Mara Schultz (Universität Rostock)

Mara Schultz erhielt den Preis für die beste pflanzenwissenschaftliche Master-Arbeit, die an der Universität Rostock im Jahr 2020 erstellt wurde, von der Deutschen Botanischen Gesellschaft.
Titel: Die Rolle des Proteins HliR1 in Synechocystis sp. PCC 6803 bei der Stressantwort bei Starklichtverhältnissen
Schultz charakterisierte die physiologische Rolle des kürzlich neu annotierten kleinen Proteins HliR1 und belegte dessen Bedeutung während Starklichtstress bei Synechocystis sp. PCC 6803.
Das kleine Protein HliR1 wurde erstmals durch Baumgartner et al. (BMC Microbiol 28:2016) im Genom von Synechocystis annotiert, wo hlir1 vor dem Gen für die Superoxiddismutase (SOD) lokalisiert ist. SOD ist in der Zelle an der Entfernung von reaktiven Sauerstoffspezies beteiligt, welche insbesondere bei Starklichtstress auftreten.
Zur Analyse der physiologischen Rolle von HliR1 in Synechocystis standen mehrere Mutanten zur Verfügung, in denen der Protein-kodierende bzw. RNA-kodierende Teil von hliR1 deletiert waren. Weiterhin wurde ein Stamm untersucht, in dem HliR1 in der Mutante exprimiert wurde. Diese Stämme hat Schultz bezüglich des Wachstumes unter verschiedenen Bedingungen phänotypisch, biochemisch und molekularbiologisch charakterisiert. Außerdem wurde angestrebt, Interaktionen von HliR1 mit anderen Proteinen nachzuweisen.
Die physiologischen Untersuchungen zeigten, dass HliR1 eine wichtige Rolle bei Starklichtstress spielt. Die Mutante mit deletierter Protein-kodierender Sequenz konnte nicht bei Starklicht wachsen, während die Expression von hliR1 in dieser Mutante den Phänotyp aufhob. Allerdings konnten weder Änderungen der SOD-Aktivität noch eine HliR1-SOD Interaktion nachgewiesen werden, die diesen Phänotyp erklärt hätten. Untersuchung von Protein-Protein Interaktionen legen nahe, dass HliR1 mit verschiedenen Proteinen, die an Aufbau und Reparatur von Photosystem II beteiligt sind, interagieren könnte. Dieser Befund deutet an, das HliR1 eine Rolle bei der Reparatur des Photosystems II unter Starklichtstress spielen könnte.
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Mara Schultz fertigte die Arbeit am Institut für Biowissenschaften in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Martin Hagemann an.