Um Krankheitserreger rechtzeitig zu erkennen, binden Pflanzen Bestandteile der Krankheitserreger an sogenannte Rezeptorproteine, die sich an der Oberfläche ihrer Zellen befinden. Forschende haben nun ein weit verbreitetes Erkennungsmuster entdeckt, das eine pflanzliche Immunreaktion auslösen kann: Das Peptidfragment nlp20 ist Bestandteil von Giften aus Bakterien, Pilzen und Oomyceten (Eipilzen). Ein prominenter Erreger, der diesen nlp20-enthaltenden Virulenzfaktor produziert, ist Phytophthora infestans, Verursacher der Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln. Isabell Albert, Hannah Böhm, Thorsten Nürnberger und weitere Forschende des Zentrums für Molekularbiologie der Pflanzen (ZMBP) an der Uni Tübingen haben nun gemeinsam mit einem internationalen Team diejenigen Gene in der Modellpflanze Arabidopsis thaliana identifiziert, die zur Erkennung von nlp20 wichtig sind. Überträgt man diese in Nutzpflanzen wie die Kartoffel, könnte dies deren Anfälligkeit gegenüber Krankheitserregern wie Phytophthora infestans reduzieren. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal Nature Plants veröffentlicht (doi: 10.1038/nplants.2015.140).
Quelle: Uni Tübingen