DBG · Nachwuchsförderung

Valtentin Heimer (Universität Innsbruck)

Valentin Heimer vom Institut für Botanik der Universität Innsbruck mit der Urkunde für die Auszeichnung seiner Masterarbeit durch die Deutsche Botanische Gesellschaft. Foto: Andreas Holzinger

Valtentin Heimer erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Universität Innsbruck im Jahr 2022 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft.

Titel: Polyploidisierung spielte keine Rolle für die Entstehung fünf endemischer Arten aus Südeuropa, ist ansonsten aber häufig in Euphorbia sect. Esula (Euphorbiaceae) anzutreffen

Heimer klärte die Verwandtschaftsverhältnisse von fünf endemischen Euphorbia-Arten auf, die bisher schlecht, beziehungsweise gar nicht genetisch untersucht waren. So zeigte er dass sie trotz geographischer Nähe zu deutlich unterschiedlichen evolutionären Gruppen gehören.

Euphorbia (Wolfsmilch) ist eine der drei artenreichsten Pflanzengattungen der Welt und umfasst viele weit verbreitete, aber auch zahlreiche endemische Arten. Im Zuge meiner Masterarbeit kombinierten wir DNA-Sequenzierung, Genomgrößenmessung und morphologische Untersuchungen, um die Verwandtschaftsverhältnisse von fünf in Südeuropa verbreiteten endemischen Euphorbia-Arten aufzuklären. Unsere Ergebnisse zeigen, dass diese Arten trotz der geographischen Nähe ihrer Verbreitungsgebiete zu zwei deutlich unterschiedlichen evolutionären Gruppen gehören: zwei von ihnen sind nahe verwandt mit anderen europäischen Euphorbia Arten, während drei weitere Arten aus anderen Kontinenten wie Afrika und Asien näherstehen. Des Weiteren legen unsere Daten nahe, dass der wichtige Artbildungsmechanismus der Polyploidisierung (Verdopplung von Chromosomen), nicht an der Entstehung dieser fünf Arten beteiligt war, ansonsten aber häufig in Euphorbia sect. Esula auftritt. Damit liefern wir für einige dieser Arten erstmals genetische Daten und leisten einen Beitrag zum Verständnis der Diversifizierung und Evolution von Euphorbia. Diese ersten Erkenntnisse werden wir in Zukunft mit weiteren, höher auflösenden genetischen Methoden ergänzen.

___

Valtentin Heimer fertigte die Arbeit am Institut für Botanik der Universität Innsbruck in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Peter Schönswetter an. Die Arbeit ist abrufbar unter: https://diglib.uibk.ac.at/ulbtirolhs/content/titleinfo/7738412?query=valentin%20Heimer