenroth (r.) und Gerhard Jahreis in einem Labor der Universität Jena mit einer umfangreichen Sammlung von Wasserlinsengewächsen. Foto: Jan-Peter Kasper, FSU

Die kleine wurzellose Wasserlinse Wolffia globosa, hat offenbar das Zeug, groß rauszukommen. Forschende der Universität Jena haben jetzt in Kooperation mit Fachkollegen in Indien und Deutschland das Potenzial verschiedener Wasserlinsen für die menschliche Ernährung untersucht. Die Ergebnisse sind vielversprechend: Wasserlinsen haben einen ähnlichen Proteingehalt wie Lupine, Raps oder Erbsen; der Proteinertrag liegt bei 30 Prozent der Trockenmasse. Außerdem enthalten die Winzlinge wertvolle omega-3-Fettsäuren, wie Stearidonsäure und alpha-Linolensäure. Mögliche Einsatzgebiete der Wasserlinsen seien die beliebten Smoothies oder Gebäck, das glutenfrei produziert wird. Der Vorteil: Wasserlinsen vermehren sich sehr rasch, benötigen aber keine zusätzlichen Anbauflächen. Veröffentlicht haben die Froschenden ihre Ergebnisse in der Zeitschrift Food Chemistry.
Quelle: Uni Jena

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News · Forschungsergebnis

Pflanzen im Süden machen länger Siesta

Untersuchte Pflanze Arabidosis thaliana in Südschweden. Foto: Gregor Mendel Institut

Ein einziges Gen bestimmt den besten Zeitpunkt, wann Samen auskeimen und dadurch überleben können. Das publizierte bereits im Dezember ein Forscherteam unter der Leitung des PhD-Studenten Envel Kerdaffrec im Journal eLife. Dazu hatte es die genetischen Grundlagen der Keimruhe (Seed dormancy) bei der Modellpflanze Arabidopsis thaliana untersucht. Da das Genom dieser Pflanzen bekannt war, konnten die Forscher durch eine genomweite Assoziationsstudie bestimmen, welche Gene kontrollieren, wie lange die Samen in der Ruhephase bleiben. Überraschenderweise fanden sie den Unterschied in einem einzigen Gen, genannt DOG1 (DELAY OF GERMINATION1). Dieses Gen ist für die meisten Varianten zuständig - was bedeutet, dass die Unterschiede in diesem Merkmal von einem einzigen Gen mit großem Effekt kontrolliert werden. Das meldes das Gregor Mendel Institut beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw

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News · Forschungsergebnis

Wie weit invasive Arten reisen

Die gerne in Gärten gepflanzte Gelbrote Taglilie gilt in Mitteleuropa als eingebürgert und wurde über eine Entfernung von etwa 10.000 km aus Ostasien importiert. Foto und Copyright: Franz Essl, Uni Wien

Rund um den Globus werden immer mehr Pflanzen- und Tierarten durch Menschenhand in neue Regionen eingeschleppt. Die globalen Muster der Ausbreitung waren bisher aber wenig verstanden. Forscher des Senckenberg und der Universitäten Oldenburg und Wien haben herausgefunden, dass sich diese Ausbreitung von Arten mit einer Kombination von globalen Handelsströmen und der ursprünglichen Verteilung von Arten sehr gut erklären lässt. Und - anders als bisher angenommen - folgt die Ausbreitung grundsätzlich einfachen Gesetzen. Publiziert hatten sie die Ergebnisse bereits im Dezember im Fachjournal Ecology Letters.
Quelle: Senckenberg

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