News · Forschungsergebnis

Flechten bilden Symbiosen mit drei Partnern

Die letzten 150 Jahre hielt die Wissenschaft Algen und Pilze für die beiden Symbiosepartner, die in einer Flechte zusammenleben. Nun müssen die Lehrbücher umgeschrieben werden: WissenschafterInnen der Uni Graz fanden im Team mit KollegInnen aus den USA und Schweden heraus, dass einige der häufigsten Flechtenarten der Welt einen weiteren Partner im Bunde haben, nämlich einen bislang unbekannten Pilz, der als eine Hefe identifiziert wurde. Diese Erkenntnisse werden am 22. Juli 2016 online und am 29. Juli als Titelgeschichte in der Printausgabe des Fachmagazins Science veröffentlicht. Das meldet die Uni Graz beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw

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News · Forschungsergebnis

Ausbreitung des invasiven Weidenröschens

Blüte und Samen des invasiven Kurzfrüchtigen Weidenröschens. Foto und ©: Nierbauer, Senckenberg

Forschende haben die Verbreitung der invasiven Pflanze „Kurzfrüchtiges Weidenröschen“ (Epilobium brachycarpum) in Deutschland untersucht. Der Neophyt stammt ursprünglich aus den Hochgebirgen Nordamerikas und breitet sich seit etwa 15 Jahren massiv im Rhein-Main-Gebiet aus. Genetische Untersuchungen der Senckenberg-Wissenschaftler zeigen, dass die Pflanzen in mehreren Schritten nach Deutschland gelangten – vermutlich als „blinde Passagiere“ in Militär- und Landwirtschaftsfahrzeugen. Die Studie ist kürzlich im Fachjournal Biological Invasions erschienen.
Quelle: Senckenberg

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News · Forschungsergebnis

Was den "Fruchtbaren Halbmond" so fruchtbar macht

Die Irano-Turanische Florenregion erstreckt sich von der Türkei bis nach China. Grafik und Copyright: Yannik Staedler, Uni Wien

Die Region des sogenannten "Fruchtbaren Halbmondes" gilt als bislang kaum systematisch erforschter Hotspot der Artenvielfalt in Eurasien. Daher haben Forschende der Universitäten Wien und Zürich in einem Review das bisher Bekannte zusammengestellt und Biogeographie, Evolutionsbiologie und Paläontologie angewandt. Sie publizierten ihre Studie in der Fachzeitschrift Biological Reviews, die auch dazu beitragen soll, die außergewöhnliche Artenvielfalt in diesem Gebiet zu erhalten.
Quelle: Uni Wien

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News · Forschungsergebnis

Menschliche Nutzung bedroht Bestäubung und Samenausbreitung von Waldbäumen weltweit

Zur Bestäubung und Samenausbreitung sind Bäume und Sträucher fast ausschließlich auf Tiere angewiesen. Foto und ©: Eike Lena Neuschulz

Wie die erste globale Meta-Analyse über die Regenerierung von Wäldern ergab, belastet der Eingriff des Menschen nicht nur den Wald von heute, sondern auch den von morgen. Er beeinflusst vor allem Prozesse der Bestäubung und Samenausbreitung, berichten Forschende der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität Frankfurt im Fachjournal Scientific Reports. Verantwortlich machen die Forschenden den Rückgang der daran beteiligten Insekten, Vögel und Säugetiere. Diese müssen daher besser geschützt werden.
Quelle: Senckenberg

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News · Anwendung

Mit Emmer und Einkorn zurück in die Zukunft

Dinkel, Emmer, Einkorn und deren Verwandte zählen zu den sogenannten Urgetreiden. Leider sind sie in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend in Vergessenheit geraten und vom Teller verschwunden. Zu Unrecht, wie Wissenschaftler, Ernährungsexperten und Verbraucher finden. Zwei Hohenheimer Forscher wollen dem entgegenwirken. Wie sie im Fachjournal Trends in Plant Science berichten, wünschen sich eine Renaissance der Erforschung von Emmer und Einkorn. Das Portal Pflanzenforschung stellt die Studie vor.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Neue Pflanzen-Arten entstehen anders als bislang vermutet

Forschende haben die Genome von 94 Individuen der Gattung Arabidopsis sequenziert, um zu prüfen, wie sich Arten bilden. Die 94 Individuen stammen aus allen 27 Arten dieses kleinen, in Europa beheimateten Unkrauts, zu denen auch die Modellpflanze Arabidopsis thaliana zählt. Die Arbeit wurde im Fachjournal Nature Genetics publiziert und liefert Details, wie die Artenentwicklung - die bei Arabidopsis vor geschätzten sechs Millionen Jahren begonnen hat - verschiedene genetische Varianten quer durch die Gattung bildete. Wie die Forschenden herausfanden, passiert der Prozess der Artenbildung nicht als einfache Abspaltung. Arabidopsis thaliana und A. lyrata wurden sehr viel später als vermutet zu eigenen Arten. Die Forschenden – unter ihnen auch ein Team von  Magnus Nordborg vom Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzenbiologie (GMI) – konnten auch Gene identifizieren, die sich in dieser Zeit sehr wenig entwickelt haben. Das meldet das GMI beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw

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News · Meinung

Nachhaltigkeitsforschung fordert Eckpfeiler für Bioökonomie

Fossile Ressourcen durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen, ist ein Ziel der Bioökonomie. Die wissensbasierte Nutzung biologischer Ressourcen kann unter anderem dazu beitragen, Hunger zu verhindern, Wasser- und Energieversorgung sicherzustellen oder den Klimawandel zu bekämpfen. Nun fordern vier führende Forscherinnen und Forscher aus Deutschland und vom Institut für Technik- und Wissenschaftsforschung der österreichischen Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) in einem Kommentar im Fachjournal Nature die Umsetzung von fünf Eckpfeilern, die zu einer nachhaltigen Bioökonomie führen sollen. Die fünf Prioritäten einer internationalen politischen Agenda auf dem Weg in eine biobasierte Wirtschaft lauten:

  • Biologische Ressourcen in neuen, sektorübergreifenden Kreisläufen intelligent nutzen und Ökosysteme schützen,
  • die Beiträge der Bioökonomie zu den nachhaltigen Entwicklungszielen messbar machen und gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen zuführen,
  • die internationale wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit fördern,
  • Ausbildung, gemeinsames Lernen und Dialog vorantreiben sowie
  • die Bioökonomie in internationalen Organisationen, in der internationalen Politik und im Welthandel berücksichtigen.

Quelle: AAU

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News · Anwendung

Über 5000 afrikanische Pflanzenarten in Datenbank illustriert

Polia condensata – einer der Neuzugänge in der African Plants-Fotodatenbank. © DJ. Harris, Senckenberg

Der Online-Fotoführer African Plants wächst kontinuierlich: Kürzlich hat die Senckenberg-Datenbank die 5000er-Marke der illustrierten Pflanzenarten geknackt. Damit bildet die öffentlich zugängliche Fotosammlung etwa 10 Prozent der bekannten Pflanzenarten im kontinentalen Afrika ab. Derzeit werden weitere Fotos aus dem schwer zugänglichen Zentralafrika ergänzt und stehen so Hobbybotanikern, Afrika-Reisenden und Wissenschaftlern gleichermaßen zur Verfügung.
Quelle: Senckenberg

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News · Forschungsergebnis

Wie Gräser mit altbekannten Genen effiziente Spaltöffnungen anlegen

Lange Zeit war unklar, ob die Gene für die Entwicklung von Spaltöffnungen (Stomata) bei der Modellpflanze Arabidopsis thaliana auch für die Entwicklung von Spaltöffnungen an anderen Blättern verantwortlich sind oder ob Pflanzen unterschiedliche genetische Baupläne besitzen. Nun haben amerikanische Forschende am Beispiel der Zwenke (Brachypodium distachyon), eines Süßgrases, belegt, dass diese die gleichen Gene nutzen. Der einzige Unterschied: Sie kombinieren sie anders und erzeugen auf diese Weise Stomata, die nicht nur anders aussehen, sondern auch sehr effizient sind. Das berichten die Forschenden im Fachjournal PNAS. Das Portal Pflanzenforschung stellt die Studie vor.
Quelle: Pflanzenforschung.de

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News · Forschungsergebnis

Gerstengenom aus 6000 Jahre alten Samen entschlüsselt

Dank der extremen Trockenheit der judäischen Wüste ist pflanzliches Material außerordentlich gut erhalten (links). Aufnahme eines in der Yoram-Höhle gefundenen Gerstenkorns (rechts). Uri Davidovich, Credit: Nature genetics, DOI: 10.1038/ng.3611, IPK

Erstmals ist es einem internationalen Forschungsteam gelungen, das Genom steinzeitlicher Gerstensamen zu entschlüsseln. Die Samen wurden aus einer Höhle in der Nähe des Toten Meers geborgen und sind rund 6000 Jahre alt. Es handelt sich damit um das älteste bislang rekonstruierte Pflanzengenom. Genetisch unterscheidet sich die steinzeitliche Gerste kaum von heutigen, lokalen Gerstensorten in Ägypten und der südlichen Levante. Damit stützen die neuen Ergebnisse die Hypothese, dass die Domestikation der Gerste im Oberen Jordantal ihren Ursprung hat. Zum Team gehörten Forschende des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben, der Bar-Ilan Uni in Ramat Gan, der Hebrew Universität in Jerusalem; des MPI für Menschheitsgeschichte in Jena, der Uni Haifa, des James-Hutton-Instituts, Großbritannien, der US-Uni Minnesota St. Paul sowie der Uni Tübingen. Das meldet das IPK beim Informationsdienst Wissenschaft (idw).
Quelle: idw

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