Tora Fougner-Okland (Ludwig-Maximilians-Universität München)
Tora Hedvig Fougner-Økland erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 2022 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft.
Titel: Erforschung antibakterieller Gene-Silencing-Ansätze in Xylella fastidiosa und Xanthomonas campestris
Zum ersten Mal wurden RNA-basierte Behandlungen gegen den verheerenden Pflanzenschädling Xylella fastidiosa getestet
Die Behandlung von Pflanzen mit RNA-Wirkstoffen ist eine vielversprechende Schutzstrategie gegen eukaryotische Pathogene, aber ähnliche Methoden gegen bakterielle Schädlinge sind noch weitgehend unerforscht. Fougner-Økland untersuchte Strategien, um Antibakterielles Gene Silencing (AGS) in Arabidopsis thaliana gegen die zwei gefährlichen bakteriellen Pflanzenpathogene, Xylella fastidiosa fastidiosa und Xanthomonas campestris pv. raphani, anzuregen. Dazu wurden verschiedene RNAs synthetisiert und ihre Wirkung auf das Wachstum und die Virulenz der Bakterien getestet. Allerdings konnte nicht nachgewiesen werden, dass RNA-Behandlungen die bakterielle Besiedlung von A. thaliana reduzieren. Einige Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass RNAs, die komplementär zu einem Gen im bakteriellen Chitin-Stoffwechsel sind, die Wachstumsdynamik der Schädlinge unter Chitin-abhängigen Wachstumsbedingungen verändern könnten. Diese Arbeit eröffnet Möglichkeiten für neue Maßnahmen gegen bakterielle Pflanzenschädlinge, die heute noch schwer zu bekämpfen sind. Zukünftige Studien sollten empfindlichere Nachweismethoden für AGS-Ereignisse entwickeln.
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Tora Hedvig Fougner-Økland fertigte die Arbeit am Lehrstuhl Genetik in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Silke Robatzek an.