DBG · Nachwuchsförderung

Nora Stingl (Universität Marburg)

Nora Stingl erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Philipps Universität Marburg im Jahr 2020 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft.

Titel: Etablierung und Optimierung von neuen Modellorganismen zur Erforschung der frühen Landpflanzenevolution

Stingl etablierte erfolgreich drei neue Modellorganismen und optimierte deren Kultivierung für künftige Untersuchungen zum Landgang der ersten Pflanzen.

Die Etablierung von neuen Modellorganismen ist entscheidend um den Landgang der Pflanzen zu untersuchen, welcher das Fundament der Natur, wie wir sie kennen, gelegt hat. Es ist allgemein akzeptiert, dass eine Gruppe der Charophyta, genauer des ZCC Paraphylums, den Vorfahren der Landpflanzen hervorbrachte. Da noch keine Modellorganismen in dieser Gruppe etabliert sind, wurden drei Organismen als potentielle Modellorganismen ausgesucht: Chara braunii, Spirogyra pratensis und Mougeotia scalaris. Innerhalb dieser Arbeit konnten Protokolle zur Kultivierung im Labor für alle drei Organismen entwickelt werden. Zusätzlich konnte die sexuelle Reproduktion von C. braunii und S. pratensis wiederholt erfolgreich induziert werden und es wurde ein Protokoll zur Keimung von C. braunii Oosporen etabliert.

Die Bryophyta gelten als Schwestertaxon der Gefäßpflanzen und das Hornmoos Anthoceros agrestis ist bereits als Modellorganismus etabliert. In dieser Arbeit wurden Studien zur in vitro Kultivierung durchgeführt und es konnte unterschiedliches Wachstums- und Keimungsverhalten zwischen axenischen und nicht-axenischen Kulturen beobachtet werden.

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Nora Stingl fertigte die Arbeit am Institut für Biologie in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Stefan A. Rensing an.