DBG · Nachwuchsförderung

Lilith Weissflog (Universität Hohenheim)

Lilith Weissflog erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Universität Hohenheim im Jahr 2024 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft für die Arbeit:

Auswirkungen von Lichtzyklus und Luftfeuchte auf Wurzelexsudate und Wasserhaushalt von Mais (Zea mays L.)

Eine Berücksichtigung des natürlichen Tagesgangs der relativen Luftfeuchte verstärkte Eintritt und Intensität von Trockenstress bei Mais während der Anzucht in einer Klimakammer.

Der Maisanbau wird von Licht und Wasserverfügbarkeit beeinflusst. Im Feld ändern sich Licht und relative Luftfeuchte im Tagesgang kontinuierlich, aber dieses Phänomen wird in Experimenten in Klimakammern meist nicht berücksichtigt. In dieser Masterarbeit wurden die Auswirkungen (1) des Licht-Tagesgangs auf die Wurzelexsudation und (2) der relativen Luftfeuchte (rH) auf die Intensität des Trockenstresses erforscht.

Hierzu wurden Maispflanzen in Bodensäulen im Klimaschrank für einen Zeitraum von drei Wochen angezogen, und während der letzten 8 Tage einem Trockenstress ausgesetzt. Licht und rH wurden tagsüber entweder konstant gehalten, oder dem natürlichen Tagesgang nachempfunden.

Der Zeitpunkt der Wurzelexsudat-Sammlung beeinflusste die Ausscheidung von Kohlenstoff und gelösten Kohlenhydraten, die bei hoher Lichtintensität zunahmen, während die Exsudation von Phenolen konstant blieb. Ein Tagesgang der rH führte zu früherem und intensiverem Trockenstress verglichen mit konstanter rH, was sich durch frühzeitiges Einrollen der Blätter zeigte. Dieser Effekt war insbesondere bei der rth3-Mutante, welche keine normalen Wurzelhaare ausbilden kann, deutlich ausgeprägt.

Es ist bekannt, dass Feldversuche zu Trockenstress und Versuche in Klimakammern oft keine vergleichbaren Ergebnisse liefern. Die Ergebnisse dieser Masterarbeit zeigen deutlich, dass v.a. der Einfluss des rH-Tagesgangs in künftigen Klimakammer-Studien mehr berücksichtigt werden sollte.

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Lilith Weissflog fertigte die Arbeit am Lehrstuhl für Kulturpflanzenwissenschaften 340e in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Christian Zörb an.